Wie findet man schnell Arbeit?

4 Antworten

Lebenslauf etc. wurde xmal kontrolliert und überarbeitet, daran kann es nicht liegen..

Von wem wurde der kontrolliert? Ich sehe immer wieder Lebensläufe, die "kontrolliert" wurden, dennoch aber katastrophal sind.

Woran es bei Dir liegt, ist aus der Ferne schwer zu sagen. Wie gesagt, es kann dennoch die Bewerbung an sich sein, vielleicht auch die fehlende Qualifikation

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Langjährige Tätigkeit als Ausbilder

Ich kenne deine Unterlagen nicht und auch nicht die Menschen und deren beruflichen Hintergrund, die sie kontrolliert haben. Wenn du allerdings bei vielen Bewerbungen nicht mal zum Gespräch eingeladen wirst, liegt der Verdacht sehr nahe, dass deine Unterlagen doch nicht so gut sind, wie du denkst. Oder du bewirbst dich immer auf Stellen, die vorne und hinten nicht zu deinen Qualifikationen passen.

Hast du deine Unterlagen mal mit Menschen aus deinem persönlichen Umfeld durchgesehen und durchgesprochen, die in ihrem Job regelmäßig Bewerbunsunterlagen auf dem Tisch haben? Das sind nicht nur Chefs oder so! Menschen im Sekretariat, in Abteilungsleiterpositionen oder auch die mit Ausbilderschein und Ausbildungsaufgaben im Unternehmen zählen da ganz klar dazu!

Ich arbeite beispielsweise als Assistenz der Geschäftsführung und betreue dort unter anderem auch diverse Stellenbesetzungsverfahren. Somit habe ich regelmäßig sehr viele Bewerbungen, die über meinen Tisch gehen. Und dadurch habe ich in dieser Stelle auch sehr gut die Unterschiede in der Qualität sowie die vielen, blöden, kleinen Fehlerchen, die man dabei machen kann, inzwischen kennenlernen können.

Such dir so jemanden und geh mit dieser Person deine Unterlagen wirklich mal ganz in Ruhe durch, auf der Suche nach Haken, einer suboptimalen Gliederung, einer nicht so prickelnden bzw. hilfreichen Optik, fehlenden oder für den ersten Eindruck zu vielen (und schädlichen) Infos!

Beispielsweise ist es keineswegs nötig und nicht sonderlich clever, wenn bereits in deinen Unterlagen steht, dass du "nicht so flexibel" wegen deiner Kinder bist. Darüber kann man dann ganz konkret im Bewerbungsgespräch sprechen. Und auch dann positiv formuliert: "Meine Kinder sind von X bis Y Uhr in Betreuung, wodurch ich in dieser Zeit voll zur Verfügung stehe. Und wenn die Betreuung mal ausfällt, habe ich ein gutes Netzwerk in meinem Umfeld, um hier auch kurzfristig Unterstützung zu bekommen, beispielsweise in Form meiner Eltern.". Klingt ganz anders als "Naja, ich kann nur zwischen X und Y Uhr, weil meine Kinder nur da in der Kita sind...", oder ;)?

MiriMaus123 
Fragesteller
 24.09.2021, 10:42

Mit den Kindern hab ich auch nicht geschrieben, ich habe geschrieben, dass sie in Betreuung sind, und ja die Unterlagen wurden von "Profis" angeschaut, diese Frau beschäftigt sich ausschließlich mit Bewerbungen, sie arbeitet für ein Weiterbildungs-College..

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HappyMe1984  24.09.2021, 10:56
@MiriMaus123

Genau diese Coaches sind aber keineswegs alle wirklich gut, weil eben oft reine Theoretiker und keine Praktiker...

Wie leitest du zum Beispiel dein Anschreiben ein? Wie ist dein Lebenslauf aufgebaut, vom Alten zum Neuen oder vom Neuen zum Alten?

Passt du auch den Lebenslauf, nicht nur das Anschreiben, für jede Stellenauschreibung ein bisschen an, um dort bei den beruflichen Stationen relevante Vorerfahrungen zu nennen, die in der Ausschreibung stehen? Nimmst du dir für jede Bewerbung locker 2-3 Stunden und mehr Zeit, um die Ausschreibung gründlich zu analysieren und dich über das Unternehmen zu informieren, um eine wirklich darauf zugeschnittene Bewerbung zu erstellen?

Nennst du zu allen SoftSkills, von denen du schreibst, konkrete Beispiele aus deinem beruflichen oder auch privaten Vorleben oder behauptest du einfach nur, dass du sie hast? Vermittelst du im Anschreiben wirklich den Eindruck, dass du genau diese eine Stelle wirklich unbedingt willst oder köntne die Bewerbung so auch auf X andere Stellen "irgendwie passen"?

