Wie würde der Klang von Saiten in einem übergroßen Resonanzkörper klingen?

1 Antwort

Etwas Physik dazu: Eine Saite erzeugt einen Ton (Grundton und Obertöne bzw. Teiltöne), der durch das Material (das spezifische Gewicht), die Länge, die Dicke und die Spannung genau definiert ist. Da der Ton einer Saite eher sehr leise ist, muss er verstärkt werden. Das geschieht dadurch, dass die Schwingungsenergie der Saite auf etwas übertragen wird (z.B. die Fichtendecke einer Gitarre), welche die Energie der Saite verstärkt. Die Energie, welche die Saite abgeben kann, sollte in einem passenden Verhältnis zur Energie, die das verstärkende Medium aufnehmen kann, stehen.

Dabei gibt es noch viele Faktoren, die berücksichtigt werden müssen.

Deine Frage ist so nicht allgemeingültig zu beantworten. Im Extremfall kann es sein, dass das, was Dir vorschwebt, überhaupt nicht - oder kaum - klingt.

Das Funktionieren der Welt ist mit Wissenschaft (z.B. der Physik) zu erklären, auch Musikinstrumente funktionieren nach diesen Gesetzen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Arlecchino  04.04.2024, 15:50
welche die Energie der Saite verstärkt

Das ist physikalisch nicht ganz richtig, nicht bei akustischen Instrumenten. Es wird ja keine Energie zugeführt wie bei der 'E-Klasse'.
Die Fläche des Resonators wird vergrößert, somit versetzt der Resonator mehr Luft in Schwingungen.

Ansonsten natürlich alles richtig.

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Bluemilk  04.04.2024, 18:48
@Arlecchino

Das ist natürlich richtig! Ich habe mich da wahrscheinlich etwas zu „volkstümlich“ ausgedrückt!

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Arlecchino  04.04.2024, 20:19
@Bluemilk

Und das ist verständlich. Als ich meinen Einwand formulierte, wäre ich auch fast über diesen Fallstrick gestolpert.

Ein erstaunlicher Effekt ergibt sich ja, wenn man eine Stimmgabel auf einen Resonanzkörper drückt. Der kaum hörbare Ton der Stimmgabel wird plötzlich im ganzen Raum deutlich wahrnehmbar. Man möchte kaum glauben, dass es tatsächlich keine 'energetische' Verstärkung gibt.

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Bluemilk  05.04.2024, 06:04
@Arlecchino

Hmmm…, habe das jetzt zum Anlass genommen, wieder einmal darüber nachzudenken: Was wir hören sind ja Schwingungen der Luft. Wird diese durch eine Saite (bzw. eine Stimmgabel) in Bewegung gebracht, so sind es sehr geringe Flächen, die auf die Luft einwirken. Zudem werden die Schwingungen rund im die Saite, auf Grund des sehr kurzen Weges zwischen „vorne und hinten“ ausgelöscht. Bei einem schwingendem Resonanzboden müssen die Schallwellen zwischen „vorne und hinten“ einen viel längeren Weg zurücklegen um sich gegenseitig auszulöschen, so lang, dass es zu keiner Auslöschung mehr kommen kann. Das ist ähnlich wie bei einer Lautsprecherbox. Ohne „Kasten“, in den die Lautsprechermembran eingesperrt wird, hört man nicht viel, am wenigsten die tiefen (langsamen)!Frequenzen.

Es gilt jedenfalls immer der Energieerhaltungssatz. Der veranlasst uns dazu, immer darüber nachzudenken, wie wir Energieverluste minimieren können. Möglichst viel der Energie, die ein Musiker in sein Instrument investiert (durch Drücken einer Taste bei einem Saiteninstrument oder dem Anzupfen einer Gitarrensaite) soll dann als Schallwelle beim Ohr ankommen.

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Arlecchino  05.04.2024, 15:20
@Bluemilk

Meine Gedankengänge waren ähnlich. Der Energieerhaltungssatz - an den dachte ich auch. Man kann die Vorgänge sezieren, was aus den Schwingungen, der Energie, wird. Letztlich werden sie absorbiert und es bleibt Wärme. Immerhin...

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