Wie Pferdebeine waschen bei Milbenbefall?
Hallööchen:)
Vorab: ich habe einen Tinker mit natürlich dicken Behang, der jetzt abgeschnitten wurde (so kurz wie möglich).
Also folgendes, bei mir im Stall gingen nun Milben herum.
Mein Pferd hat leider an den Beinen, vor allem in der Höhe vom Hufgelenk und quasi direkt in diesem Knick, Milben.. bzw man spürt die verkrustung, man kann die Haare abziehen und da waren weisliche Schorfschuppen.
Er hat von der TA (etwas länger her) eine Spritze gegen Milben bekommen, da die Vermutung schon früher bestand.. am Hals und hinter den Ohren lies es nach und als ich bei Haarlingsbefall noch Butox bekam, war das Problem da komplett gelöst. Aber an den Beinen hat er es leider immer noch und er stampft auch, es muss ihn also jucken.. und wenn man in diese Kuhle fasst, zieht er die Beine weg und versucht zu flüchten oder zu treten..
Nun meine Frage.. wie sollte ich das Problem bestenfalls behandeln, ohne zwangsweise nochmal den TA zu rufen?
Ich bekam den Tipp, abwechselnd mit Melkfett und Zinksalbe zu behandeln.. die Milben würden durch das Melkfett absterben und Zink heilt eben die Wunden.. aber mein Pferd lässt sich die Beine nicht waschen, dreht beinahe durch dabei und ich brauche gut 3 Stunden bis ich überhaupt mit waschen fertig bin.. erfolge sehe ich auch noch nicht..
Gibt es noch andere Methoden? Auch waschen wäre ok, aber dann vielleicht etwas, was etwas besser hilft bzw wo ihr gute Erfahrung mit habt? Etwas, was nicht vom TA kommen muss?
Ich hörte von Kokosöl, Teebaumöl etc.. hat jemand aber generell mit irgendwas erfahrungen.
Bitte empfehlt mir nicht den TA zu holen. Ich hätte einfach gerne Tipps, zur behandlung...
Wenn natürlich nix bringt, dann wird der TA nochmal geholt.. aber erst will ich es ohne Spritze, Sebacil o.Ä weg bekommen bzw bessern..
LG & vielen Dank im voraus 😊
3 Antworten
kleb den behang wieder dran und ruf den tierarzt.
den behang wegzuschneiden ist unverantwortlich. so kriegst du die stellen nie trocken und dazu wird das pferd an der fessel durch die ungeschützte haut wund.
möglicherweise handelt es sich auch um ein stoffwechselproblem durch weidegang, oder durch fliegen oder mücken. nennt sich bei dem insektenproblem sommerekzem
wie gesagt - dieagnose kommt vom tierarzt und sonst nirgendwo her..
Aber für die Behandlung von wunden Stellen musste das Fell schon weichen, sonst würde ich nicht an die Haut kommen 🤔
Milben "gehen nicht rum", sondern sind immer Begleiter. Aber Hautparasiten greifen nicht störend in die Haut des Wirtstiers ein, wenn dieses nicht geschwächt ist. Prinzipiell hat ein Parasit nur eine Überlebenschance, wenn er sein Wirtstier nicht schwächt und deshalb passiert das eher "versehentlich", dass der Parasit Schäden anrichtet.
Wenn sie so leichtes Spiel haben, ist dies ein Hinweis darauf, dass irgendetwas nicht stimmt, was sich auf die Hautgesundheit auswirkt. Das muss gefunden und behoben werden. Nun ist es leider so, dass es nicht selten Zink ist, was das Problem verursacht. Man hielt lange Zeit Deutschlands Böden für selenarm, weil so viele Tiere einen niedrigen Selenspiegel im Blut haben. Inzwischen weiß man aber, dass ein Zinkmangel Selen mit runter zieht (es kann aus der Nahrung nicht gut genug aufgenommen werden, wenn dem Organismus Zink fehlt). Würde man hier nur Selen zuführen, könnte der Spiegel entweder nicht besonders angehoben werden. Schafft man es doch, dass es aufgenommen wird, kann man auch Vergiftungen hervorrufen. Führt man Zink zu, dann steigt der Selenspiegel mit. Nun haben aber viele Blutbilder einen passablen Zinkspiegel, der nicht unbedingt auf einen Mangel aufmerksam macht und das ist auch der Grund, weshalb sich viele Tierärzte da noch nicht besonders tief eingearbeitet haben. Es sieht ja alles recht eindeutig aus. Es ist nur so, dass wenn im Pferdekörper Zink fehlt, alles, was "auffindbar" ist, ins Blut geht. Denn wenn es im Blut fehlt, ist es lebensgefährlich. Fehlt es woanders, dann ist vielleicht das Immunsystem generell schlechter, Wunden heilen schwächer, Hautparasiten haben leichtes Spiel, Muskeln sind nicht so leicht aufzubauen, vielleicht bauen sie sich trotz Trainings sogar ab, ... der Tierarzt, der um das "Phänomen" Zink im Blutbild weiß, weiß, welche Symptome ihm mehr über das Pferd erzählen. Ich weiß es von Tierärzten und Ernährungsexperten der hiesigen Uni-Veterinärmedizin. Seitdem habe ich auch alle Probleme meines Wallachs im Griff.
