Wie viel Kosten verursacht eine Fußbodenheizung für den Mieter?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Du schreibst:

"Es ist eine elektronische Fußbodenheizung mit Baujahr 1995".

Das ist leider nicht hilfreich, denn es kommt auf das Baujahr des GEBÄUDES an. Das Baujahr der Fußbodenheizung ist irrelevant. Wenn das Haus nach WSVO 95 gebaut ist, dann könnt Ihr pauschal mit 100 kWh/qm rechnen, also rund 10.000 kWh. Bei Maisonettewohnung sehe ich da sogar eher noch einen Zuschlag. Egal. Nehmen wir an, Ihr zahlt für Strom 30 Ct./kWh. Dann kommen da rund 3.000 € Stromkosten auf auch zu. Nur für die Heizung, wohlgemerkt.

Wurde das Haus noch aufgrund einer älteren Baunorm genehmigt und gebaut, dann könnten auch 150 kWh Strom pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr fällig werden. Das könnte dann 4.500 € Stromkosten im Jahr bedeuten. Eine zweite Miete, sozusagen.

Die Zahlen verstehen sich dabei als Anhaltspunkte. Überschaubare Abweichungen nach unten und oben sind im Einzelfall immer möglich.

Vor dem Energieausweis kann ich nur warnen: Wenn das ein verbrauchsbasierter Ausweis ist, dann hängt das Ergebnis ganz entscheidend davon ab, wie der Vormieter geheizt hat und ob er überhaupt ganzjährig die Wohnung genutzt hat. Einigermaßen brauchbar ist der Typus von Energieausweis, der auf der Berechnung der thermischen Hüllfäche (Außenwände, Dach, Fenster ...) beruht. Auf jeden Fall muss der Vermieter zumindest irgendeinen gültigen Energieausweis bei/vor Mietvertragsabschluss auf den Tisch legen. Das ist Gesetz!

Notfalls solltet Ihr Euch beim Mieterschutzverein oder der Verbraucherberatung beraten lassen.

Shellybelly442 
Fragesteller
 07.05.2020, 20:06

Danke für deine Antwort:)

Also dasHaus ist ebenfalls Baujahr 1995 wurde aber saniert.

Der Vormieter war kaum daheimund hat nie geheizt.

Wir beide sind auch extrem Sparsam was das heizen angeht und heizen wirklich nur im tiefsten Winter und da auch nicht wochenlang.

(Entschuldige ich habe ausversehen abgetippt 'nicht hilfreich' wollte ich nicht)

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Shellybelly442 
Fragesteller
 07.05.2020, 20:17

Ist denn wirklich von so hohen Kosten auszugehen wenn wir sparsam mit dem heizen sind ? Sprich wir würden nur 2 zimmer (insgesamt 30qm) der Wohnung überhaupt heizen (wobei ich hier von ca 15-20qm Fußbodenheizung ausgehe) und das bei einem sehr kalten winter eventuell 2 wochen lang höchstens und auch nicht durchgängig.

Ich will keine Kritik äußern nur kann ich mir das granicht wirklich vorstellen außer man heizt seine ganze Wohnung von November bis April durchgängig heizt

Des weiteren kennt sich jemand mit Tag und Nachtstrom aus?

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Werner Huebner  07.05.2020, 21:27
@Shellybelly442

Die genannten Zahlen sind frei von jeder Kritik. Und streng genommen waren die Verbräuche der Nachkriegsbauten bis tief in die 70er Jahre sogar noch höher. Gebäude aus dieser Zeit des billigen Heizöls sind für Verbräuche von 300 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche berüchtigt. In Deinem Fall sind wir ja von "nur" 100 kWh ausgegangen, sofern das Haus nach WSVO 95 geplant und genehmigt wurde. Die genannten Zahlen findest Du übrigens auch hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Energiestandard

Ich bin da also ziemlich schmerzfrei. Die von mir genannten Zahlen sind Durchschnittswerte. Diese kann man natürlich durch wohldosiertes Heizen oder energetische Sanierung nach unten drücken. Man/frau muss allerdings aufpassen, sich kein Schimmelproblem einzuhandeln wenn einzelne Räume extrem wenig oder gar nicht beheizt werden. Dann wabert die Feuchtigkeit aus den behzeizten Räumen mit der Zeit in die kalten Zonen und kondensiert dann vorzugsweise in den Ecken oder hinter den Schränken. Türen geschlossen halten hilft meist nicht wirklich.

