Wieso sind Franzosen stolz auf ihr Land (Online Shooter)?

7 Antworten

Gegen einen gesunden Nationalstolz ist nichts einzuwenden, sollte bloß nicht zu extrem sein. Ich merke auch dass vor allem Franzosen und Deutsche in Online-Spielen etwas gegeneinander haben.

Zum ersten kann ich leider nichts sagen, aber beim zweiten ist es einfach signalisieren, dass man französisch ist. Du benutzt sicherlich auch einen deutschen IGN

Ich habe damals hart Guild Wars gesuchtet (den ersten Teil). Da hieß es immer "better a henchmen, as a frenchman"

Womit gemeint war, besser ein KI Mitspieler als einen Franzosen.

Warum, weiß ich aber auch nicht. Sind bestimmt alles historische Vorurteile.

Ich finde nicht, dass Franzosen besonders anders spielen als der Rest. Und du siehst ja auch immer nur die Franzosen, die sich als solche outen. Vllt spielst du ja mit viel mehr guten Franzosen zusammen, ohne es zu wissen ;)

Ist vllt auch nur selektive Wahrnehmung, weil du jetzt eher darauf achtest, wenn du einen Franzosen siehst, im Spiel.

Woher ich das weiß:Hobby – Freizeit
MrFlow  11.08.2021, 11:24

Das ist keine selektive Wahrnehmung, siehe GTA V. Es sind zu 80% Franzosen die ganz ekelhaft spielen, ich schaue immer nach wenn ich einen dreckigen spieler hab, die können nicht normal spielen, cod das gleiche, immer am ecken campen. Auf Deutsch, die spielen immer wie kleine Vaginas, um kein Schimpfwort zu gebrauchen. Einfach widerlich, und stolz drauf, so sind die.

0

Das kann man nicht verallgemeinern. Es gibt sehr wohl Franzosen denen ihre Nationalität egal ist (mich inbegriffen). Aber viele Franzosen sind halt einfach stolz, das hat keinen besonderen Grund. Es könnte sein dass sie stolzer als Deutsche sind, weil Deutsche geschichtlich halt oft mist gebaut haben.

1. Ich erinnere mich einen deutschen Offizier aus dem Ersten Weltkrieg, der seine Erfahrungen in einem Buch niederlegt hat. Im Gedächtnis geblieben ist mir vor allem der Satz, nach welchem der französische Soldat ein ausgezeichneter Verteidiger, aber ein eher schlechter Angreifer sei. An diesem Urteil scheint wirklich sehr viel Wahres dran zu sein: Überblickt man die gesamte Geschichte, so finden wir die Franzosen als Nation zwar stets militaristisch und hyperaggressiv auf dem europäischen Kontinent vertreten (Frankreich ist - noch selbst vor England - das Land mit den mit Abstand am meisten Kriegen in seiner Geschichte), in der Kriegsführung selbst aber erschienen französische Offensiven immer wieder als eine Art "sich immer weiter nach vorne schiebende Defensive". Dazu passen auch Tatsachen wie die, daß Frankreich in der Barockzeit die besten Festungsarchitekten hatte (z. B. Jean Errard, de Vauban) oder die, daß trotz gewaltiger zahlenmäßiger Überlegenheit des französischen Heeres gegenüber den im Versailler Diktat militärisch kastrierten Deutschen, Frankreich ab 1930 seine berüchtigte, unüberwindbare Maginot-Linie errichtete und sich, nachdem die Regierung in Paris 1939 dem Deutschen Reich den Krieg erklärte, nichts weiter tat, als die riesige französische Streitmacht sich hinter dieser "chinesischen Mauer Europas" verschanzen zu lassen ("Drôle de guerre" = "komischer Krieg").

Kühne Sturmangriffe haben dem Franzosen nie gelegen. In dieser Hinsicht ist er dem Soldaten der germanischen Länder meilenweit unterlegen. Doch die Defensive liegt ihm im Blut und die französische Militärgeschichte ist voll von heroischen - wenn auch oft tragischen - Verteidigungen wie im 20. Jahrhundert etliche Schlachten des Ersten Weltkrieges, die Verteidigung Berlins 1945 durch französische SS-Männer gegen die Rote Armee oder Dien Bien Phu 1954, wo die französischen Fremdenlegionäre im Artilleriehagel der Vietnamesen untergingen, belegen.

Diese militärtaktische Defensivmentalität soll, nach dem Urteile von Römern wie Gaius Julius Cäsar, schon die Gallier von den kühnen, stümischen Germanen unterschieden haben. Es scheint also wirklich ein mentales Erbstück des Franzosentums zu sein, über das man sich heute noch als Zocker von Ego-Shooter in Form der wenig erquicklichen Unart des sogenannten "Campens" französischer Spieler ärgern kann. Aus germanisch-dynamischer Sicht mag dies als ehrlos oder feige erscheinen, aber tatsächlich ist es eben Ausdruck einer ganz anders gearteten Mentalität. Franzosen und Deutsche sind völkerpsychologisch gesehen große Gegensätze in Europa.

2. Stolz auf ihr Land sind Menschen aller Nationen mit Ausnahme der deutschen. In Frankreich hat dieser Stolz sogar zwei verschiedene Quellen: Einmal der klassische Chauvinismus des Lateiners, den wir auch von Italienern oder Spaniern kennen, zum anderen aber die staatliche Propaganda, die in allen "Willensnationen" (vgl. hier den gleichfalls staatlich propagierten "patriotism" der Murikaner) notwendig ist, um durch mythische Überhöhung des eigenen Staatsgedankens eine Mischbevölkerung, auch durch Schüren äußerer Feindbilder, gegen deren sich eigentlich widersprechende Instinkte künstlich zu einen. So wird der Mythos der "Grande Nation" von der französischen Propaganda bis heute aufrecht erhalten und ist - trotz sich auch dort verbreitender politischer Korrektheit nicht so leicht aus der französischen Seele herauszutilgen.

MrFlow  11.08.2021, 11:26

Schön gesagt.

0