Wie oft muss eine Dampflok Wasser und Kohle nachfüllen?

6 Antworten

Hallo Simon,

ich meine mich zu erinnern, dass auf damaligen Zugfahrten von Hamburg nach München regelmäßig in Bebra Lokomotivwechsel war. Die Loks der Baureihe 01 oder 03 fuhren jedoch nie dauernd mit Höchstgeschwindigkeit (130 km/h für die zweizylindrigen Maschinen).

Ich weiss nicht mehr sicher, ob zwischendurch ein Nachtanken mit Wasser erfolgte, doch war das damals ziemlich leicht möglich, indem die Lok kurz zu einem Wasserkran vorfuhr, auftankte und wieder ankoppelte.

Eine Kohle-Nachfüllung erfolgte wegen des größeren Zeitaufwandes jedoch nicht. Das heißt dann wiederum, dass die Standard- Kohlenladung von 10 Tonnen für die 360 km HH-Bebra gereicht hatte.

Gruß Xyryx

Die BR 01 ist für einen Durchlauf von etwa 250Km gebaut. Der Kohle/Wasserverbrauch ist generell nur für "ungefähre" situationen berechenbar. Der kohleverbrauch hängt von der "Gängigkeit" des Zuges ab, vom Zuggewicht, von der Geschwindigkeit, vom Fahrplan, v on der Topographie usw-usw- Es ist die "Kunst und Vorausschau " des Heizers, dem Lokführer immer soviel Dampf zu geben als er benötigt. Gute Lokfüher-schlechte Lokführer... Ein heutiges Problem ist die "Streckenkenntnis" die wesentlich für den Verbrauch ist... wdh

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Vom Weichensteller bis zum Vorstand

Eine Genaue Zeitangabe ist nicht wirklich möglich da der Wasser- und Kohleverbrauch stark von der Belastung der Lok abhängt. man rechnete allerdings damit das pro Schicht(8 Stunden) 8 bis 10 Tonnen Kohle verfeuert wurden. Der Wasservorrat konnte unterwegs ergänzt erden da es an vielen Bahnsteigen Wasserkräne gab.

Gegen Ende der 50er Jahre wurden etwas über 30 Loks der Schnellzugsbaureihe 01.10 von Kohle auf Oelfeuerung umgebaut. Der Lokheizer wurde enorm entlastet und der Betrieb wurde rationeller. So blieb die Lok im Durchlauf von Treuchtlingen bis Hamburg vor dem gleichen Zug, während dem Aufenthalt in Bebra wurde am Bahnsteig Wasser und Schweröl gefasst. Solche Loks erreichten Laufleistungen von 25000-30000km monatlich, heute unvorstellbar. 1965 war die Strecke bis HH unter Fahrdraht und die Loks wurden nach Osnabrück versetzt.

Die Baureihe 01 benötigte auf 200 Km etwa 8 bis 10 Tonnen Kohle (je nach Art der Kohle), der Wasserkasten lm Tender (34 000 Liter) Tender war nach dieser Strecke fast leer, etwa 30 000 Liter wurden da "verheizt.

Bobsie  14.11.2010, 15:37

Für die 200 km reine Fahrzeit wurden etwa 2 Stunden und 10 Minuten benötigt. Dazu kamen dann noch etwa 3-4 Halte auf den Bahnhöfen.

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