Wie kann man sich gegen psychisch gestörte Therapeuten einsetzen?
Nachdem ich recht negative Erfahrungen (aber nicht auf sexueller Ebene) hatte, bin ich auf den Wikipedia Artikel "Machtmissbrauch in der Psychotherapie" gestoßen
Dort steht, dass 1% aller Therapien mit sexuellem Missbrauch enden.
Ich finde 1% ist ziemlich krank. Denn Typen werden eher seltener vergewaltigt. Und es kommen ja auch Kinder oder ältere zum Therapeuten. Und der Therapeut wird sich ja auch eher attraktive Mädels aussuchen.
Und das schließt emotionalen Missbrauch ja nichtmal mit ein.
Ich zB habe eine Beschwerde an die Ärztekammer geschickt. Von dem was ich von meiner neuen Therapeutin gehört habe, scheint sowas aber idR zu nichts führen, selbst bei krassen Dingen. Ich habe nicht das Gefühl, dass Therapeuten die mehr schaden als helfen auch nur ansatzweise ausgeschlossen von zB Kassenzulassungen werden. Und so zum coping würde ich gern irgendwie dazu meinen Minianteil geben, dass sich das ändert. Bloß, was kann ich machen?
Warum denkst du, dass Narzissten nicht traumatisiert sind? Die sind wohl deines Erachtens so geboren.
Was verändert das?
Wäre ich Pädophiler mit wenig Impulskontrolle, würd ich auch nicht Erzieher werden.
Trotzdem kann man sagen "Er kann nichts dafür"
Weißte was ich meine?
Wer kann nichts dafür? Der Therapeut? Hast du den für dich selbst mit Narzissmus diagnostiziert?
Nein, das war meine Therapeutin ;)
Dann ist sie unseriös. Seriöse Therapeuten diagnostizieren nur, wenn sie den Menschen sehen und Gespräche geführt haben. Ist sie Heilpraktikerin?
Nein ist sie nicht. Und klar geben Therapeuten Verdachtsdiagnosen, wenn zB Patienten über Freunde/ Familienangehörige reden
2 Antworten
Du könntest eine Beschwerde an die zuständige Psychotherapeutenkammer deines Bundeslandes richten.
Du kannst jetzt nicht erwarten, dass unmittelbar eine Konsequenz hinsichtlich der Berufserlaubnis erfolgt. Aber solche Verstöße gegen die Berufsordnung werden schon sehr ernst genommen. - Für weitergehende Konsequenzen bräuchte es Beweise und wohl auch eine gerichtliche Prüfung der Angelegenheit.
Du weißt nicht zufällig, ob ein Therapeut ebenso Probleme bekommt, wenn er Einsicht in Patientenakte, Abschlussbericht und Patientenquittung verweigert?
Das könnte ich zumindest auch beweisen
Du hast ein gesetzliches Recht auf "informationelle Selbstbestimmung", d.h. auch ein Recht auf Akteneinsicht. Ausgenommen davon sind subjektive Therapienotizen des Therapeuten (also z.B. was er in der Sitzung sich aufgeschrieben hat).
Der Gedanke mit einem Anwaltsschreiben ist immerhin eine Möglichkeit. -
Du scheinst recht verletzt zu sein über das, was da vorgefallen ist.
Vielleicht kannst du das doch noch mal mit deiner Therapeutin zusammen anschauen, was das mit dir gemacht hat, bzw. welche Reaktion das bei dir auslöst.
Normalerweise reagiere ich auf sowas anders ^^
du müsstest erst mal beschreiben, was sie denn gemacht hat. Patienten eines Psychotherapeuten fühlen sich schnell verletzt oder falsch behandelt. Das kann aber durchaus auch Teil ihrer Störung sein.
Wie gesagt, normalerweise ist das nicht so.
War eben retraumatisiert und hatte paar psychotische Symptome. Mein Therapeut hat das vermutlich als narzisstischer Krise interpretiert und mich richtig laut angeschrien, ich wäre ein Narzisst...
Normalerweise hätte mich das bisschen geschockt und verunsichert. Weil ich aber eh retraumatisiert war, war das eben n ziemlich krasses Trauma für mich. Und dachte mir "Wenn er sich so sicher ist dass er mich deshalb anschreit vielleicht stimmt es ja". Seitdem spüre ich meine Gefühle nur ganz minimal. Find ich eben nicht so nice ^^
Und meine Reaktion darauf war ne Diagnostik in ner Klinik.
Vermutlich schließt das seine Diagnose schon aus ^^
vermutlich als narzisstischer Krise interpretiert
Das ist dann eine Fehlinterpretation. Und hat mit psych. Störung des therapeuten nix zu tun. Natürlich hätte er dich nicht anschreien dürfen. Falls er das so getan hat.
Dass aber eine Intervention eines Therapeuten sehr kränkend sein kann, meinetwegen auch zu einer Retraumatisierung führen kann, ist rel. normal. Das klärt man dann in der nächsten Stunde.
So wie du es beschreibst, hat das jedenfalls nichts mit einer Straftat zu tun.
Meine Güte... ich hatte 250 Stunden Lehrtherapie - und in einer Lehrtherapie geht es durchaus mehr zur Sache als mit einem normalen Patienten. Was war ich manchmal gekränkt und fürchterlich verletzt. Das habe ich dann aber in der nächsten Stunde mit dem Lehrtherapeuten klären können. Und im Nachhinein weiß ich, dass es ausgerechnet diese Stunden, wo der Therapeut daneben gegriffen hatte, die Wertvollsten überhaupt waren.
