Wieso glauben einige Christen nicht an die Hölle?

11 Antworten

Weil die Hölle als Konzept, so wie wir es kennen, nicht aus der Bibel kommt. Und selbst wenn annährende Erwähnungen vorkommen, kommen diese erstens meist aus den Briefen an die christlichen Gemeinden oder sogar aus der Offenbarung des Johannes. Diese Texte halte ich in vielerlei Hinsicht für mehr oder weniger wertlos, weil sie in einer Zeit der Machtkämpfe entstanden und nur die Gedanken und Meinungen normaler Menschen aufzählen. Zweitens liegen fast immer Übersetzungsfehler vor.

Das Konzept der Hölle wurde vorallem von der römisch-katholischen Kirche konstruiert, aus machtpolitischen Interessen, um zu einen und Angst zu machen. Durchzogen von heidnischen Vorstellungen, wie z.B. dem Hades. Aber auch der verqueren Vorstellung Gottes als bärtigen alten man auf der Wolke - Zeus, Jupiter und später auch Odin lassen grüßen... Mit dem Christentum hat eine Höllen-Vorstellung wenig zu tun.

Auch an einen Teufel glaube ich nicht. Die Jesiden machen es da richtig, sie würden niemals das Wort "Shaitaan" (arab. Teufel) in den Mund nehmen, weil es als beleidigend für Gott angesehen wird,sich soetwas abwegiges überhaupt vorzustellen. Ein allmächtiger Gott und Quell des Guten, würde niemals ein irdisches Teufelswesen als "Widersacher" erschaffen. Wir sind hier nicht bei Harry Potter und Voldemort, es geht hier um profunde, philosophische Vorstellungen der Quelle der Welt. Einer allmächtigen Einheit.

-Höllen- und Teufelsvorstellungen sind vollkommen abwegig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

In meiner Bibel steht statt Hölle Gehena. DieGehenna war ein brennendes Tal, Tal Hinnom, vor den Mauern Jerusalems, das mit Schwefel am Brennen gehalten wurde und wo der ganze Abfall der Stadt reinkam. Auch Leichen von Verbrechern!

Deshalb nannte Jesus diesen Vergleich. Denn warum sollte Jesus in die Hölle für drei Tage? Er war im Grab! Der Höllenglaube ist ein alter, heidnischer Glaube. Gott wird auf keinen Fall mit dem Teufel gemeinsame Sache machen. Ausserdem soll der Teufel am Ende der 1000 Jahre selbst im Feuersee landen - in die ewige Nicht-Existenz.


Helga12637  01.06.2022, 11:59

Dein Jesus hat keine Ahnung von den vier Evangelien. Sonst würde er solch eine Irrlehre nie verbreiten.

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Stine1224  01.06.2022, 12:16
@Helga12637

Na, dann belege mal mit der Bibel, dass böse Menschen in die Hölle kommen. In meiner steht z.B. in Römer 6:7, dass Menschen, die gestorben sind, von ihren Sünden befreit sind. Römer 6:23 bestätigt das: ,,Der Lohn, den die Sünde zahlt, ist der Tod. Das Geschenk aber, das Gott gibt, ist ewiges Leben durch seinen Sohn, Jesus Christus". Steht in deiner Bibel etwa was anderes? ,,der Lohn, den die Sünde zahlt, ist die Hölle"? Der Tod ist doch das Urteil Gottes, das er über unsere Ur-Eltern verhing, als sie sündigten. Und durch Christus können wir wieder leben, wird alles wieder rückgängig gemacht. Warum die Auferstehungshoffnung auch der Ungerechten? Joh. 5:28, 29

Bringt doch nicht Gott durch die Höllenlehre in Verruf!

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Helga12637  01.06.2022, 13:04
@Stine1224

Lies bitte Lukas 16, 19-31. Jesus erzählt diese wahre Begebenheit. Es ist kein Gleichnis.

Was geht mich der Paulus an??? Er hat nicht mehr zu melden, als Du oder ich. Er ist ja kein Gott.

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Stine1224  01.06.2022, 18:09
@Helga12637

Habe ich gelesen! Es ist ein Gleichnis ! Jesus veranschaulichte zwei Gruppen von Menschen: der reiche Mann waren die Pharisäer und Schriftgelehrten, denen es nur um Geld und Macht ging. Sie hörten zwar Jesu Botschaft, handelten aber nicht danach. Lazarus gehörte zur armen Schicht, war aufrichtig und hörte gern die Worte Jesu und nahm sie in sich auf.

