Wie viel Geld bleibt am Ende vom Hartz IV übrig?
Nur an die gerichtet, die schon einmal auf Hartz IV angewiesen waren oder sind. Aussagen wie, es bleibt eh noch was übrig brauche ich nicht, sondern eigene Erfahrungen.
7 Antworten
"Ganz einfach" - Haushaltsbuch / -Plan - man schaue sich die Zusammensetzung des Regelsatzes an - und wenn ich z.B. in einem Monat keine Bekleidung kaufe - dann bleibt dieser Satz stehen.
Eine Frage der Disziplin :
Na nix!
Die Warmmiete wird vom JC übernommen. Strom zahlt man selber, Telefon auch. GEZ ist man befreit.
Regelsatz beträgt 424€ im Monat. (ca. Minus 50€ wegen der Kaution die man jeden Monat abbezahlt)
Bei etwa 55-60€ Stromkosten und einer Billigflat für Telefon/PC von 25€ im Monat bleiben davon etwa 320€ über.
Vernünftige haben zumindest eine Haftpflichtversicherung, die kommt noch mal im Schnitt auf 10-15€ im Monat.
Bleiben also etwa 300€ im Monat für Essen, Getränke, Klamotten, und der Kleinkram des täglichen Bedarfs vom Klopapier über Spüli und Mülltüten bis hin zur kaputten Glühbirne.
Selbst mit einem Billig-Discounter in fußläufiger Nähe braucht man 35-40€ MINIMUM um ansatzweise satt zu werden! Für eine halbwegs vernünftige ausgewogene Ernährung kann man um die 50-60€ rechnen...macht im Monat um die 200€ für lebensmittel.
Und wie gesagt, außer Futter braucht der Mensch auch noch Hygieneartikel u.v.n... dafür ist dann der rest nötig.
Freizeit? Heisst bei Hartz an der frischen Luft spazieren gehen oder TV glotzen.
Am Ende des Geldes sind oft noch einige Tage übrig.
Denn dass die Unterkunftskosten von JC übernommen werden ist nur die Theorie. Praktisch ist es so, dass die Kommunen die angemessenen Unterkunftskosten so niedrig bemessen, dass die meisten H4-Bezieher aus dem Regelsatz noch 50 bis 100 Euro dazubezahlen müssen, weil die tatsächlich anfallende Miete höher ist als die vom Jobcenter übernommenen "angemessenen" Unterkunftskosten.
Wohnraum zu finden, der mit den niedrigen Sätzen der Jobcenter finanzierbar ist, wird immer schwieriger und ist in Ballungsgebieten praktisch gar nicht mehr vorhanden.
So müssen aus dem Regelsatz also noch zusätzlich erhebliche Teile der Miete finanziert werden, was zulasten, der sozialen und kulturellen Teilhabe oder gar der Ernährung geht.
Ich hatte damals nie was übrig, weil ich immer alles ausgegeben habe. Ich hätte zwar etwas sparen können, wollte es aber lieber für Konsum ausgeben (z.B. mal essen gehen, oder mal in der Kneipe das ein oder andere Bierchen, oder eben doch die schnellere Internetleitung).
Das ist jetzt allerdings schon ca 10 Jahre her. Damals konnte ich nicht besonders gut mi Geld umgehen.
Kommt immer drauf an wie man mit dem Geld umgeht, ist beim selbstverdienten ja nicht anders, man hat ein gewisses Kontingent womit man planen muss (Rechnungen, Einkauf, Sachen die dazwischen kommen etc etc)