Wie kann man Atommüll entsorgen (Möglichkeiten)?

3 Antworten

Darüber zerbrechen sich schon seit 60 Jahren alle möglichen Menschen den Kopf und es gibt ein paar Lösungen, die leider nicht wirklich einfach sind.

Erstmal sollte man mal erklären was Atommüll überhaupt ist. Da gibt es ganz verschiedene Sachen, die sich zwar aufsummieren, aber grösstenteils ungefährlich sind. Z.B. Alte Stahlteile oder Betonstrukturen. Wenn die gereinigt sind kann man die "freimessen" und weiter verwenden.

Was allgemein als "gefährlicher Atommüll" gilt sind die abgebrannten Brennstäbe aus den AKW. Klingt saagenhaft gefährlich, ist auch sehr unschön, aber fast niemand weiss, woraus die bestehen.

Fangen wir also mal bei den Brennstäben an, die "frisch" sind. MOX Brennstäbe bestehen aus ca. 95% U238 (nicht spaltbar) 3,5% U235 (spaltbar) und 1,5% PU 239 (spaltbar). Die Zahlen schwanken etwas je nachdem welchen Reaktor man damit füllt.

Nach dem Einsatz bestehen sie aus etwa 92% U238, 0,4% U235, 5,1% Spaltprodukten und 1,5% Plutonium. Ja, tatsächlich, man hat hinterher meistens so viel Plutonium wie vorher. Dummerweise ist das aber nicht das gleiche PU239 das man vorher hatte. Sondern auch noch PU240, PU241, PU242 usw.

Auch wurde etwas von dem U238 zu PU239 gebrütet.

Das klingt alles nach sehr wenig, aber so ein Brennstab wiegt 1000Kg und es sind also schnell ein paar Kg von jedem dieser Stoffe. Leider wild in dem Stab verteilt, der dazu noch einige Jahre höllisch strahlt.

Die offizielle Antwort der "Grünen" ist: das muss komplett versiegelt und verbuddelt werden. Das ist so ziemlich die teuerste und uneffektivste Methode, zumal das auch noch eine Million Jahre dauert bis es nicht mehr strahlt. Ist natürlich rein politisch, die Grünen sind gegen Kernkraft und was könnte besser dagegen sprechen als teurer ewiger Müll ?

Was man aber auch machen kann ist, den Müll aufbereiten, z.B. in La Hague und dann sieht das schon anders aus. Wenn man die 5,1% Spaltprodukte abtrennen und einlagern kann, ist das schlimmste schon fast weg und diese Reststoffe sind nach 300 Jahren weitgehend strahlungsfrei.

92% U238 und die 0,4% U235 könnte man theoretisch sofort wieder in neue Brennstäbe stecken. Problematisch sind dann aber noch die Plutoniumbestandteile PU240 und aufwärts, die man praktisch nicht vom PU239 trennen kann, aber auch nicht in unseren "normalen" thermischen deutschen AKW spalten kann.

Deshalb gibt es verschiedene Projekte mit schnellen brüter Reaktoren. Das heisst aber nicht das die besonders schnell brüten, sondern das sie mit schnellen Neutronen brüten und die können auch PU240 und aufwärts knacken.

Der bekannteste und fortgschrittenste davon ist der BN-800 der seit 7 Jahren in Russland läuft. Im Moment verbrennt der alte Atomwaffen, aber er könnte auch unsere alten Brennstäbe fressen.

Natürlich müssten die Brennstäbe daraus dann auch wieder aufbereitet werden und das ist ein schmutziges Geschäft, aber der "Müll" wäre dann ebenfalls nach 300 Jahren unschädlich. Immerhin 1,5 Tonnen pro Ladung.

Nur das wir auf diese Weise noch Jahrelang 800MW praktisch CO2 freien Strom aus dem Reaktor bekommen, produziert aus Müll.

Woher ich das weiß:Recherche

Gar nicht. Im Wort "entsorgen" steckt ja drin, dass er keine Sorge mehr bereiten soll. Das geht bei Atommüll ( ich meine jetzt abgebrannte Brennstäbe aus Kernkraftwerken) nicht.

Deshalb wird ja die Nutzung der Kernkraft so vehement abgelehnt. Es ist eigentlich eine sehr umweltfreundliche Energiegewinnung wenn man den Müll "entsorgen" könnte.

Dafür gibt es keine Lösung - bislang jedenfalls nicht.

Leider gar nicht.

evt in einer großen Salzwüste, weil SAlz Wasser bindet. Gorleben z.B. ist auch ein ehemaliges Salzbergwerk eben aus dem Grund. Problem an Salz ist dasss es korosion begünstigt und auch andere Materialien angreift.

Oder man karrt es auf Eisenbahnwagons quer durch das LAnd. Das hat den Vorteil das die Stahlenbelastung an einem Ort nie zu hoch werden kann - ein Scherz;)

thetanier  05.04.2022, 11:35

Blödsinn, bereits in der Schule nicht aufgepasst. Gorleben war nie ein Salzbergwerk. Nur hat man das für die Endlagereinrichtung dort geförderte Salz zum Teil auch verkauft. Das Graf Berndorf, einer der dortigen Grundbesitzer, damit Geld gemacht hat wird auch tunlichst verschwiegen. Wenn Salz (in diesem Falle Natrium- und Kaliumchlorid) so Wasser affin wären, gäbe es in Deutschland nicht so viele 100 Millionen Jahre alten Salzstöcke. Salz ist ein Sammelbegriff für die überwiegenden Stoffe der anorganischen Chemie. Pauschalaussagen sind somit Unsinn. Kochsalz und Steinsalz wirken im Zusammenspiel mit Wasser auf viele chemische Verbindungen oder Metalle korrosiv, aber eben nicht auf alle. Oder gibt es in deinem Umfeld, Familie und Freunde, Beschwerden darüber, das sich Eure Edelstahlbestecke beim Essen und Abspülen langsam auflösen?

0