Wie verotten die Leichen?

6 Antworten

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Du meinst diese Friedhöfe auf denen komplette Körper im Sarg obererdig, viele nebeneinenader und übereinander beerdigt werden.

Die Körper verrotten in einem verlangsamten Prozess. Durch eine spezielle Einbalsamierung wird der Körper "chemisch" haltbar gemacht. Die Kammer in die der Sarg hineingeschoben wird, wird zugemauert und somit luftdicht verschlossen.

Am Ende, nach vielen Jahren, bleibt ein Skelett.

In Südeuropa und Südamerika finden Begräbnisse bereits 1 Tag nach dem Todeszeitpunkt statt. Dort kann man nicht wie in Deutschland mal fast eine Woche vergehen lassen.

Die meisten "Schränke" sind Urnengräber, die über der Erde angebracht sind. Ebenso normale Gräber. Die Leichen sind aber - wie auch in Deutschland - in ihrem Sarg und die Gruften sind mit Granitplatten oder was auch immer fest verschlossen.

So etwas gibt es ja auch in Deutschland auf älteren großen Friedhöfen, wo früher Prominente in Gruften untergebracht wurden, ja selbst in Kirchen.

Die Gruften sind fest verschlossen. Der Vorteil dort: die verwesten Leichen werden so nicht Teil des Grundwassers.

eihoh 
Fragesteller
 22.10.2011, 12:10

ok, in den meisten Gräbern ist nur die Asche (Urne). Aber was ist mit den Leichen, müssten die nicht unerträglich stinken?

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ericMalaga  22.10.2011, 13:38
@eihoh

Der Sarg ist ja zu und die Kruft selbst auch. Wie gesagt: in großen Friedhöfen in Deutschland oder Österreich war das früher auch Gang und Gäbe, z.B. die Präsidentenkruft des Zentralfriedhofs in Wien.

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Das hat Lela schon komplett richtig beantwortet. Aufgrund der Luftdichten Verschließen kommt nichts rein und nichts raus, auch kein Gestank. Aber DH für die interessante Frage, so habe ich noch nie darüber nachgedacht...

Dazu kannst Du etwas Interessantes in Bergamo sehen. Papst Giovanni XXIII° stammte aus Bergamo. Nach der Heiligsprechung hat man sein Grab geöffnet und einen gut erhaltenen Leichnam gefunden. Seine Leiche ist heute optisch gut aufbereitet in einem Glassarg im Petersdom zu sehen. (Vielleicht ist es auch nur ein Gesicht aus Wachs und die tatsächliche Leiche oder das, was davon übrig war/ist ist unter der Zudecke verborgen.)

Anyway, der Hintergrund ist der, die Leiche seines Vorgängers, PIUS XII° war länger aufgebart vor der Beisetzung und war sehr stark in Verwesung übergegangen, es soll Ohnmachtsanfälle unter den Mitgliedern der Schweizer Garde gegeben haben, die Totenwache hielten. Bei dem nächsten päpstlichen Todesfall 3 Jahre später, hat man die Leiche von Giovanni XXIII° deshalb vor der öffentlichen Aufbarung sehr gut "präpariert", damit das nicht noch einmal vorkommt und zu diesem Zweck auch das Beerdigungsunternehmen gewechselt, welches man mit dem Fall betraut hat. Deshalb soll die Leiche so gut erhalten gewesen sein. Soweit die "offizielle" Version !

Nach der Exhumierung und der Umbettung in den Glassarg wurde der bisherige Sarg nicht mehr benötigt. Der stand in einem zugelöteten Zink- oder Bleisarg (im Normalfall haben solche Metallsärge eine "Beatmungskapillarleitung" um durch eventuelle Fäulnisgase nicht unter Druck zu kommen und zu platzen. Andererseits ist diese "Beatmungsleitung" so lang und dünn, dass da kaum "Gestank" durch austreten kann und das Innere auch nicht austrocknen kann, sondern lediglich Überdruck abgebaut werden. Nun ist dieser Sarg als Reliquie ( Der Papst ist wie geschrieben heilig gesprochen worden) im Dom von Bergamo ausgestellt. Was man deutlich sehen kann ist, der Sarg hat mehrere cm hoch in Flüssigkeit gestanden (Papst Giovanni XXIII° war recht korpulent). Weiteres brauche ich hier nicht zu schreiben.......

Leichen zersetzen sich vordergründig von innen heraus und was dann langfristig überbleibt sind Knochen. Um Gerüche zu vermeiden werden Leichen entsprechend tiet in Erde versenkt und mit solcher abgedeckt.

Mumifizierungen oder ähnliche Behandlungen oder vergleichbare klimabedingte Vorgänge sind in der Antwort nicht berücksichtig.

eihoh 
Fragesteller
 22.10.2011, 11:38

Na Du hast die Frage aber nicht richtig gelesen! ;)

Trotzdem danke für die kurze Beschreibung!

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