Wie werde ich das „overthinken“ los?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Sich Sorgen zu machen und zu viel nachzudenken ist Teil der menschlichen Erfahrung, aber wenn man es nicht unter Kontrolle hat, kann es sich echt negativ auf die psychische Gesundheit auswirken. Ich kenne das leider auch.

Es ist immer leicht, die Dinge größer und negativer zu machen, als sie sein müssten. Wenn du dich das nächste Mal dabei ertappst, wie du aus einer Mücke einen Elefanten machst, dann frag dich mal, wie viel das in fünf Jahren noch ausmacht. Oder sogar in nur einem. Allein diese einfache Frage, die den Zeitrahmen verändert, kann helfen, dieses ewige Grübeln abzuschalten.

Okay, vielleicht hast du irgendwas falsch gemacht, aber im Großen und Ganzen spielt es in einem Jahr auch keine Rolle mehr, oder? Da wird das Leben schon wieder ganz anders aussehen.

Die Angst, die dem Overthinking zugrunde liegt, basiert oft auf dem Gefühl, nicht gut genug zu sein - nicht klug genug, nicht fleißig genug oder nicht engagiert genug. "Alle hassen mich" oder "ich hab das und das falsch gemacht" oder "das kam bestimmt voll blöd rüber" lässt sich eigentlich reduzieren auf "ich glaube, dass ich nicht genug bin". Und das ist Quatsch. Wir alle können uns in manchen Bereichen bessern, aber wir sind gleichzeitig auch schon so okay, wie wir sind - mit all unseren Macken. Damit mein ich jetzt nicht, dass man sich nicht weiterentwickeln sollte, sondern einfach, dass man auf seinem Weg immer noch ein Mensch ist und sich nicht dafür fertig machen muss. Wir alle sagen mal was Komisches oder erleben eine peinliche Stille oder machen irgendwelche Fehler.

Was mir da geholfen hat, ist 1. Achtsamkeit (da gibt es viele Übungen, einfach mal googeln) und 2. mich auf Lösungen statt Probleme zu konzentrieren: Wenn ich mir über etwas Gedanken mache, worauf ich Einfluss habe, dann überleg ich mir statt der Sorgen einfach, wie ich das Problem verhindern könnte oder wie ich es nächstes Mal besser machen könnte. Einfach produktiv denken. Meistens geb ich mir dann die Aufgabe, 3 mögliche Lösungen zu finden. Zum Beispiel: Ich habe einen Witz machen wollen in einer Gruppe, niemand hat gelacht und dann war's mir peinlich. Statt später zu denken "oh Gott, wie peinlich, die halten mich jetzt bestimmt für dumm" o.ä., überlege ich: "Wenn ich wieder einen Witz mache und keiner lacht, was könnten meine 3 Lösungen sein?" Und dann ist mir eingefallen, es erstens zu thematisieren ("okay, ich geb's zu, der war schlecht" - dabei lächeln und das Eis ist gebrochen), es zweitens zu übergehen und von was anderem zu sprechen oder drittens selbst zu lachen, um zu zeigen, dass es nur ein Scherz war. Oder sowas eben. Auf jeden Fall ist nicht die "Lösung" dabei, es einfach peinlich zu finden und später darüber nachzudenken. Die anderen denken eh auch nicht mehr darüber nach.

Und wenn es etwas ist, was ich nicht beeinflussen kann (z. B. ob jemand mich mag - das ist nämlich deren Entscheidung, nicht meine), dann gibt es zwar keine Lösungen im Sinne von "wie bring ich die Person dazu, mich zu mögen" (das geht nämlich nicht, wenn man authentisch bleiben will), aber dafür gibt es Strategien, damit umzugehen. Das sind dann die "Lösungen", über die ich nachdenke. Zum Beispiel überlege ich dann: "Okay, die Person mag mich evtl. nicht, aber das ist nicht mein Ding, sondern deren Ding. Meine Lösung ist jetzt: Ich konzentriere mich auf diese oder jene andere Person, von der ich weiß, dass sie mich mag, und mach mehr mit dieser."

Die beiden Beispiele sollen einfach zeigen, dass ich mir das Nachdenken nicht komplett verbiete, sondern den Fokus des Überlegens ändere. Ich denke nicht "was, wenn der mich nicht mag" oder "hab ich Fehler gemacht?" sondern "was kann meine Lösung dafür sein, ich finde jetzt 3 Ansätze!"

Vielleicht hilft's dir ja auch, bei mir hat es recht viel geändert.

Ich habe einige Tätigkeiten, bei denen ich definitiv nicht grübeln kann. Das heißt, wenn ich eine dieser Tätigkeiten anfange, ist die Grübelei zwangsweise vorbei.

Das ist z.B. der Sport (gerne auch etwas intensiver) oder das Lesen eines guten Buches.

Wenn ich also beim Klausurlernen merke, dass ich mich nicht aufs Fach konzentrieren kann, akzeptiere ich dass ich in den nächsten 2-3 h sowieso nichts lernen würde und setze mich aufs Fahrrad. Und wenn ich abends wegen Grübelei nicht einschlafen kann, nehme ich mir bewusst Zeit, um zu lesen bis ich wirklich hundemüde bin. Ein gutes Buch natürlich, mit dem ich schon Tage vorher angefangen hatte und in dem ich mich gedanklich jetzt komplett verlieren kann.

Ansonsten habe ich mit der progressiven Muskelentspannung auch eine Übung gefunden, mit der ich ziemlich gut runter kommen kann wenn ich insgesamt total angespannt bin.

Hallo :)

Man kann nicht denken tränieren ist aber nicht einfach.

Versuch mal bewusst deine Atmung zu fühlen und das immer wieder kannst auch immer die zeit verlängern, von 2-10min am besten wenn du alleine bist und dann wenn du in so eine Situation kommst.

Und Punkte setzten beim Denken.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich overthinke auch jeden Tag, selbst wenn ich einen Fehler in der Schule mache und mich mein Lehrer darauf Aufmerksam macht. Mein Tipp: falls du wieder zu viele gedanken hast, sage dir selber das es nicht schlimm ist bzw sage dir selbst im Kopf das du aufhörst zu overthinken. Idk ob das so verständlich ist, aber ich kann nicht gut erklären 💀


taramrs912 
Fragesteller
 30.03.2022, 20:29

Das kenn ich nur zu gut und andere schütteln das einfach ab

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Akzeptier es das es ein teil von dir ist. Es kann auch ein vorteil sein das du vielleicht keine unüberlegte scheisse machst die dir später schaden werden wie drugs usw. Ich denke du bist zwischen 15-18, viele in diesem alter sind unreif und überdenken ihre taten nicht. Du schon. Ich sehe es als zeichen der reife an.