Fände spannend, ob es eine Fehlinterpretationen war. Ich glaube, ich hab den (ohne was zu machen) psychisch ziemlich kaputt gemacht. Einfach, indem ich trotz seines Verhaltens weiter zu ihm gegangen bin. Er hat mir am Anfang erzählt, er habe narzisstischer Eltern. Und er hat ne Rezension "Er meinte es ist eine Sünde vor Gott dass ich die Pille nehme". Ganz gut passen würde es schon, dass er das als narzisstischer Krise interpretierte. Just saying ^^
Die Kränkung ist nicht mein Problem. Ich hatte danach auch Erinnerungslücken und war ziemlich schreckhaft. Gefühlslosigkeit. Wie in Watte eingelegt. Und hab noch immer deutlich weniger Empathie als vor der Therapie. Und spüre meine Gefühle viel viel weniger.
Meine neue Therapeutin ist spezialisiert auf Traumas und meinte selbst, dass es ein Trauma war.
Und falsche Diagnose geben, wichtige Diagnose übersehen, Trauma verursachen, privat sich mit Patienten treffen, Flirtversuche, Manipulation, Patientenquittung nicht herausgeben usw... Da kommt schon einiges zusammen, was falsch lief...
da hast du recht. aber all das hast du in deiner Frage eben nicht geschrieben. Wenn man das nämlich alles auslässt, dann entsteht schnell der Verdacht, dass sich da ein kranker Patient beschweren will. Und das kommt oft vor.
Klar, kann ich verstehen.
Denkst du es würde Sinn machen, mal meinem Psychiater zu bitten, ne Beschwerde zu schreiben?
Weil meine Beschwerde an die Ärztekammer war leider relativ emotional ^^
Und ich denke, es wirkt auch ganz anders, wenn der Psychiater selbst sagt, dass es gefährlich ist, bei offensichtlich psychotischen Symptomen nicht genauer zu gucken was dahintersteckt. Und den Patient dann einfach fallen zu lassen
das wird der Psychiater nicht tun, da er sich allein auf deine Seite verlassen müsste.
Der Psychiater hat ja selbst diagnostiziert, dass ich psychotische Symptome hatte.
Vielleicht einfach ein "Anonymacc hatte psychotische Symptome, sollte sein Therapeut da nicht genauer drauf eingegangen sein, war das sehr unprofessionell und gefährlich"?
Richtig. Empathiebrüche & Co. sind normaler Bestandteil einer Behandlung (eben weil Therapeuten nicht mehr nur abstinent-schweigend und deutend hinter der Couch sitzen) und, wie wir heute wissen, die Nachbereitung dieser Brüche die wirksamsten Anteile der Therapie sind.
aber gerade die psychotischen Symptome würden wiederum gegen dich sprechen. Was meinst du, was man unter psychot. Symptomen alles anstellen kann..... die würde ich ganz gewiss nicht erwähnen.
Hä? Wieso soll es Bestandteil einer Therapie sein, traumatisiert zu werden und das dann mit dem gleichen Therapeut aufzuarbeiten xD
Ich geh auch nicht zum HNO Arzt wegen Schnupfen, lass mir die Nase brechen und ihn danach seinen Nasebruch wieder grade biegen
Oder meinst du mit Empathiebruch was ganz anderes?
Glaube Sie meinte die Therapiestunden die man braucht um selbst Therapeut oder Psychologe zu werden
Das weiß ich auch. Nirgends stand, dass ich das nicht weiß????! Danke für die Erklärung, nach der ich nicht gefragt habe.
Jetzt weiß ich aber langsam, warum der Therapeut dich damit diagnostiziert hat. Weil es stimmt.
Also meine Therapeutin ist unseriös, weil sie glaubt, mein Ex Therapeut war Narzisst.
Und du kannst nach paar Kommis mich als Narzisst diagnostizieren? ^^
Erstens müssen wir zwischen Therapeut und Psychotherapeut unterscheiden.
Als Patient kannst du natürlich Beschwerden usw schreiben, aber das wird wohl meistens nicht so ganz ernst genommen. Viel weiterführend wird es, wenn ein hochrangiger Psychotherapeut oder gar eine Klinik eine entsprechende Beschwerde über einen Therapeuten schreibt. Von letzterem hat mir mal meine Tochter berichtet. Ihnen war ein Patient in die Klinik eingeliefert worden, der jahrelang mit Psychopharmaka behandelt worden war, ohne dass eine Diagnose erstellt worden wäre. Das rangiert unter Körperverletzung und ergab eine Beschwerde der Klinik an die Bundesärztekammer. Prinzipiell könnte auch die Staatsanwaltschaft aktiv werden.
Das häufigste sind aber wohl die Affären zwischen Patient(in) und Psychotherapeut. Da es sich meist um erwachsene Menschen handelt, greift das Strafrecht normalerweise nicht. Entsprechendes Verhalten müsste zwar einen Entzug der Approbation zur Folge haben, aber dazu müsste erst ein entsprechender Nachweis vor der Bundesärztekammer erbracht werden. Das erscheint meist sowohl zu aufwendig als auch zu erfolglos.
Hab ich, die Frage - bringt das was?
Meine Therapeutin hat das subtil verneint