Wie steht ihr zur AfD?
Mögt ihr die AfD und unterstützt ihr Wahlprogramm etc?
Seid ihr komplett gegen die AfD und wollt ihr sie aus dem Bundestag?
Oder doch eher neutral eingestellt?
Gerne auch mit Begründung :)
Das Ergebnis basiert auf 94 Abstimmungen
11 Antworten
Ich mag sie nicht, aber ich finde es falsch sie so aus dem politischen Geschehen auszuschließen und zu bashen wie es die anderen Bundestagsparteien derzeit tun. Denn damit können sie sich in eine Opferhaltung begeben und zurecht die etablierten Parteien der Demokratiefeindlichkeit bezichtigen.
Immerhin ist die AFD von einem gewissen Prozentsatz der Bürger gewählt worden und diesen sollten sie auch entsprechend repräsentieren dürfen, z.B. durch einen eigenen Bundestagsvizepräsidenten.
Vor 90 Jahren kamen die Nazis an die Macht WEIL die damaligen Parteien damals mit diesen unliebsamen Braunen genauso dumm und undemokratisch umgesprungen sind, wie es die heutigen etablierten Parteien mit der AfD auch machen. Man sollte meinen, dass die Politik aus der damaligen Geschichte was gelernt hat, aber leider sind die Parallelen zwischen damals und heute nur allzu deutlich.
Ich gebe dir aber in einem Punkt Recht: Wehret ALLEN Anfängen! Und gerade deshalb darf man die AfD nicht aus dem politischen Diskurs ausschließen, so lange der Verfassungsschutz sie nicht verboten hat.
Zum ersten Absatz: nein eben nicht, Hitler wurde von der Mehrheit des Parlaments (alle außer Otto Wels' SPD) zum "Chäffee" gewählt, WEIL man eben dachte guck mer ä mol ob der des überhaupts noobrinnga daderd...
https://de.wikipedia.org/wiki/Ermächtigungsgesetz#Ermächtigungsgesetz_vom_24._März_1933 = "Alle Parteien außer der SPD stimmten sowohl der Änderung der Geschäftsordnung wie auch dem „Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich“ zu; wegen der Gegenstimmen der SPD waren für das Erreichen der Zweidrittelmehrheit und die endgültige Annahme des Gesetzes die Stimmen der Zentrumspartei ausschlaggebend." (26 weitere SPD-Abgeordnete und alle 81 KPD-Abgeordneten waren bereits inhaftiert, geflohen oder untergetaucht = so kann man "Mehrheiten" auch erreichen...)
https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Wels = "Kritik ist heilsam und notwendig. Noch niemals, seit es einen Deutschen Reichstag gibt, ist die Kontrolle der öffentlichen Angelegenheiten durch die gewählten Vertreter des Volkes in solchem Maße ausgeschaltet worden, wie es jetzt geschieht, und wie es durch das neue Ermächtigungsgesetz noch mehr geschehen soll. Eine solche Allmacht der Regierung muß sich um so schwerer auswirken, als auch die Presse jeder Bewegungsfreiheit entbehrt. […] Wir deutschen Sozialdemokraten bekennen uns in dieser geschichtlichen Stunde feierlich zu den Grundsätzen der Menschlichkeit und Gerechtigkeit, der Freiheit und des Sozialismus. Kein Ermächtigungsgesetz gibt Ihnen die Macht, Ideen, die ewig und unzerstörbar sind, zu vernichten. […] Auch aus neuen Verfolgungen kann die deutsche Sozialdemokratie neue Kraft schöpfen. Wir grüßen die Verfolgten und Bedrängten. Wir grüßen unsere Freunde im Reich. Ihre Standhaftigkeit und Treue verdienen Bewunderung. Ihr Bekennermut, ihre ungebrochene Zuversicht verbürgen eine hellere Zukunft.“
...niemand sonst (außer der SPD) wollte auf diesen mutigen Rufer in der Wüste hören...
Zum zweiten Absatz: aus dem Diskurs ausschließen (wobei sie sich dort regelmäßig als untauglich erweisen...) heißt eben nicht mit diesen xenophoben Spaltern zu paktieren, zu koalieren oder gar zu regieren...
Ich habe auch nirgendwo geschrieben, dass irgendjemand mit denen paktieren, regieren oder koalieren soll. Aber es kam schon vor, dass die AfD auch mal den einen oder anderen vernünftigen Vorschlag gemacht hat, der inhaltlich mit den Parteiprogrammen von z.b. CDU oder FDP überein gestimmt hätte, und von diesen Parteien nur deshalb abgelehnt wurde, weil er eben von der AfD kam. Und das ist nunmal dumm, weil sich diese Parteien damit selbst der Glaubwürdigkeit berauben und so der AfD nur noch mehr Wähler zuschieben.
Was die Situation vor 90 Jahren angeht: Ja, nach dieser verhängnisvollen Wahl im März 1933 hatten die anderen Parteien eh keine Position mehr um irgendwas anderes zu machen. In den 10 Jahren zuvor hatte man aber mit den Rechts-außen Parteien den gleichen Umgang gepflegt wie jetzt mit der AfD und dadurch kam es dann überhaupt erst zu der Situation dass diese beiden Parteien so stark wurden und so viel Macht bekommen haben, dass sie die Regierung übernehmen konnten. Und dieser Fehler darf auf keinen Fall ein zweites Mal passieren.
