Wie mit Tod vom Patienten umgehen?

13 Antworten

Ich war zwar nicht dabei aber es nimmt mich trotzdem sehr mit auch weil ich den Tag vorher nicht da war. Ich fühle mich so schuldig und schlecht.

Die Situation kann wohl jeder im Pflegeberuf nachvollziehen und man muss dabei erst lernen, dass man für den Tod des Patienten keine Verantwortung trägt und der Tod eben zum Leben dazu gehört. Du hast dein Bestes gegeben aber du kannst die Patienten auf ihrem Weg auch nicht aufhalten. Wenn es so weit ist, dann sterben sie eben. Das ist ihre Entscheidung, nicht deine. Da sie meist ja vorher schwer krank waren, ist es letztendlich für sie oft auch eine Erlösung. Es gibt also keinen Grund, sich schuldig oder schlecht zu fühlen.

Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll, da es mir psychisch eh schon schlecht geht und ich suizidgedanken habe. Ich will hier einfach weg ich halt das nicht aus. Vielleicht sollte ich einfach gehen. Ich kann nicht mehr

Mir scheint, du bist da für deine Probleme in der falschen Branche gelandet.

Aber vielleicht ist das Erlebnis ja auch ein Hinweis an dich, dass das Leben lebenswert ist und man es schützen und bewahren sollte - vor allem das eigene. Das Leben schubst uns immer in die Situationen, die wir brauchen, es hält uns quasi einen Spiegel vor. So gesehen könntest du dich fragen, was es dir sagen wollte, indem es dich ausgerechnet in diese Situation brachte.

Was Suizid angeht - tja, der ist keine Lösung für dein Problem. Das Leben ist wie ein Freizeitpark und du besuchst den Park, weil du unbedingt eine Achterbahn fahren wolltest, um deine Angst davor loszuwerden. Nun stehst du vor der Achterbahn, siehst die Reaktionen der anderen und hast - natürlich - Angst davor. Du hast zwei Möglichkeiten: Deine Angst zu überwinden oder zu kneifen. Wenn du kneifst und nach Hause gehst, bist du in genau der gleichen Situation wie vorher. Kein Fortschritt, das Problem ist immer noch da. Also wirst du wieder in den Freizeitpark fahren. Immer wieder. So lange, bis du das geschafft hast, was du dir vorgenommen hast - deine Angst zu überwinden.

Vielleicht soll dir die Situation ja genau das zeigen: Dass man Unausweichlichem einfach nicht davonlaufen kann...

Im Krankenhaus sind kranke und alte Menschen, gerne auch alte und kranke Menschen

Der Tod ist da überall, auf jeder Station sterben Menschen.

Das ist das Leben, dass du als Praktikant keine Schuld hast, sollte dir logisch klar sein.

Wenn nicht, ist das Praktikum nicht das richtige

Wenn du hier gern raus willst, warum erschüttert dich dann der Tod? Immerhin wird der dich früher oder später hier raus bringen, genau wie er den Patienten erlöste. Der Tod ist das beste am Leben! :-) und zusammen mit unserer unfreiwillig beginnenden Teilnahme am Leben, macht er „Schuld“ zu etwas, womit wir uns auch bloß sorgen um etwas weniger gelangweilt zu sein. Denn da niemand für dieses Leben unterschrieben hat, ist niemand tatsächlich selbstbestimmt und alles was jeder angeblich „tut“ ist mehr Zwang als freie Entscheidung. Und eines Tages war eh alles umsonst. Sich selbst Vorwürfe zu machen, bringt nur unnötiges Drama.

kann aber auch sehr nachempfinden, dass du meinst du hältst es nicht mehr aus. Ich bin auch ungeduldig

user3202931333  05.11.2019, 18:49

Es tut mir sehr leid. Ich wusste, ich würde es versauen... Ich bin weg von GF und komme auch nicht mehr wieder, niemals. Danke dir für alles.

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caged  05.11.2019, 22:24
@user3202931333

ich weiß nicht was du meinst, ich war bloß mal wieder kurz blockiert:D das ist schade, alles Gute!

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wenn der Tod eines Patienten Dich so sehr mitnimmt und Du darin keine Distanz wahren kannst,musst Du Dich selber mal fragen, ob dieses Praktikum überhaupt das richtige für Dich ist

Wenn dir sowas zu schaffen macht, dann ist ein Krankenhaus nicht der richtige Ort für dich.

Der Tod ist ganz natürlich und vor allem, wenn es um die Behandlung von teilweise sehr schweren Krankheiten geht ist es unausweichlich, dass Patienten auch sterben. Das ist einfach der unausweichliche Teil unseres Lebens. Sei stolz darauf, wenn du zu Lebzeiten des Patienten deine Arbeit versucht hast gut zu machen und ihn somit noch etwas begleitet hast. Den toten Patienten stört es dann nicht mehr,...

Wenn dich aber die Tatsache so mitnimmt, dass Menschen im Krankenhaus sterben (weiß man ja auch schon vorher eigentlich), dann such dir bitte etwas anderes. Sonst rennst ja die ganze Zeit da unkonzentriert rum und leidest.

Auf keinen Fall solltest du dich schuldig fühlen, wenn du nicht falsche Med´s verabreicht hast oder deine Arbeit einfach schlecht gemacht hast und damit zum Tod des Patienten beigetragen hast. Die Person wäre auch ohne dich gestorben.

Es sterben jeden Tag ca. 150.000 Menschen auf der Welt. Willst dich für alle verantwortlich machen?

Dafür werden ja auch 380.000 Menschen geboren.

Vielleicht solltest du dein Leben etwas umstellen. Mehr rausgehen, Sport machen, anders essen, eventuell umziehen, such dir ein neues Hobby und lern da neue Leute kennen.

Das Leben ist nicht nur schwarz und weiß. Ab und zu muss man in den Grautönen sein Glück suchen.

Im Krankenhaus arbeiten normal auch immer Psychotherapeuten. Tritt doch mal an die ran und rede mit einem/einer.

joangf  02.11.2019, 07:59
Wenn dir sowas zu schaffen macht, dann ist ein Krankenhaus nicht der richtige Ort für dich.

Sie macht ein Praktikum und ist vermutlich das erste Mal damit konfrontiert. Ich habe Krankenpfleger/innen in meinem Umfeld und jeder hat am Anfang dieses Problem, weil der Tod bisher immer ein Tabuthema war. Man muss erst lernen, mit dem Tod anderer umzugehen. Auch das ist letztendlich Teil der Ausbildung, wenn auch ein imho stark vernachlässigter. Und in einem Praktikum bereitet dich meist niemand darauf vor oder steht dir dazu zur Seite.

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IQInky2255  02.11.2019, 08:00
@joangf

Ja, da gebe ich dir Recht. Wenn es allerdings soweit geht, dass Suizidgedanken aufkommen bleibe ich dabei, dass es nicht der richtige Ort ist

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joangf  02.11.2019, 08:07
@IQInky2255

Das wollte ich damit auch nicht in Abrede stellen, aber die Situation kann auch ein Impuls sein, um über die eigene Einstellung zum Leben nachzudenken und so vielleicht eine positive Entwicklung einzuleiten.

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sarahcookie2 
Fragesteller
 02.11.2019, 08:35
@IQInky2255

Da gebe ich dir auch recht. Nur die Gedanken waren schon vorher da und kommen nicht dadurch.

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