Nachtstrom ist nicht automatisch eine gute Lösung, weil der meist mit einer spürbar höheren Grundgebühr einher geht (Tarifzumschalter, Doppel-Tarifzähler ...). Häufig ist man mit einem preisgünstigen Einfach-Tarif eines überregionalen Billiganbieters (bin selbst seit 4 Wochen bei Aldi-Grünstrom ...) besser bedient. Außerdem solltet Ihr bedenken, dass Ihr keine Speicherheizung, sondern eine Fußbodenheizung habt. Der Löwenanteil des Stromverbrauchs passiert also in der Hochtarif-Zeit zwischen 6 und 21 Uhr. Zwischen 21 und 6 Uhr - also in der üblichen Nachtstrom-Tarifzeit - ist der Verbrauch meist sehr niedrig, weil da üblicherweise Nachtruhe angesagt ist. Ich selbst hatte jahrelang "Nachtstrom", habe das aber wieder abgeschafft, weil es am Ende sogar ein paar Euronen mehr gekostet hat als ich heute für "Normalstrom" zahle. Man muss da also mit sehr spitzem Bleistift rechnen und planen.

Auf jeden Fall ist Vorsicht angesagt. Und ein andere Kollege hier im Forum hat Dir ja eine sehr ähnliche Heizkostenprognose abgegeben.

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...die zu erwartenden Heizkosten liegen um ca. das 3-4 fache höher als bei einer Gas- oder Ölheizung....wenn das ganze aber nicht irgendwo am A. der Welt liegt, könnte man das sicher verschmerzen....käme darauf an, was in der Gegend sonst so für Mieten üblich sind. Denn 458,-€ "kalt" für 93,7 m² finde ich (allerdings Großstadtbewohner) sind eigentlich ein Schnäppchen. Vielleicht wegen der teuren Heizung?

Shellybelly442 
Fragesteller
 07.05.2020, 20:09

Ja ich nehme auch an, dass die Miete verhältnismäßig niedrig ist.

Die Marklerin hat ebenfalls gemeint, dass die Miete sich deshalb so niedrig befindet. Ich wollte nur wissen ob die geringe Miete von 458€ inklusive Nebenkosten aber zzgl. Heizkosten okay ist oder ob ich dennoch sehr große Verluste machen würde.

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Tuedelsen  08.05.2020, 15:46
@Shellybelly442

...ich habe hier für rund 110 m² monatliche Gaskosten von etwa 100€ (bei nicht wirklich guter Dämmung und recht alten Fenstern.) Nachzahlungen halten sich in Grenzen. Würde man diesen Verbrauch auch bei Dir annehmen (wobei: etwas weniger Fläche, mit großer Wahrscheinlichkeit besser gedämmt und nicht.... wie bei mir...freistehend, wie ich annehme und mit, davon bin ich überzeugt, der energetisch überlegeneren und komfortableren Fußbodenheizung), also im ungünstigsten Fall das Ganze mal 4, kämest Du auf 858,-€....(ungefähr meine Kaltmiete ohne Gas und sonstige Nebenkosten und für diese Gegend recht günstig.)....wie sehen die Mieten "brutto" sonst so für vergleichbare Objekte in der Gegend aus? Und Heizkosten sind in dem Fall Stromkosten...also wohl auch das, was Kühlschrank, Fernseher, Warmwasserbereitung (Achtung! Wenn es keine Zentralheizung existiert, existiert meist auch keine zentrale Warmwasserversorgung! Das Wasser wird in der Wohnung über einen Elektro-Warmwasserspeicher oder einen elektrischen Durchlauferhitzer erwärmt! Ein nicht unerheblicher Kostenfaktor!) Und eine unbekannte Größe haben wir auch noch....die Entwicklung der jeweiligen Preise für bestimmte Energieformen. Ist aber eigentlich nicht entscheidend, weil "man" so oder so auf die Schnauze fliegen kann.

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Da da mit strom geheizt wird solltet ihr da auf keinem Fall einziehen den mit strom zu heizen ist das teuerste was es gibt!

Beispiel für einen raum wäre ein 800 Watt Heizkörper nötig! Das heist es wird öfters nötieg sein das aufzuheizen als zbn 1.6 kw *5 = 8 KW

8 kw mal 0.30 € =2.40 Pro tag! 2.40*30=72,0 im Monat nur zum heizen!

Stromkosten bei einem paar liegt eher bei 150€ + 72€ Heizkosten =222€ jeden Monat!

Frage: Was kosten elektrische Fußbodenheizungen? Kostencheck-Experte: Das hängt immer von der jeweiligen Leistung und von der Bauart ab. In den meisten Fällen werden Sie aber mit Kosten von rund 50 EUR pro m² bis 120 EUR pro m² rechnen – abhängig von der Leistung und der Größe der Heizmatte.

https://kostencheck.de/elektrische-fussbodenheizung-kosten