Wieso hatte Deutschland früher so eine enorme Vorreiterrolle in Technik und Wissenschaft, aber heute nicht mehr?

10 Antworten

Zunächst mal hat Deutschland seit über 100 Jahren ein ziemlich konstante Bevölkerungsgröße. Die rund 80 Millionen sind heute nur noch 1 Prozent, früher waren es deutlich mehr, anteilig.

Deutschland hat den Ersten Weltkrieg mit Österreich-Ungarn zusammen verloren. Viele wissenschaftliche Durchbrüche kamen ja schon zu Kaisers Zeiten, in den 1920ern kam auch noch etwas, aber die Menschen waren ja früher ausgebildet worden und mit den Jahren wurde es auch weniger, ist mein Eindruck. So ein verlorener Krieg macht sich nicht gut, zumal wenn man in dem Ruf steht, ihn angefangen zu haben. Durch die Gebietsverluste war Deutsch auch nciht mehr die Wissenschaftssprache.

Die Nationalsozialisten haben viele aus dem Land getrieben udn zuwandern wollte erst recht kaum einer. Die abstoßende Ideologie, der eindeutige Angriffskrieg und die entsetzlichen Gräueltaten haben den Ruf Deutschland völlig ruiniert. Ein angehender Wissenschaftler ging überall hin, aber wohl selten nach Deutschland.

Der Export in die USA nach dem Zweiten Weltkrieg dürfte da keine große Rolle mehr gespielt haben, das klingt für mich eher nach stumpfem oder dumpfem Antiamerikanismus. Was sind denn die großen Errungenschaften Deutschlands nach - sagen wir mal - 1930? Holzvergaser und Kriegstechnik incl. Wunderwaffen, die nicht mal zielführend eingesetzt wurden.

Nach dieser Aufzählung von Unheil finde ich, dass wir gar nicht schlecht dastehen. Deuschland war Jahrzehnte lang Exportweltmeister, wir haben mehr exportiert als Japan mit der doppelten, den USA mit der dreifachen und China mit der zehnfachen Bevölkerung. Klar holen die irgendwann auf. Außerdem sind wir inzwischen Bürokratieweltmeister, das dämpft etwas, villeicht auch etwas mehr. Auf der anderen Seite ist Wilder Westen auch nicht prickelnd. Ein Ausschuss muss her, um Strategien zu entwickeln, das Ausschussunwesen zu beseitigen.

na zwei Gründe haste selber genannt, ein Anteil war Zwang, viele wurden damals eifnach zu bestimmter Arbeit gewzungen was heute nicht mehr ist, dann hat man damals auch richtitg lernen müssen, mal eben son halben wisch abgeben mit hab keinen Bock inner Schule also ob da wärste verprügelt worden wenn du so aufgetaucht wärst, das sorgte dafür das die Leute das was sie taten doch oft irgendwo ernst nahmen und vor allem AUCH VERSTANDEN HABEN was sie eig tun.

Die heutigen Angestellten denk ich mir manchmal so Beruf verfehlt hmm?

Gut gabs früher sicher auch, aber das ist auchn Unterschied man hat weit mehr reale Dinge gebaut und praktisches Wissen haste im Körper drin das is ne andere Ebene als Theorie.

Ollimollii 
Fragesteller
 19.12.2023, 01:53

Also mehr Disziplin hatten die Menschen früher, hab ich das Gefühl. Also sowas wie Wandschmiereien und Vandalismus gab's in dem 50er und 60er Jahren bestimmt kaum bis gar nicht. Oder auch Müll liegen lassen.

Naja und man hatte da noch Respekt vorm Lehrer inner Schule und Unterricht war vermutlich auch straffer organisiert und anspruchsvoller als heute.

Aber keine Ahnung ob das alles nen Einfluss darauf hat dass Deutschland heute nicht mehr son Vorreiter ist.

Das mitm Vorreiter hängt wohl eher mit dem Patentraub nachm Weltkrieg zusammen.

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ewigsuzu  19.12.2023, 02:01
@Ollimollii

ja gabs wenig weils dafür relativ harte strafen gab.

natürlich hat wissen einen Einfluss, heutige Jugendliche die ich hier lesen wissen teilweise nichts über ihren Körper oder irgendwas an Physik.

Da denk ich mir manchmal wtf was lernt ihr heutzuutage? dann habe ich rausgefunden das es seit ein paar Jahren die Lautsprache gibt da lernen erstklässer das sie schreiben dürfen wie sie wollen um in der 2en, dritten klasse echtes schreiben korrekt zu erlernen, jeder Pädagogige und Neurologe weiß das das müll ist, man will es so dumm halten wie mir scheint.

Man will nicht das die Menschen klug und selbstbestimmt sind sonst hätte jeder nen einfachen Grundkurs in Selbstoptimierung.

