Wie umgehen mit dem neuen Antisemitismus?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Mir macht die Entwicklung richtig Angst...

Klar, auch verständlich.
All dieser Hass und all die Ängste der Hasserfüllten.
Deine Angst aber schützt dich vor nichts, das solltest du dir klar machen und da ehrlich hinsehen.
Antisemiten haben selbst große Ängste. Wenn wir jetzt noch in diesen ganzen ekelerregenden Brei eigene Ängste geben, verstärken wir Angst, was ich eher ungünstig fände.
Alle Menschen haben natürlich ihre Ängste, auch klar, aber man kann sich ihnen stellen, indem wir sie gründlich hinterfragen, um sie zu verstehen und dann entsprechend günstiger denken und handeln können.
Angst ist eine Art Erwartungshaltung. Wünsche und Erwartungen klappen im Positivem wie im Negativem. Wir sollten das sehen und eine feste Entscheidung über die Seite treffen, auf die wir uns schlagen wollen: Angst oder Mut / Vertrauen?

Wichtig finde ich, dass man sich gut informiert, was du ja tust, um Informationen zu allem zu erhalten. Mit diesem Wissen kommt man Lösungen recht nahe und kann sich immer besser durch das erworbene Verständnis helfen dann.
Muslimen und anderen fehlen oftmals einfach ganz ganz viele Informationen.

Die gesteigerten antisemitischen Aktionen mancher hier in Deutschland befähigen uns jetzt aber auch, konkreter etwas dagegen zu tun.

Auch das Wissen, dass Menschen immer dann aggressiv werden und somit jemanden angreifen, wenn sie sich bedroht oder hilflos fühlen, finde ich sehr gut, denn damit kann man viel Verständnis aufbauen und so Lösungen finden.
Menschen, die antisemitsch sind, fühlen sich also bedroht und hilflos.
Du mit deiner Angst kannst dies vermutlich bestätigen, auch du fühlst dich bedroht und hilflos.
Dann kann man weiter gucken, ob es wirklich der Wirklichkeit entspricht (stimmt meine Angst wirklich?), dass du dich bedroht und hilflos fühlen musst oder ob es nicht doch einige Möglichkeiten für dich gäbe.

Zu demokratischen Werten fest stehen und sie nach Außen tragen, vorleben .... finde ich noch ganz wichtig.

Antisemitismus ist ein Ausdruck von Menschenverachtung.
Wir können uns selbst ggü menschlicher und liebevoller verhalten, was sofort das eigene Leben und die Welt ändern würde.
Wir können menschlicher, verständnisvoller ggü anderen auftreten, was sofort das eigene Leben und die Welt ändern würde.
Damit meine ich allerdings nicht Unterwürfigkeit, zu-vieles-gefallen-lassen, zu-vieles-gutheißen ..... Grenzen braucht es natürlich immer.

Ein starker Umgang wäre natürlich, sich mit Angegriffenen zu solidarisieren. Natürlich müssen wir unsere Werte gegen die von Antisemiten halten, das bleibt nicht aus. Entweder die oder wir.
Antisemitismus wäre ja das Ende unserer Zivilisation und ist ein Verbündeter des Nationalismus'.

Der Antisemitismus ist das Merkzeichen einer zurückgebliebenen Kultur

Friedrich Engels (1820 - 1895), deutscher Philosoph und sozialistischer Politiker


SerenSaethu  10.11.2023, 22:29

Ich bin sprachlos! Das ist nicht gut, Amormutuus, das ist brillant. Das ist eine 5-Sterne-Antwort. 😉👍 Besser geht es einfach nicht.

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So neu ist der Antisemitismus nicht. Im Grunde ist er nie ganz verschwunden. Und mit dem Import des muslimischen Antisemitismus ist die Situation für Juden in Deutschland nicht besser geworden. Da hat Deutschland auch viele Fehler in der Vergangenheit gemacht.

Da gibt es wohl viel zu tun.

  • Der wichtigste Ansatz auf lange Sicht ist natürlich Bildung.
  • Akut gehören Juden und Jüdisch Einrichtungen natürlich aktiv Geschützt.
  • Menschen die Taten gegen Juden begehen oder Volksverhetzung betreiben gehören mit den Mitteln des Rechtsstaats bekämpft.

Und jetzt kommen wir zu einer bitteren Wahrheit: Antisemitismus/Judenhass gibt es praktisch in allen Schichten, Gruppierungen usw. Aber die Wahrheit ist auch das Menschen mit Arabischen/Islamischem Hintergrund besonders auffallen.* Und da gehört klar gesagt: Wer einen so eklatante Grundsätze unser Gesellschaft nicht Akzeptiert aber kein Staatsbürger ist sollte nicht länger geduldet werden. Flüchtlinge, Menschen mit Duldung/Arbeitserlaubnis usw. die entsprechend auffällig werden müssen klar gesagt bekommen dass sie hier offensichtlich Falsch sind und schlicht und ergreifend abgeschoben werden.

*: Fragt einfach mal Juden in Großstädten ob es wirklich der Typische Christian ist der sie in der Öffentlichkeit bepöbelt und angreift.


MaxSchnellsch 
Fragesteller
 09.11.2023, 10:05

Der typische Christian?

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Nilo1201  28.01.2024, 02:17

Der erste Teil ist sehr sehr sehr schön formuliert.

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Mit Widerstand: Antisemitismus niemals tolerieren, sondern stets kritisieren und je nach Situation entsprechend einschreiten.


treecvop  09.11.2023, 08:44

Wie machst du das genau?

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Adomox  09.11.2023, 08:45
@treecvop

Ich melde z.B. antisemitische Inhalte bei der jeweiligen Plattform. Kommt diese der Meldung nicht nach, melde ich die Inhalte bei der Meldestelle Hasspostings.

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Adomox  09.11.2023, 08:46
@treecvop

Welche Online-Plattformen es gibt? Gutefrage, X, Bluesky, Facebook, etc.

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treecvop  09.11.2023, 08:48
@Adomox

OMG! Natürlich die von dir erwähnten "jeweiligen Plattformen".

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Adomox  09.11.2023, 08:48
@treecvop

Gutefrage, X, Bluesky, Facebook, etc. - eben die Seiten, auf denen ich regelmäßig oder hin und wieder unterwegs bin.

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Der Begriff Antisemitismus ist vor allem ein Instrument der Propaganda geworden, mit dem jegliche Kritik an der Politik der israelischen Regierung abgewehrt werden soll. Mit dem Antisemitismus der letzten Jahrhunderte hat es fast nichts mehr zu tun. Es gibt viele Juden in aller Welt, die mit dem israelischen Kurs nicht einverstanden sind und deshalb auch manchmal als Antisemiten bezeichnet werden.

https://www.youtube.com/watch?v=HgeP4JudomY

Beängstigend finde ich die Polarisation, die nur noch Einseitigkeit pro Israel oder pro Hamas sehen will und Neutralität jeweils der anderen Seite zurechnet. Eine neutrale Haltung, die auf keinem Auge blind ist, ist aber notwendig, um den Konflikt nicht weiter eskalieren zu lassen.