Wie wichtig ist Wärmeleitpaste und macht sie im einzelnen einen wahrnehmbaren unterschied?

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Die verschiedenen Pasten haben verschiedene Werte was die Wärmeleitfähigkeit angeht...der sogenannte Lambda-Wert gibt an wieviel Watt Wärmeentwicklung pro Grad Kelvin abgeleitet werden, das ist zum Beispiel für übertaktete CPUs wichtig....z.B. Polysynthetische Metalle haben teilweise einen 5mal höheren Wärmeleitwert als die Standardpaste....bemerkbar macht sich das nur wenn der CPU auf sehr hohen Temperaturen läuft, im normalen Betrieb dürfte das keinen grossen Unterschied machen...

Meiner Erfahrung nach bringt es fast nichts eine Teure Fluessig-Leitpaste zu kaufen oder eben welche die das Aluminium anfressen damit die Kuehlung noch besser wird.

Es handelt sich da grad mal zwischen 1-3Grad was man weiter runter kuehlen kann.

Also: Mit Paste ist immer besser als ohne. Aber, wieviel Ärger ist einem das Wert? Bei heutigen 22 nm Prozessoren ist die Gesamtverlustleistung oft unter 40 Watt. Schmiere oder nicht hängt von mehreren Faktoren ab. Um hier keine Doktorarbeit (mit eventuell fehlenden Zitaten zu verfassen) fasse ich mich kurz: Wieviel Grad an der Schmiere oder Nichtschmiere hängenbleiben, lässt sich sehr einfach bei jedem System feststellen: Temperatursensor mittels FanSpeed oder hundert anderen Programmen monitoren. Vor dem Einschalten von einer CPU-Last (z.B. CPU-Burner von Furmark oder anderen Lastmachern) merken. Die Temperaturerhöhung in den ersten 2 bis 3 Sekunden merken. Nach ner halben Stunde das ganze rückwärts. Temperatur merken und den Benchmark abschalten. Es sollte ungefähr das Gleiche dabei als Differenz herauskommen. Diese Differenz ist in etwa der Temperaturunterschied zwischen dem Silicium und dem hoffentlich großen Kühlkörper. Dieser hat in der Regel eine Wärmekapazität, die in der Regel 30 bis 300-mal größer ist als die Wärmekapazität des Chips. Das heißt der gemessene Temperatursprung gibt genau die Temperaturdifferenz zwischen Silicium und dem dicken Kühlkörper bei Volllast an. Ich doktorisiere schon wieder. Also es gibt keine allgemeine Regel. Ich habe zwei Systeme - mit und ohne Schmiere - verglichen. Beim einen kam ich auf 1 °K/W (ohne) beim anderen auf 0,5 °K/W (mit). Dies sind Wärmewiderstände - keine spezifischen Wärmewiderstände. Da steht etwas von milliKelvin drin, aber das bezieht sich auf eine Kontaktfläche von 1 m² (10000 cm²). Bei einer CPU-Kontaktfläche von einem Quadratmeter bräuchte man doch keinen Lüfter, oder? Was hab ich bei mir gemacht? Da die CPU beim Surfen, oder Texten fast immer im IDLE-Modus läuft, habe ich einen Temperaturschalter (67F050) an den Kühlkörper gedröselt und in die (rote) Powerleitung des 50 mm Gehäuselüfters gelötet. Pah, bei meinem 40 Watt System schaltet er sich nur beim Test mit z.B. FurMark bei 61 °C ein. Ansonsten nie. Schalte ich den Test ab, läuft er solange, bis 44 °C Kühlkörpertemperatur erreicht sind. Dann schaltet er den leiser werdenden Lüfter ab. Man könnte diese Funktion für weniger als einen Euro natürlich auch in das BIOS moderner Mainboards einbauen ... wird schon werden.

Fazit: Das teilweise Hautkontaktgift Schmiere nach Möglichkeit vermeiden. Schon mal die CPU mit Schmiere gewechselt? Die CPUs werden dabei durch die Schmiere mit dem Kühlkörper verbacken und aus den ZIF-Sockeln herausgerissen. Der Hebel für die ZIF-Verriegelung wird nämlich konstruktionsbedingt von JEDEM Kühlkörper blockiert. Also: Neues Mainboard neue CPU ... so macht man Geld ... ohne Steuerhinterziehung.

Man kann durchaus signifikante Unterschiede feststellen, die das Ergebnis aber trotzdem kaum beeinflussen. Pass einfach auf, das du WLP mit Silberpartikeln nicht auf umliegende Leiterbahnen verschmierst (was an sich unwahrscheinlich ist, aber trotzdem).