Was hebst du im Lebenslauf optisch hervor - Arbeitgeber oder Position dort? Stehen die wichtigsten Aufgabengebiete dort ebenfalls noch mal stichwortartig dabei oder nicht? Mit welcher optischen Hervorhebung arbeitest du - Fettdruck, Unterstreichen oder Kursivschrift? Welche Schriftart verwendest du? Setzt du gezielt und durchdacht ein bisschen Farbe ein? Sind die Scans deiner Zeugnisse allesamt ordentlich - also gerade gescannt in guter Qualität ohne irgendwelche Farbfehler oder so? Packst du am Ende alles in eine PDF-Datei oder verschickst du Einzeldateien oder gar offene wie Word-Dokumente? Nutzt du eine erwachsene, "seriöse" E-Mail-Adresse mit Vor- und Nachnamen?

Das sind alles so größere und kleinere Fallstricke, die mir im Laufe der Zeit in der Praxis begegnet sind. Gerade Coaches über die Arbeitsagentur bzw. das Jobcenter sind da teilweise echt veraltet in dem, was sie in den Kursen vermitteln... Sind eben Coaches, keine Praktiker ;).

Und ganz ehrlich: verschweig deine Kinder in der schriftlichen Bewerbung einfach! Rede darüber erst im Vorstellungsgespräch. Wenn deine Unterlagen bereits den Eindruck einer qualifizierten Kandidatin gemacht haben und du beim Erstkontakt als sympathisch wahrgenommen wurdest, sind Kinder tatsächlich kein Ausschlusskriterium mehr. Liest man hingegen beim allerersten Eindruck in den Unterlagen, vielleicht sogar ganz oben im Lebenslauf, davon, gehen leider tatsächlich bei vielen Arbeitgebern sofort die Warnlampen an - und die Bewerbung landet wesentlich weiter unten im Stapel, unter denen, die ihre Kinder dort einfach nicht erwähnt haben... Ja, ist fies und unfair und eigentlich Diskrimierung. Aber hey, dann spiel dieses unfaire Spiel einfach ebenso unfair wie die anderen und lass die Kids dort ebenfalls weg!

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MiriMaus123 
Fragesteller
 24.09.2021, 11:22
@HappyMe1984

Traurig in was für einer Gesellschaft wir leben, wo man seine eigenen Kinder verschweigen muss, um eine Arbeit zu bekommen..aber es gibt ja auch familienfreundliche Unternehmen, vielleicht sollte ich mich da bewerben :-)

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HappyMe1984  24.09.2021, 11:33
@MiriMaus123

Du sollst sie ja nicht den Job antreten und so tun, als wärst du eine kinderlose Singlefrau ;). Es geht nur um den allersten Eindruck, wenn man den allerersten Blick auf das Stück Papier wirft, was in dem Moment auch alles ist, was man von dir hat und kennt.

Zudem spielen die Vorerfahrungen desjenigen, der das liest, eine große Rolle. Wenn da irgendwann mal eine Mitarbeiterin dabei war, die ständig wegen kranker Kinder fehlte oder regelmäßig unplanmäßig eher weg musste, um die Kinder vorzeitig von der Kita abzuholen, dann werden bei dieser lesenden Person auch unterbewusst diese Erinnerungen wieder wach, wenn dort direkt was von Kindern steht. Wir alle neigen ja dazu, dass uns negative Erfahrungen wesentlich besser in Erinnerung bleiben als positive ;).

Und die "Familienfreundlichkeit" der Unternehmen ist die "Teamfähigkeit" der Bewerber ;). Jede und jeder ist laut Bewerbungsunterlagen natürlich super teamfähig. Aber denk mal an deine bisherige berufliche Laufbahn zurück. Wie viele Menschen sind dir dabei begegnet, für die "Team" wirklich mehr bedeutete als "Toll, ein anderer machts" ;)? Und genau so ist es mit dem Versprechen der "Familienfreundlichkeit" von Unternehmen bzw. Arbeitgebern...

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Vielleicht jedem, den du kennst Bescheid sagen und hoffen, dass du über Vitamin B etwas bekommst?

Was für ne Ausbildung hast Du denn und wo bewirbst Du dich damit?

MiriMaus123 
Fragesteller
 24.09.2021, 10:36

Ich habe eine Büroausbildung und bewerbe mich auf Bürostellen oder Verwaltung..

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Natrovan  24.09.2021, 10:40
@MiriMaus123

Soweit Ich weiß braucht man für "Bürostellen" eigentlich keine Schichten arbeiten. Da gibts doch meistens nur eine Schicht.

Für Firmen ist wichtig:
Berufserfahrung und keine langen Zeiten ohne Arbeit.

Dein Anschreiben sollte dann natürlich auch aufzeigen was Du schon so alles kannst/ gemacht hast was die Firmen auch brauchen.

und ja es kann natürlich sein das die sehen das Du ein Kind hast und bei manchen das gleich sagt "die kommt wenn Sie Bock hat und macht zur Not Kindkrank", ist leider so. Mütter mit Kindern sind anscheinend unberechenbar

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