Wie soll ich meinen Eltern sagen dass ich in die Psychiatrie will?

5 Antworten

"[...] ich möchte sie nicht traurig machen..."

Dann ist es ihnen zu sagen wohl der beste Weg, um dies zu vermeiden. 

Es erscheint ein wenig wie die Wahl zwischen Pest und Cholera. Ich möchte dir keine Illusionen machen, natürlich wünschen sich Eltern nicht die Situation, dass das Kind sich mit Suizidgedanken plagt und daraufhin in eine Psychiatrie möchte und vielleicht sogar muss. Jedoch ist es bei weitem das "kleinere Übel", bedenkt man wie es Eltern ergeht, wenn das eigene Kind stirbt - sogar durch die eigene Hand.

Deine Ängste kann ich dir nicht nehmen, nur schätzen Eltern es zumeist sehr, wenn ihre Kinder offen sprechen und das nicht nur über die schönen Dinge des Alltags, sondern auch über die traurigen. Du zeigst deinen Eltern damit, dass du ihnen vertrauen schenkst und gibst ihnen zudem ein Zeichen - "Ich will leben aber ich muss noch lernen wie."

Den Schritt zu gehen und freiwillig eine psychiatrische Klinik, wo du die nötige Unterstützung erfährst, zu besuchen ist ein großer und das verdient Respekt und Anerkennung - du kannst stolz auf dich sein, ich ziehe meinen Hut vor dir.

Es ist, so meine Einschätzung, der richtige Weg. Für dich und auch für deine Eltern.

Nun bleibt noch das "Wie?" im Raum stehen und das ist meist sehr schwer und kostet viel Überwindung. Eine Möglichkeit wäre sich einen ruhigen Moment zu suchen und deine Eltern, vielleicht auch nur ein Elternteil, um ein Gespräch zu bitten. Manchmal ist es leichter erst mit einer Person zu sprechen und nach dem "Einstieg" die zweite hinzu zu ziehen. Das ist allerdings immer eine Frage der Verhältnisse - wenn du zu beiden ein sehr gutes Verhältnis hast, erübrigt sich das eventuell für dich.

Suche die einen guten Zeitpunkt aus. Erfahrungsgemäß ist der Nachmittag immer ein guter Moment. Die Arbeit des Tages ist geschafft, es gibt ein wenig freie Zeit und es bleibt auch nachträglich noch ein Puffer vor dem schlafen gehen - manchmal ist es schön, nach einem schweren Gespräch, noch einmal etwas fröhlicheres zu unternehmen und wenn es nur ein gemeinsamer Spieleabend ist. 

Bei dem Gespräch ist es wichtig ein wenig den roten Faden zu behalten und deinen Eltern verständlich zu machen, so gut es geht, was in dir gerade vorgeht. Auch wenn es Verwirrung und "gedankliches Chaos" ist, kannst du es so benennen. Nehme ihnen aber auch gleichzeitig ein wenig die Angst. Wenn du sagst, dass du in eine Psychiatrie möchtest, dann ist das ein Zeichen dafür, dass du etwas tun willst, damit es besser wird - genau das muss auch bei ihnen ankommen. Du hast schon gute Worte in deiner Fragestellung gefunden, diese kannst du auch nutzen. 

Kurzum - nehme dir einen ruhigen Zeitpunkt und bitte erst einmal, ohne gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, um ein Gespräch á la "Können wir kurz sprechen? Ich brauche euch gerade." und erkläre deine Situation. Nehme ihnen ein wenig die Angst und sage klar "Ich möchte in die Psychiatrie."

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und du kannst wirklich stolz auf dich sein. Chapeau!

Liebe Grüße.

Denk jetzt erst mal an dich, geh also in die Klinik, egal ob die Eltern traurig sind oder nicht. Es geht um dein Leben, also mußt du dich über irgendwelche Befindlichkeiten hinwegsetzen, es geht nicht anders.

Sie werden traurig sein, aber sie werden dich sicher verstehen und dir beistehen. Sag es ihnen wie du es hier geschrieben hast.

Du solltest stolz auf dich sein das du bereit bist Hilfe anzunehmen auch wenn der Schritt nicht leicht ist in die Psychiatrie zu gehen. Wichtig ist das du auf dich aufpasst und auf dich aufpassen läßt.

Ich hoffe das es dir bald besser geht.

Sag deine Eltern Bescheid, trau dich. Sonst schreibe ihnen einen Zettel.

Genau so, wie Du es uns hier sagst :)

Gute Besserung.