Wie soll ich damit umgehen, nichts für meine bestandene Lehrabschlussprüfung getan zu haben?
Hallo zusammen.
(Zur Info: Komme aus der Schweiz)
Ich bin momentan am Ende meiner Lehre und aufgrund der momentanen Lage wurden nun alle Qualifikationsverfahren einschliesslich den praktischen Prüfungen gestrichen und es benoten nun die Arbeitgeber bzw. der Lehrmeister die Lernenden.
Nur ist es bei meiner Situation etwas anders: Eigentlich hätte ich bereits letztes Jahr abschliessen können, habe aber damals die Lehrabschlussprüfung nicht bestanden und musste so ein weiteres Jahr warten. Das Jahr habe ich genutzt, um meine Lernmethoden und Arbeitsabläufe zu verbessern und zu optimieren und Sachen die ich noch nicht zu 100% beherrsche zu üben. Ich habe mich also das ganze Jahr darauf vorbereitet, nur um jetzt das Fähigkeitszeugnis quasi geschenkt zu bekommen.
Ich komme mir dabei recht blöd vor, vor allem da meine damaligen Klassenkameraden alle bestanden hatten und auch mit der Schlussprüfung zeigen konnten, was sie so alles können. Und nun habe ich das Glück/Pech, keine Prüfung machen zu müssen und nun die Lehre nun ohne weiteres "erfolgreich" abschliessen kann.
Ich denke ständig daran wie das wohl für die anderen wirken muss, die sich dafür bemühen mussten und es fühlt sich auch nicht wirklich fair an, ändern kann ich da aber nichts da dies bundesweit so beschlossen wurde.
Wisst ihr wie ich dieses Gefühl wegbringe? Habt ihr vielleicht ein paar aufmunternde Worte oder wisst ihr, wie ihr damit umgehen würdet?
Herzlichen Dank! <3
2 Antworten
Nah, mach dir da keine Gedanken drum. Als ich meine Abschlussprüfung gemacht habe, hatten wir auch jemanden, der sie zum zweiten mal schreiben musste und selbst da habe ich mir nichts bei gedacht. (ausser vielleicht, wie man in der Praktischen nur eine 3 bekommen kann, schliesslich machen wir während der 4 Jahre Ausbildung genau das, was an der Prüfung gefordert wird). Das die Prüfunken jetzt ausfallen, ist nicht deine Schuld und das wird auch keiner behaupten können. Und es ist ja nicht so, dass du NICHTS für dienen Abschluss tun musstest, immerhin wirst du jetzt von deinen Ausbildnern bewertet, die dich schon seit 4 (oder 5?) Jahren beobachten und einschätzen konnten. Meiner Meinung nach ist das sogar noch schwieriger, als eine konventionelle Abschlussprüfung. Währe es nämlich nach meinen Ausbildnern gegangen, hätte ich den Abschluss wohl nicht gemacht, in den Prüfungen hatte ich aber einen soliden Schnitt von 4.8.
nimm es nicht so schwer. nutze die Zeit, die du jetzt nicht für das Vorbereiten der Prüfungen brauchst, um dich beruflich zu orientieren. Schreibe Bewerbungen und kümmere dich um eine möglichst gute Stelle (sofern das noch nicht geschehen ist) oder überlege dir, ob du eventuell eine Weiterbildung oder ähnliches anfangen möchtest :) Jetzt hast du auch die Gelegenheit, dein Schulmaterial zu ordnen, je nach Beruf ist es im Alltag sehr nützlich, seine Unterlagen mit ins Büro zu nehmen (ich habe Hochbauzeichnerin gelernt und meine Lehrmittel haben schon die eine oder andere Frage, welche das Büro beschäftigt hat, geklärt).
geniesse die Zeit und lass dich nicht davon unter Druck setzen, was andere darüber denken mögen. Solange du einen tollen Job bekommst und mit Menschen zusammen arbeiten kannst, mit denen du dich gut verstehst, kannst du den Abschluss deiner Ausbildung als erfolgreich betrachten. ob mit Prüfung oder ohne :)
bitte, ich hoffe sie haben dir ein wenig geholfen. :)
Ich finde es super, dass du dir das so vorgenommen hast und umgesetzt hast.
Was wegen den momentanen Umständen beschlossen wurde kannst du nicht ändern. Ich verstehe, dass du dich vielleicht etwas frustriert fühlst, dass du nicht zeigen konntest was du kannst. Andererseits musst du dich nicht oder nicht so sehr mit Prüfungsstress rumschlagen.
Ehrlich gesagt finde ich es ziemlich unfair, dass viele jetzt einen Eidgenössischen Abschluss quasi geschenkt bekommen. Hier gibt es sicher unterschiedliche Meinungen. Bei mir war es halt so, dass ich immer gute Noten hatte und dann bei der Abschlussprüfung schlechter war (Stress/Angst). Ich denke mir halt jetzt, ja wenn es bei uns so gewesen wäre, hätte ich jetzt bessere Noten auf dem Zeugnis. Aber tja.
Es ist nun so wie es ist und du musst dich nicht schlecht fühlen deswegen. Wahrscheinlich machst du irgendwann noch eine Weiterbildung oder evtl. eine andere Ausbildung, dort kannst du sicher zeigen was du kannst. ;)
Danke dir! :) Hatte wenigstens letzten Januar noch eine "Test-Abschlussprüfung", die genau so durchgeführt wurde wie eine Echte, als Übung – welche ich nicht allzu schlecht (4.8) "bestanden" habe.
Ist doch super. ;) Ich denke, dass du bestimmt auch die "richtige" Abschlussprüfung bestanden hättest. :)
Vielen lieben Dank für die Worte! Da ist sicher was Wahres dran. :)