Wie viel von der Geschichte wissen wir wirklich? Wie viel Prozent ist gut belegt?

Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen

So 41 % - 60 % 40%
So 1 % - 10% 20%
So 0% 20%
So 91% - 99% 10%
So 61 % - 90% 10%
100% 0%
So 11 % - 40 % 0%

4 Antworten

Vieles vom Ursprung der Erde ist Theorie. Natürlich gibt es dazu wissenschaftliche Untersuchungen und Erkenntnisse, dass wir eine Wahrscheinlichkeit für die einzelnen Thesen berechnen können.

Bedingt durch fossile Funde wissen wir einiges über die Entstehungsgeschichte, doch die Wahrscheinlichkeit, dass ein Lebewesen zu einem Foffil wird ist gering. Daher sind es einfach eher Glücksfälle was wir wirklich wissen. Tiere mit schwer zersetzlichen Schaden werden leicher zu Fossilien, daher kennen wir beispielsweise die Entwicklung von Trilobiten und Ammoniten sehr gut, obwohl diese völlig ausgestorben sind.

Die Menschheitsgeschichte geht nur wenige Millionen Jahre zurück. Gerade von den frühen Arten gibt es sehr wenige Fossilien, wie Homo rudolfensis https://de.wikipedia.org/wiki/Homo_rudolfensis und Homo habilis https://de.wikipedia.org/wiki/Homo_habilis Von Homo erectus https://de.wikipedia.org/wiki/Homo_erectus gibt es um einiges mehr, doch alle weiteren Arten sind nur durch geringe Einzelfunde belegt.

Vor der Erfindung der Schrift, sind wir auf Interpretationen durch Grabbeigaben, Essensresten, Malerei, Gebäudereste etc. angewiesen. Bei den ältesten Schriften kann nicht immer alles gelesen werden und sind i.d.R. nur gut haltbare Schriftzeugnisse im Stein erhalten.

Papier war früher wertvoll und ist sehr vergänglich. Auch wurde meist subjektive Geschichte geschrieben. Vieles bleibt Interpretation. Wirklich objektiv sind Zahlen, wie Jahreszahlen, Einwohnerzahlen von Ortschaften nach einer Zählung etc. alles andere muss selbst mit Quellenangabe nicht stimmen. Für mich ist der Kirchengelehrte Eusebius ein gutes Beispiel. Er hat eine propagandistische Kirchengeschichte verfasst. Ihm war wichtig, dass "sein" Herr, der damalige Augustus Constantinus I. (Konstantin der Große) besonders positiv dargestellt wird. Im 19. Jahrhundert galt sein Werk, als Hauptwerk der spätantiken Geschichte und wurde ungeprüft geglaubt. Christen lügen nicht😂. Erst im späten 20. Jahrhundert entdeckten Historiker bei überprüfung gravierende Ungereimtheiten. Constantinus I. brachte einen seine Söhne und eine seiner Frauen um, und ließ viele Verwandte seiner Frau ebenfalls töten. Er war ein gewissenloser Machtpolitiker, der über Leichen ging, dabei jedoch sehr geschickt vorging mit strategisch großen Erfolgen. Noch heute wirken die Schriften des Eusebius und beherrschen das allgemeine Denken über die antiken Herrscher. Erst Eusebius machte den Augustus Nero zu einen Unhold.

So 0%

Kannn man auf 0% abrunden. Die erde ist millarden von jahren alt, wir kennen im detail nur ein paar tausend jahre.

C282772 
Fragesteller
 01.03.2024, 02:47

Und von der Menschheitsgeschichte?

0
jort93  01.03.2024, 02:55
@C282772

Kommt drauf an was für dich wissen und gut belegt bedeutet.

Wirklich geschriebene geschichte haben wir da auch nur von ein paar tausend jahren, so 4000-6000 jahre, von 2 millionen jahren oder so. Wenn du nur homo sapiens zählst, dann gibt es menschen so seit 300.000 jahren, das wären dann schon über 1% davon.

1

Da wir nicht wissen können, wieviel genau nicht bekannt ist, können wir auch nicht sagen, wieviel bekannt ist.

So 0%

Die Erde ist 4,6 Milliarden Jahre alt. Also nicht mal 1% von 1% von 1%. Das Ganze gilt auch über unser Wissen von der Zeit nach Christi, wenn mans genau nimmt. Wir haben "nur" was über Erfindungen, Kriege, Traditionen, ein bisschen Lebensalltag und Verträge über Erzählungen erfahren, und davon gibt es ja nun auch verschiedene Versionen. Aber es gibt ja noch viel darüber hinaus