wie war die wohnsituation in den 70er Jahren in Westdeutschland?

3 Antworten

Von Mitte der 1950er bis Mitte der 70er Jahre entwickelten sich in der Bundesrepublik Deutschland die Großwohnsiedlungen. Sie sind fast nur in den großen Ballungsgebieten zu finden. In den Großwohnsiedlungen wohnte zunächst vorwiegend die Mittelschicht, meist junge Familien. In den gründerzeitlichen, unsanierten Altbauwohnungen hingegen lebten viele sozio-ökonomisch schwächere Bewohner, sowie Ausländer, Ältere oder Arbeitslose, aber auch mittelschichtige Althausbesitzer.

Im Laufe der Jahrzehnte haben sich die materiellen Voraussetzungen, die erfüllbaren Ansprüche und Zielsetzungen der Wohnungspolitik in der Bundesrepublik verändert. In Westdeutschland wurden seit den 1970er Jahren zunehmend Wohnungen in Einfamilien- oder Reihenhaussiedlungen gebaut. Dieser Wohnungsbau wurde auf Grund preiswerter Baulandangebote in den damals noch ländlichen Gemeinden um die Großstädte befriedigt. Eine so genannte „Stadtflucht“ führte oftmals zur Verminderung der Einwohnerzahlen der Großstädte und zu reichen und großen Randgemeinden. Der Stellenwert von Großwohnsiedlungen veränderte sich. Die Großwohnsiedlungen wurden in dieser Zeit allmählich zum Symbol für einen inhumanen Städtebau; entsprechend dem Buchtitel von Alexander Mitscherlich wurde beklagt: Die Unwirtlichkeit unserer Städte[5]. In den 80er Jahren waren die „westlichen“ Großwohnsiedlungen mit etwa 2,5 % des Wohnungsbestandes, jedoch in regional unterschiedlicher Größenordnung, als soziale Brennpunkte der Bundesrepublik aufgefallen[6]. Eine aufwendige Nachbesserungsinitative von Bund, Länder, Gemeinden und Wohnungsgesellschaften hat zu einem Wiederanstieg der Wohnungsnachfrage und zu einer Beruhigung der Situation geführt

Während um 1970 noch jeder Einwohner im Durchschnitt um 22 m² Wohnfläche bewohnte, stieg dieser Wert bis 1991 auf ca. 36 m², um 2007 lag er über 40 m².http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fwohnsiedlung

wohnungssuche in hannover (tatsachenbericht) man MUSSTE zu zweit sein: einer blockierte schon mal eine telefonzelle (handys gab es noch nicht) und etwa um 23.30uhr kam die zeitung mit den meisten wohnungsangeboten auf die straße. der andere suchte fieberhaft ein brauchbares angebot und dann rief man SOFORT dort an (uhrzeit egal!) mit mehreren hundert DM in der tasche für eventuell zu leistende kautionszahlungen, raste man dann zum potentiellen vermieter und wenn man glück hatte war man erster und konnte erfolgreich mit den scheinen winken.

ich beschreibe dir mal, wie ICH in hannover in dieser zeit meine diversen wohnungen bekommen habe: "man" stand ZU ZWEIT ab 23.30 am steintor(zentraler platz in H); wo es um null uhr die frische tageszeitung gab.EINER blockierte eine telefonzelle, während der andere die zeitung(neue presse oder allgemeine) holte, dann wurde in fieberhafter eile der wohnungs-anzeigenteil durchsucht und mögliche objekte markiert. trotz der späten oder frühen stunde, rief man dann die angegebene telefonnummer an, um dann(falls jemand erreichbar gewesen war) sofort dort hin zu rasen. sicherheitshalber hatte ich dabei immer genug bargeld dabei, um sofort die erste miete oder auch eine notwendige kautionszahlung leisten zu können. ein\zweimal hat dieses verfahren bei mir tatsächlich funktioniert, dann kannte ich zwischenzeitlich aber genug leute, über die ich dann per telefon von freiwerdenden wohnungen hörte.