Wieso können Medien heute viel Geld mit der Darstellung von Gewalt verdienen und wieso finden Action-Spiele zur Zeit großes Interesse?

3 Antworten

Ich sehe keinen Unterschied von heutzutage zu früher.

Manches ist gesellschaftlich akzeptierter als früher, ansonsten ist beides nicht anders als früher.

[ @ Goudaliebe: Mein Lieblingskäse ist Gouda. Das nur am Rande. ]
Gewalt ist ein Lieblingsthema in den Medien, weil (!) Krimis / Thriller in TV und Kino nun mal beim Publikum sehr beliebt sind und eher langweilig wären, wenn es dort nur um z.B. Diebstahl ginge. Es gehört schon Gewalt in verschiedener Ausprägung dazu, damit der Mensch als Zielperson Interesse findet. Das gilt auch für Action-Spiele, wobei Action und Gewalt nicht immer zu trennen sind.
Mir fällt hier das Lied von der Unzulänglichkeit ein (Bertolt Brecht): in den folgenden aus dem Kontext genommenen Auszügen könnte herausgelesen werden, dass Gewalt in den Medien eine zusätzliche Quelle von Erkenntnis sein könnte, die man im eigenen (!) realen Leben nicht anzapfen kann, vielleicht nur in e-Spielen findet.
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Der Mensch lebt durch den Kopf, der Kopf reicht ihm nicht aus
...... für dieses Leben ist der Mensch nicht schlau genug, niemals merkt er eben allen Lug und Trug. Der Mensch ist gar nicht gut, drum hau ihn auf den Hut; hast du ihn auf den Hut gehaut, dann wird er vielleicht gut. Denn für dieses Leben ist der Mensch nicht gut genug; darum haut ihn eben ruhig auf den Hut.

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Die Medien passen sich an menschliche Bedürfnisse und Vorlieben an; allerdings haben einige Programmdirektoren / Produzenten / Regisseure etc. hinsichtlich der Darstellung von Gewalt und Perversion offenbar eine tendenziell immer stärker zu beobachtende Neigung zur Darstellung von allgemein tabuisiertem, gewaltgeprägtem Verhalten bei Verwendung aller nach dem neuesten Stand der Technik möglichen Produktionsmittel , also die dargestellte Gewalt durch einen cineastischen Veredelungsprozess (Computer-generierte Tricks) auf eine höhere Stufe zu bringen und das Ganze dann als grandiose Effekt-Produktion zu verkaufen. Die Verrohung unserer Gesellschaft und die immer stärker in den Medien repräsentierte Gewalt sind ein Ausdruck der allgemeinen menschlichen Unzulänglichkeit, und die Versuche, solche Gewaltdarstellungen als Kompensation zu rechtfertigen (Gewalt lieber im Spiel oder im Film als im realen Leben anwenden) sind fragwürdige Beschwichtigungen zur menschlichen Verirrung.
-Carola-

Das konnte sie schon immer. Ganz egal, ob der Untergang der Titanic oder die Kriegsberichterstattung ... solche Katastrophen "interessieren" die Leute und steigern die Auflagen/Zuschauerzahlen.