Abraham war nicht im Himmel, denn der Christus war der Erste, der von den Toten auferstand. Es wird die Bedeutung haben, dass Lazarus genau wie Abraham ein Freund Gottes und in dessen Gedächtnis blieb.Ausserdem wäre ein Tropfen Wasser in der Hölle im Nu verdunstet. Der Reiche wurde begraben und auch Lazarus. Dieses Gleichnis bestätigt nicht die Höllenlehre!

Übrigens heißt es in der Bibel ,,Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert....!" Und die Briefe des Paulus gehören dazu. Lies mal Offenbarung 22:18, 19! Das gilt nicht nur für die Offenbarung!

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Weil allein der Gedanke daran Angst macht und ein paar theologische Probleme auslöst.

Wie kann denn ein liebender und vergebender Gott so gnadenlos sein?

Wie kann denn ein gerechter Gott so enge Vorgaben machen, dass auch moralisch gute Menschen in die Hölle landen können?

Kann Gott nicht einfach mal nett sein? Muss er denn zürnen und strafen? Wir können doch nichts dafür, dass wir nun mal so sind, wie er uns gemacht hat.

Das sind ja ganz dicke Nüsse, die man kaum zerbeißen kann, da weicht man gerne aus und erzählt sich etwas von Allversöhnung, und dass es gar keine Hölle gibt.

Ich habe bis jetzt folgende Antworten gefunden:

Die Welt ist, wie sie ist. Auch die übersinnliche Welt folgt Gesetzmäßigkeiten. Genauso wenig wie ich sagen kann, Schwerkraft sei gut oder schlecht (Während ich irgendwo herunterfalle, finde ich sie schlecht, während ich sie erforsche, ist sie neutral und beim Betreiben von manchen Maschinen ist sie gut) kann ich als Mensch irgendeine wertende Aussage über die Kräfte machen, die im Jenseits gelten.

Die Hölle ist keine Strafe, sie ist eine Konsequenz für eine bestimmte Einstellung und ein bestimmtes Verhalten. Gott wird die Gesetzmäßigkeiten aller Ebenen nicht aufheben, er ist ja selbst das Gesetz. Nur Jesus kann uns retten.

Dankenswerterweise hat Gott uns sein Wort geschickt, um uns eine Warnung zu geben, in welcher Lage wir uns befinden, und um uns einen Weg zu zeigen, wie wir der Hölle entkommen.

Dass diese Welt zwar wunderschön, aber nicht harmlos ist, weiß jeder, der bei klarem Verstand ist. Warum also sollte das Jenseits harmlos sein. Warum sollte Gott, der das alles gemacht hat, harmlos sein? Er ist uns zugetan, und will uns alle bei sich haben, wo wir es gut haben werden, aber seine Gesetze gelten. Immer.

Wenn es dir nicht passt, kannst du es verdrängen, ablehnen, lächerlich machen, was auch immer. Du kannst dich Christ, Agnostiker oder Atheist nennen, und die Hölle leugnen wie du willst. Vermutlich ändert das nicht das Geringste an der Lage, nur dass du dir selbst damit den Weg zu Jesus verbaust.

Wenn Gott mitteilen lässt, es gäbe eine Hölle, sollte man das besser ernst nehmen, im eigenen Interesse, das ist meine Ansicht. Ohne Panik und das Gefühl erpresst zu werden, denn Gott meint die Warnung gut. Wie eine Mutter, die ihrem Kind verbietet, am Rand eines Abgrundes zu spielen.

Christ sein, das war von Anfang an keine Party, auf der man ein paar schöne Loblieder singt und an der Realität vorbeilebt. Wer die Hölle leugnet, sollte flugs anfangen in der Bibel zu lesen, bis er bereit ist den hässlichen Tatsachen ins Auge zu blicken. Der See aus Feuer ist da mehrfach erwähnt, und selbst wenn das nur eine Metapher ist, dann ist das, wofür diese Metapher steht, nichts, was ich kennenlernen möchte.

Vielleicht, weil die Vorstellung einer ewigen Hölle Gottes Eigenschaften wie Liebe, Barmherzigkeit und Gnade auf den ersten Blick widerspricht. Aber Gott ist eben auch heilig, rein und gerecht.