An den durch Parasiten verursachten Wunden rum behandeln ist ein Kampf gegen Windmühlen, so lange man die Ursache nicht findet und abstellt. Den Behang scheren macht es in aller Regel eher schlimmer als besser. Wenn man natürlich ewig nach der Ursache sucht oder ewig braucht, sie abzustellen, kann man schon auch mal den Parasiten zu Leibe rücken. Aber nicht mit Zinksalbe oder Melkfett oder sowas. Damit macht man es definitiv alles andere als besser, da muss schon was ordentliches ran. Ein Wirkstoff, der die Parasiten tötet. Die Injektion würde ich für unsere Pferde definitiv ablehnen - zu wenig Wirkung bei zu viel Nebenwirkung. Wenn, dann bringe ich den Wirkstoff direkt zum Parasiten, trage ihn also auf die Haut auf - und belaste nicht das ganze Pferd damit. Klar dringt auch was durch die Haut ins Pferd ein, aber das ist doch deutlich weniger, wenn ich es nicht injiziere. Ivermectin wirkt ganz gut. Es gibt keine Hautcreme mit Ivermectin. Ivermectin gibt es aber in Wurmkuren. Davon kann man ein wenig in Hautcreme einrühren und das dann auftragen. Am besten eine juckreizlindernde Hautcreme vom Tierarzt, denn das Hauptproblem macht der Juckreiz, sonst würden sich die Pferde nicht reiben, bis es sich entzündet. Das heißt, wenn man eine Paste aus Wurmkur und solcher Hautcreme (z. B. Equimyl) aufträgt, tötet man die Parasiten und lindert den Juckreiz. Die Equimyl ist auch fettfrei genug, dass dann Luft an die Wunden kommt und diese heilen können. Das ist nämlich, was Zinksalbe (die ja in aller Regel eine Fettsalbe ist) und Melkfett einem richtig vermiest - beides darf nicht auf Wunden, von denen man möchte, dass sie schnell abheilen. Das verzögert eher die Heilung. Im Fall, dass man mit Ivermectin an die Parasiten will, ist das Scheren des Behangs ausnahmsweise mal sinnvoll, sonst kommt man einfach nicht ran. Dass das verschreibungspflichtig ist, ist insofern nicht schlecht, als man auch damit nicht spaßhalber experimentieren sollte, sondern schon einen gesicherten Befund braucht. Bei Dir ist nun das Problem, dass es Deinem Tierarzt offenbar nicht bekannt ist. Ich kenne das direkt von Tierärzten.
Ich habe tatsächlich ein Pendant mit natürlichen Inhaltsstoffen für das Equimyl gefunden. Sorgt ebenfalls dafür, dass sich die Haut extrem schnell regeneriert und fliegt hervorragend. Von Relax Pferdepflege die Ekzemerlotion. Hätte ich es selbst nicht ausprobiert, würde ich das nicht glauben.
Vielen Vielen Dank für die Ausführliche Beschreibung!
Ich werde mich einmal darum kümmern die Creme zu bekommen und die Diagnose von der TA, um mithilfe der Wurmkur evtl gegen ankommen zu können.
Der Text war super Hilfreich!!
auch wenn du es nicht hören willst: ruf den Tierarzt. Da selber auf gut Glück herumzudoktoren macht es nur noch schlimmer. Im Übrigen denke ich, dass dein Pferd an den Beinen keine Milben, sondern Mauke hat. Denn wenn die Milben an den restlichen Stellen erfolgreich bekämpft werden konnten, dann sollte das an den Beinen auch funktioniert haben, ansonsten hätte dein Pferd die Milben jetzt auch wieder überall am Körper.
By the way: bring dem mal Manieren bei. Einem Pferd nicht oder nur schwer die Beine waschen zu können grenzt für mich an Unverantwortlichkeit! Was willst du denn machen, wenn das Waschen der Beine mal medizinisch notwendig ist (so wie jetzt zum Beispiel oder noch viel schlimmer bei einer größeren Verletzung)?!
Vielleicht hat er auch nur noch den Schorf dort, ich bin ja kein TA, welcher ja erst da war und auch nichts mehr machen kann, außer mir Sebacil zu geben. Mauke hat er komplett ausgeschlossen.
Mein Pferd steckt mit 4 Jahren mitten in der Rüpelphase, ich wasche ihm ja nicht aus Spaß regelmäßig noch die Beine und übe es, nur wird er es auch nicht von heute auf Morgen ablegen 😉 wir sind fleißig dabei, damit es besser wird ☺
trotzdem sollte dir dein Tierarzt sagen können, ob es eben nur noch Schorf ist oder ob (noch) ein Parasitenbefall vorliegt.
Wenn Mauke ausgeschlossen werden kann, kannst du schonmal froh sein. Glaub mir, ein Tinker mit Mauke ist alles andere als toll.
Zur Überbrückung bis der Tierarzt (hoffentlich) nochmal kommt, um einen Parasitenbefall festzustellen oder auszuschließen würde ich dir empfehlen die Stelle mit Melkfett einzureiben. Keinesfalls zu empfehlen ist Teebaumöl, das reizt viel zu sehr und kann Allergien und dadurch Schäden anrichten. Von Kokosöl halte ich persönlich auch nichts, diesen Hype darum werde ich nie verstehen.
Wichtig ist dennoch, dass du die Stelle sauber hältst. Sprich: täglich waschen um den Dreck und Reste vom Creme oder sonst was zu entfernen und anschließend abtrocken(!) bevor du wieder neu Creme (oder Melkfett etc) drauf machst.
Den Behang ankleben halte ich für keine gute Idee.
Man schmiert dem Pferd keinen Kleber ins Fell. Lange halten würde das eh nicht.
Bitte kommentier nicht wenn du nur Halbwissen hast. Vorallem bei der Gesundheit eines Pferdes, kann Halbwissen gefährlich werden. Das ist jetzt auch nicht böse gemeint. Aber ich habe schon einiges erlebt, was durch sowas passieren kann. Bis hin zu tödlichen Unfällen kann alles passieren. Das bezieht sich jetzt nicht nur auf diese Antwort...