Letzter Satz: da sind wir auf jeden Fall beinander... Nie wieder!
Hätten die Parteien damals, wie du vermutest, aber nichts mit den Rechten zu tun haben wollen, allen voran die "Schwarzen" (szt. Zentrum usw.), warum in aller Welt hätten Sie 1933 dann je mit "ja" gestimmt...
Übrigens: Vorschläge von anderen Fraktionen abzulehnen hat nix speziell mit der AgD zu tun, das ist parlamentarisches Tagesgeschäft - hast du mal gehört dass die (irgendwo) regierende CDU einen Vorschlag der SPD oder gar die CSU einen Vorschlag der Grünen unterstützt hätte? ;o)
Warum sie damals dann mit Ja gestimmt haben, hast du doch in deinem Zitat von Wikipedia selbst schon beantwortet:
26 weitere SPD-Abgeordnete und alle 81 KPD-Abgeordneten waren bereits inhaftiert, geflohen oder untergetaucht = so kann man "Mehrheiten" auch erreichen...
Die anderen Parteien waren wohl einfach nur feige und wollten nicht das Schicksal der 26 SPD-Abgeordneten und 81 KPD-Abgeordneten teilen. Und so war damals ja leider die Mehrheit aller Deutschen, sonst hätte es nie einen zweiten Weltkrieg und einen dermaßen brutalen Holocaust gegenüber unbeliebten Bevölkerungsgruppen geben können.
Wenn man inhaltlich mit dem Vorschlag einer anderen Fraktion übereinstimmt sollte man diesen auch befürworten. Dass es "Tagesgeschäft" ist, das anders zu handhaben zeigt eigentlich, wie verlogen diese ganze politische Bande eigentlich ist... Aber in der CDU hat es ja schon einen "Skandal" ausgelöst, dass die AfD einen IHRER Vorschläge befürwortet hat und dieser Vorschlag mithilfe der Stimmen der AfD dann angenommen wurde (das war in irgendeinem Landtag in Ostdeutschland und ist selbst hier in Österreich durch die Medien gegangen). Da hätte die CDU fast ihren eigenen Vorschlag zurückgezogen deswegen. Das hat nichts mehr mit parlamentarischem Tagesgeschäft zu tun, sorry.
Unabhängig davon gäbe es genug andere Möglichkeiten der AfD ihre Maske herunter zu ziehen, die ungenutzt gelassen werden. Außerdem kann ich es kaum glauben, dass der Verfassungsschutz keine Handhabe gegen diese Partei bzw. gegen bestimmte Politiker aus dieser Partei findet. Pennen die da eigentlich komplett? Oder habt ihr in Deutschland sowas wie das Wiederbetätigungsverbotsgesetz gar nicht? "Schade" ist dafür noch das falsche Wort, denn das ist brandgefährlich, wenn so eine Partei zu viel Zulauf hat.
Gerade bei uns in Österreich haben wir ja mit der FPÖ (die inhaltlich weitestgehend der AfD entspricht) ja schon unsere Erfahrungen gemacht. Zweimal waren die bereits an der Regierung beteiligt und beide Male endete das im Chaos und mit ungeheuerlichen Skandalen, die unsere Republik noch auf Jahre beschäftigt haben. Von daher finde ich es wirklich unfassbar, wie viele immer noch auf diese Demagogen hereinfallen und diese wählen.
Ich bin immer noch vorsichtig(er als du?)...
Aber i. W. sind wir denke ich beinander, auch mit dem "Maske runter" oder wie auch immer man das nennen mag...
Das Problem ist dabei aber dass die Fanboys der AgD ja gar nicht hinsehen und hinhören wollen - wie wäre es sonst zu erklären, dass deren "Heiliger Kral" lt. Programm alles abschaffen oder kürzen will, wovon die leben, und trotzdem gewählt wird??
...und statt dass die demokratischen Parteien zusammenarbeiten (gegen die Spalter) hacken sie untereinander aufeinander ein, rote auf schwarze, schwarze auf grüne, olle Merz sogar rundum...
Ja, es scheint so. Leider hat die Politik aus den Fehlern die Ende der 1920er und Anfang der 30er-Jahre gemacht wurden anscheinend nichts gelernt. Damals hat man auch versucht die rechten Parteien zu unterdrücken und dies ist gehörig in die Hose gegangen.
Ich mag die AfD und das was sie repräsentiert auch überhaupt nicht, aber wenn man sie ausschließt, dann kann das nur in Form eines Verbots aufgrund Verfassungswidrigkeit sein. Ein politischer Ausschluss, wie er derzeit gepflegt wird, treibt der AfD nur NOCH mehr Wähler zu. Und das kann keiner wollen (außer der AfD selbst natürlich).
Reiner Populismus. So ist Hitler damals auch dran gekommen. Vorsicht
Aber noch weniger mag ich die Politik der regierenden Parteien. Daher ist die AfD derzeit für mich das kleinere Übel.
Das ist eine rechtsextreme Partei.
Ihr Almans besitzt wirklich ekn gestörtes Verhältnis zu eurer eigenen Geschichte.
Rechtsradikale sind keine Alternative und Hass ist keine Meinung. Heute haben wieder Hunderttausende in Deutschland klar gemacht, dass die AfD nicht die Mitte der Gesellschaft repräsentiert, sondern den rechten Rand.
So ein "Ansatz" ist vor genau 90 Jahren gar mächtig schief gegangen!!
Wehret allen Anfängen!!