C. S. Lewis, der Autor von Narnia, hat dazu mal geschrieben:

"Es gibt keine Lehre, die ich lieber aus dem Christentum tilgen möchte als diese – wenn es nur in meiner Macht läge. Aber sie wird sehr eindeutig durch die Heilige Schrift gestützt und vor allem durch die Worte unseres Herrn selbst; sie ist von der Christenheit niemals aufgegeben worden; und auch die Vernunft stimmt ihr zu. Wird ein Spiel gespielt, dann muss es auch möglich sein zu verlieren. Wenn das Glück eines Geschöpfes in der Selbsthingabe liegt, dann kann niemand sonst diese Hingabe vollziehen, außer das Geschöpf selbst (obwohl viele ihm helfen können, es zu tun); es ist aber auch möglich, sie zu versagen.

Ich würde alles darum geben, mit Überzeugung sagen zu können: »Alle Menschen werden gerettet.« Aber meine Vernunft stellt die Gegenfrage: »Mit ihrem Willen oder ohne ihn?« Wenn ich sage: »Ohne ihren Willen« – bemerke ich sofort den Widerspruch: Wie kann der höchste Akt des Willens, die Selbsthingabe, unwillentlich sein? Sage ich: »Mit ihrem Willen« – so entgegnet meine Vernunft: »Und wenn sie nicht wollen – was dann?«

– C.S. Lewis in „Über den Schmerz“, 119f."

Hallo Fragenlord471,

da der Begriff „Hölle“ in vielen Bibelübersetzungen vorkommt, entsteht natürlich der Eindruck, die Höllenlehre werde durch die Bibel gestützt. Dem ist jedoch nicht so!

Es ist so, dass die Wörter aus den Sprachen der Bibel (Hebräisch und Griechisch), die in etlichen Bibelübersetzungen fälschlicherweise mit dem Wort „Hölle“ wiedergegeben werden, nicht den Gedanken an einen Ort feuriger Qualen vermitteln, sondern an den Tod! Hauptsächlich geht es um die folgenden drei Wörter: Gehenna, Hades und Scheol.

Das Wort „Gehenna“ wurde von Jesus mehrfach gebraucht und ist in den Evangelien zu finden (siehe z.B. Matthäus 5:27-30, wo er zweimal vorkommt). Zu der damaligen Zeit wurde der Müllabladeplatz vor den Mauern Jerusalems „Gehenna“ oder „Tal Hinnoms“ genannt. Mit diesem Begriff konnte also jeder seiner Zuhörer etwas anfangen.

Doch Jesus sprach nicht einfach von dem allseits bekannten Müllplatz, sondern von einem sinnbildlichen Ort, an den Menschen gelangen, die für eine spätere Auferstehung nicht infrage kommen. Mit anderen Worten: Wer in die Gehenna kommt, erleidet den ewigen Tod.

Interessant in diesem Zusammenhang ist das, was der jüdische Kommentator David Kimchi hierzu sagte: „In der Umgebung von Jerusalem existiert ein widerlicher Ort, in den man unreine Dinge und Leichname hinabwarf. Ebenso war dort ein ständiges Feuer, um die unreinen Dinge und die Knochen [der Leichname] zu verbrennen. Daher wird das Gericht der Bösen sinnbildlich Gehinnom [od. Gehenna] genannt.“

Daraus ist also zu schließen, dass Jesus mit „Gehenna“ nicht die Hölle, sondern, wie gerade gesagt, einen sinnbildlichen Ort meinte, an dem sich diejenigen befinden, die ein ewiges Gericht von Gott erhalten.

Nun zu den anderen Begriffen: Scheol und Hades. Diese Wörter unterscheiden sich nur durch die unterschiedliche Sprache voneinander. Scheol kommt aus dem Hebräischen und ist im Alten Testament zu finden, während Hades aus dem Altgriechischen entstammt und im Neuen Testament vorkommt. Der Zusammenhang, in dem diese Wörter verwendet werden, zeigt auch ihre wirkliche Bedeutung an: Sie stehen einfach für das das Grab.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass man in die drei Wörter, Gehenna, Hades und Scheol, Bedeutungen hineingelesen hat, die die Verwendung dieser Wörter in der Heiligen Schrift in keiner Weise hergeben. Die Frage, die Du Dir jetzt möglicherweise stellst, mag lauten: „Woher kommt denn dann die Lehre von einer Hölle?“

Nun, die Wurzeln dieser Lehre reichen sehr weit zurück, bis in die Zeit des alten Babylon! Die Babylonier glaubten an eine Art Unterwelt — „ein Ort voller Schrecken,... über den äußerst starke und grausame Götter und Dämonen herrschten“ (The Religion of Babylonia and Assyria). Klingt ziemlich verblüffend, oder?

All das zeigt eindrücklich, dass die Höllenlehre keine biblische Grundlage hat und daher von Christen auf jeden Fall abzulehnen ist!

LG Philipp