Wieso ist eine Elektrolyse bei Goldfälschung (Wolfram) nötig?
Die Elektrolyse wird in diesem Fall verwendet, um eine Reduktion der Gold(III)-Ionen an der Wolframelektrode, welche sich in eine Tetracyanoaurat(III)-Lösung befindet, zu erzwingen. Nur wieso läuft diese nicht spontan ab? Wolfram hat ein besseres Reduktionsvermögen als Gold, demzufolge müssten die Gold-Ionen ohne Elektrolyse durch Wolfram-Atome reduziert werden. Wieso findet hier spontan keine Goldabscheidung statt, obwohl z. B. bei einem Zinkblech in Kupfersulfatlösung eine Kupferabscheidung stattfindet? (Zink hat ein besseres Reduktionsvermögen als Kupfer, also selbe Situation??)
2 Antworten
Ich weiß das nicht, aber ich nehme an, daß die spontane Reduktion des Goldes in der Art von
W + 2 AuCl₄⁻ + 3 H₂O ⟶ WO₃ + 2 Au + 6 HCl + 2 Cl⁻
nicht gut läuft, weil WO₃ schlecht löslich ist und die Wolfram-Oberfläche abschirmt.
Für den Zweck der Goldfälschung ist es sinnvoll, das Wolfram nicht zu verbrauchen; man will ja weniger Gold und mehr vom billigen Wolfram im Barren haben (die Dichten sind fast gleich). Daher überzieht man die W-Barren mit einer dicken Goldschicht. Das kann nur elektrolytisch gehen, weil sich das Gold spontan selbst im Idealfall nur als dünne Schicht am W-Barren niederschlagen könnte — sobald die Oberfläche ganz Au-bedeckt ist, kommt de Reaktion ja zwangsläufig zum Stillstand.
(Was ich vergaß, zu erwähnen: Im Elektrolyt sind bereits Gold(III)-Ionen vorhanden.