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Deutschland war früher eines der wenigen Länder mit einem sehr hohem Bildungsstandard. Je mehr gut gebildete Menschen in einem Land wohnen, desto mehr Erfindungen machen die.

Der Rest der Welt hat jetzt aufgeholt. Insbesondere China hat in den letzten 20 Jahren sehr auf Bildung gesetzt. Jetzt kopieren die nicht mehr ohne zu wissen worauf es ankommt, jetzt entwickeln die sogar selber Produkte die immer besser werden.

Da bei uns ja schon lange an Bildung gespart wird - was dann auch die Pisa Studie nachgewiesen hat - fällt es anderen Ländern immer leichter aufzuholen oder sogar zu überholen.

Ollimollii 
Fragesteller
 19.12.2023, 01:58

Ja, hast recht.

Die Faktoren 2. Weltkrieg, Wiederaufbau, Besetztes Deutschland, Diktat der Siegermächte und größter Patentraub in der Geschichte der Menschheit (deutsches Wissen ging komplett an die USA) spielen aber wahrscheinlich die größte Rolle.

Deutschland wurde ja durch die massive Zerstörung des Landes, Terrorbombardements durch die Alliierten um Jahrzehnte nach hinten zurückgeworfen. Deutschland wurde also auf allen Wissensgebieten und Technikgebieten total ausgebremst und was heißt hier ausgebremst. Einfach Zurückgeworfen und gleichzeitig massiv ausgebremst.

Deutschland wäre technisch und naturwissenschaftlich vermutlich heute viel weiter, hätte es den 2. Weltkrieg nie gegeben.

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Commodore64  19.12.2023, 02:03
@Ollimollii

Wie sollen die USA uns unsere Bildung abgenommen haben?

Früher hatten wir einfach eine bessere Schulbildung als andere Länder. Also hatten wir immer genug Einwohner die Dinge besser und schneller erfinden konnten als die Menschen in den meisten anderen Ländern.

Nur Sterben Menschen mit der Zeit und unser Schulsystem ist so kaputt gespart, dass nicht mehr genug gut gebildete Menschen "nachwachsen".

Das hat nichts mit Wissensklau und bremsen zu tun. Das merkt man auch vor allem am Fachkräftemangel. Die Fachkräfte sind nicht von der CIA entführt worden oder so was.

Indien zum Beispiel hat kräftig in Bildung investiert. Jetzt haben die sehr viele sehr gut ausgebildete Fachkräfte. Und statt unsre Schulen wieder auf Vordermann zu bringen geht unsere Regierung hin und versucht Fachkräfte in Indien ein zu kaufen.

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GuteAntwort2021  19.12.2023, 02:53
@Commodore64
Wie sollen die USA uns unsere Bildung abgenommen haben?

Den Bildungsvorsprung haben sie uns seiner Meinung nach abgenommen, in dem sie kostenlos an das technische Wissen gekommen sind und die Experten in den ganzen Gebieten in die USA gebracht haben.

Ohne Werner von Braun hätten sie das Rennen auf dem Weg zum Mond nicht gewinnen können. Also ein Nazi, der für Raketen auf London maßgeblich mit verantwortlich war, hat den Amerikanern einen unglaublichen Wissenboosts in Sachen Raketentechnik gegeben.

Und das ist in vielen Bereichen passiert, allerdings ist es natürlich idiotisch zu glauben, es wären nur die USA gewesen. Die Nazis haben selbst viele Experten vergast oder ins Ausland gezwungen.

Und die Russen haben natürlich auch fleißig alles verschleppt, was irgendwie hilfreich hätte sein können.

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GuteAntwort2021  19.12.2023, 02:54
@Ollimollii
Deutschland wäre technisch und naturwissenschaftlich vermutlich heute viel weiter, hätte es den 2. Weltkrieg nie gegeben.

Möglich, wir wissen es nicht. Aber dann weißt du ja immerhin, wem du die Schuld geben musst und wen man keinesfalls wählen sollte um eine solch düstere Zeit nicht zu wiederholen.

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Pfauenstolz  19.12.2023, 08:37
@Ollimollii

Nein, mein Oller Molli. So viel du auch jammern magst: Deutschland hat sich im 2. Weltkrieg ganz allein "nach hinten zurückgeworfen", so dass vernunftgeleitete Mächte eingreifen und ihm zeigen mussten, wo's langgeht.

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Commodore64  19.12.2023, 11:00
@Pfauenstolz
Den Bildungsvorsprung haben sie uns seiner Meinung nach abgenommen, in dem sie kostenlos an das technische Wissen gekommen sind und die Experten in den ganzen Gebieten in die USA gebracht haben.

Du hast das immer noch nicht verstanden. Nur weil die ein paar Typen damals abgeworben haben bedeutet das noch lange nicht, dass alle nachfolgenden Generationen dumm werden.

