Wieso gibtes immer noch so dumme Verschwörungstheorien von dummen Leuten/politikern obwohl man beweisen kann dass es nicht stimmt was die sagen?

8 Antworten

Verschwörungstheorien gab es schon immer. Die bekannteste und häufigste unter ihnen: Die Juden sind an allem Schuld. Diese Geschichte wird seit Jahrtausenden bemührt und nich immer hat sie weltweit zahllose Fanatiker hinter sich.

Verschwörungstheoretiker drehen sich ausschließlich in ihrer eigenen Filterblase, finden in ihrer eigenen Logik für alles einen beweis und haben - im Gegensatz zur Wissenschaft - auch nie den leisesten Zweifel an ihrem Gedankengebäude, so abstrus es auch sein mag.

Wer an Chemtrails glaubt, lässt sich nicht davon abbringen. Selbst gläubige Christen (ver)zweifeln ab und zu an ihrer Religion und sehen durchaus die Widersprüche in ihr. Wer jedoch davon überzeugt ist, dass der Himmel gelb statt blau ist, wird eher 8 Milliarden Menschen bezichtigen, die Farben nicht zu kennen als dass er an seiner eigenen Theorie und Wahrnehmung zweifelt.

Da müsste man ziemlich weit ausholen …

Ich glaube, vieles liegt darin begründet, dass wir uns spätestens seit den späten 80ern von einer solidarischen Gesellschaft immer mehr hin zu einer individualistischen bewegen. Die Wünsche, Vorstellungen und Eigenheiten des Individuums werden auf einen Sockel gestellt, das Wohl der Allgemeinheit zählt hingegen immer weniger. Solche Vorstellung werden mit der Glorifizierung bildungsferner Idioten mit exzentrischen Charakter von Massenmedien und Influencern bereits in Kleinkindliche Hirne gehämmert.

Das führt auch dazu, dass in einer postfaktischen Welt plötzlich die persönlichen Gefühle den wissenschaftlichen Tatsachen gleichgestellt bzw. sogar bevorzugt werden.

Dazu kommt, dass auch Medien erkannt haben, wo die Reise hin geht und ihrerseits Vertreter der absurdesten Spinnereien mit Wissenschaftern auf eine Bühne und damit in den Augen des Publikums auf Augenhöhe stellen.

Könnte noch länger so weiter machen, aber tl;dr: wir sind verloren.


NinjaBat  30.06.2022, 15:15

Gut zusammengefasst. Gesellschaftlich geht es steil bergab.

1

Weil 'Wahrheit' ein Konstrukt ist, das aus Konsens besteht. Ohne Konsens ist jedes Narrativ gleich 'wahr'.

Nicht alle Verschwörungsideologen sind dumm, 19% der Akademiker glauben laut einer Studie der KAS daran.

Beispiele für Verschwörungserzählungen von Politikern?

Weil es immer noch dümmere Menschen gibt, die das verbreiten. Und noch dümmere, die das glauben. Und ein paar gescheitere, die Profit daraus schlagen.