Gerade nach dem 2. Weltkrieg wurde Deutschland führend in vielen Technologien, vor allem in den 1960ern und 1970ern. Und das obwohl der Werner von Baurn weg war.

Das ist nicht wie in "Zurück in die Zukunft" so dass die Amis den Werner von Braun weg machen und dann "Puff" 60 Jahre später sind alle schlauen Leute in Deutschland weg.

Das Problem ist mit der Zeit gewachsen. Seit den frühen 1980ern wurden Unterrichtsfächer gestrichen, Schulen nicht mehr richtig mit Lehrmaterial ausgerüstet und die Größen der Klassen die die Lehrer unterrichten müssen vervielfacht. Und wurde von Jahr zu Jahr schlimmer.

Und 40 Jahre später kriegen die Bürger nichts mehr auf die Reihe und deren Kinder fallen bei der Pisa Studie durch. Und das ist dann auf die Abwesenheit von Werner von Braun zurück zu führen? NEIN! Das ist sparen an der Bildung.

Meine Schulbildung bzw. Ausbildung habe ich aus den 80ern/90ern. Und schon in den frühen 1980ern habe ich mich gewundert, dass nie die Schülerversuche in den Schulbüchern gemacht wurden. Nur höchstens jeder 10. Lehrerversuch. Da war einfach kein Geld für Material da und das bereits in den 1980ern. Dass man jetzt jedem Lehrer 3 bis 4 mal so viele Schüler in die Klasse setzt macht das auch nicht besser, Schüler mit Problemen müssen übergangen werden, der Lehrer hat keine Zeit das zu richten. Und diese Schüler fallen dann zwangsläufig immer weiter zurück weil denen die Lehrer nicht helfen können.

Und wie sollen die Amis daran Schuld sein? Schuld daran sind Sparmaßnahmen der Regierung. Gerade jetzt sieht man ja schön welche Gelder die da verschwenden und wo die dann das Geld zu lasten der Bürger her nehmen wollen.

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DerGrafDuckula  21.12.2023, 23:34
@Ollimollii
Diktat der Siegermächte und größter Patentraub in der Geschichte der Menschheit (deutsches Wissen ging komplett an die USA) 

Dir ist schon bewusst, dass Deutschland seine eigene (jüdische) Bevölkerung beraubt, vertrieben und ermordet hat?

Weißt du überhaupt was ein Patent genau ist und wie es funktioniert? Das "Wissen" ging bereits mit der Anmeldung in die USA.

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Hat Deutschland heute auch noch. Nur oftmals in Bereichen, die der normale Endverbraucher gar nicht kennt.

Die Erkenntnisse von früher sind heute gut sichtbar für jeden, die Erkenntnisse von heute nicht

Kann man auch gut an den Nobelpreissiegern sehen Röntgen ist gut greifbar für jeden, fast jeder kennt Röntgenstrahlen.

Hasselmann hat 2021 den Nobelpreis gewonnen im Zusammenhang mit komplexen physikalischen Systemen. Da hört halt das Verständnis des Normalbürger schnell auf.

Ein Land hat keine Patente und kein Wissen. Das haben Firmen und Menschen.

Deutschland war vor ca. 1850 völlig abgehängt und Auswandererland. Hungersnöte, wenig Bildung, kaum Wissenschaft. „Made in Germany“ wurde damals als Warnzeichen der Engländer für minderwertige Ware aus Deutschland eingeführt.

Zwischen 1850 bis zum ersten Weltkrieg waren die Randbedingungen für die Deutsche Wirtschaft aber deutlich besser und damit blühte auch die Wissenschaft auf. Das Geld kam dann auf zunehmend durch die Ausbeutung der Kolonien.

Den ersten Weltkrieg konnte Deutschland nur durch die Einführung des Haber-Bosch-Verfahrens - was noch heute für 1% des Weltenergieverbrauchs verantwortlich ist - so lange durchhalten. Sonst wäre es sehr schnell mit der Sprengstoffproduktion am Ende gewesen. Entsprechende Hungersnot durch fehlenden Dünger inklusive.

Danach ging es zunehmend bergab. Die Nazis haben die vielen jüdischen Wissenschaftler vertrieben und jüdische Firmen enteignet. Einer der größten Patentraubzüge der Geschichte…

Die USA waren seit 1800 immer stark und ein Anzugspunkt für Menschen aus aller Welt.

Aber nach dem zweiten Weltkrieg ging es dann wieder massiv bergauf und viele Firmen in Deutschland wurden Weltmarktführer in Technologie. Nur haben wir irgendwie ein Riesentalent darin, eigene Wirtschaftszweige abzusägen. Sei es Computertechnik (Zuse, Siemens, Nixdorf), Telefone, Solartechnik, Windräder, Kernkraftwerke, Eisenbahn, Kraftfahrzeuge, …

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Physikstudium