Wie erkennt mann in einem haus eine trägerwand?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

eine 24er ist in der Regel eine tragende Wand. Wenn über der Wand, also bei euch, eine W. steht, auf jeden Fall tragend.

Soulraizer  18.04.2010, 18:05

Eine 24er Wand ist nicht zwangsläufig tragend. Es kommt ja auch auf das gewünschte Raumklima, die Expositionsklassen, die Beanspruchen etc an. Nehmen wir an man will eine Gute Wäremspeicherfähigkeit haben so kann man als Zwischenwand zu 2DF KS Steinen greifen wenn man dies auch noch als Sichtmauerwerk haben will ist es ratsam eine 24er Wand zu erstelllen, da wie wir ja wissen eine Höhere Rohdichte auch eine höhere Wärmespeicherfähigkeit hat!

0

Ein Fachmann erkennt das meist schon an der Wandstärke. Ist im Geschoß darüber an gleicher Stelle eine Wand, ist es grundsätzlich eine tragende Wand. Auskunft gibt die Bauzeichnung bzw. die stat. Berechnung.

Ob eine Wand tragend ist oder nicht, kann man nur in der Statik lesen, dafür benötigt man aber Fachkenntnisse. Selbst eine 11,5er Wand kann tragend sein, was viele Leute leider nicht wissen. In der Statik ist dann ein besonderer Nachweis erforderlich. Aber auch eine 24er Wand kann nichttragend sein. Wenn diese z.B. aus Brandschutzgründen oder aus Installationsgründen als 24er gewählt wurde. Da geht nur eins: Mit Architekt oder Tragwerkplaner (Statiker) die Statik einsehen!

beim bauordnungsamt liegen die pläne vor.die sollte er einsehen oder er spielt kölner stadtarchiv

Es gilt der Grundsatz alle Aussenwände einens Hauses sind tragend. Wände die im Nachhinein errichtet wurde zur Raumtrennung- Sogenannte Zwischenwände sind meist nicht tragend. Man benötigt zur Feststellung allerdings gewisse Baupläne z.B den Statikplan oder der Verlegeplan. Die meisten Baufirmen stellen Zwischenwände erst nach betonieren der Geschossdecke fertig. Dies hat den einfachen Grund, das beim fertigstellen der Decke, die nächste Teilzahlung fällig wird. Wände die da nach errichtet werden sind zu 100% nicht tragend. Heut zu tage wird viel mit Halbfertigteildecken gearbeitet, die grundsätzlich auf TRAGENDEN WÄNDEN aufliegen. Wie unten schon beschrieben hat die Dicke der Wände nicht zwingend was mit der TRAGkraft zu tun, wobei man sagen muss das 11,5 Wände nur sehr selten als tragende Wände verbaut werden. Dies hat einfach folgenden Grund: Die Druckfestigkeit eines Stoffes wird errechnet mit Sigma=F/A oder für Normalverbraucher Druckfestigkeit=Kraft durch Fläche.

Zu dem kann man 11,5er Wände mit einer lichten Höhe über 2,75 als tragende Wand ausschliessen. Schauen wir und dazu einfach mal die DIN 1053 an. Darin heisst es: 1 Tragende Innenwände müssen min.11,5 cm dick sein, sofern aus Gründen der Standsicherheit, der Bauphysik oder des Brandschutzes nicht größere Dicken erforderlich sind.( abs. 8)

2 Laut Tabelle dürfen Innenwände mit einer Dicke von 11,5 – 24 cm eine lichte Wandhöhe von 2,75 nicht überschreiten.

3 Für nicht tragende Innenwände ist dagegen keine Mindestdicke erforderlich, sofern sie sie die Knicklänge nicht überschreiten.

4 Schlitze und Aussparungen beeinträchtigen die Standsicherheit und sind nach den Anforderungen der DIN 1053,1 Abs.8 auszuführen.

5 Öffnungen in Wänden deren Höhe größer als ¼ der Geschoßhöhe oder der lichten Breite größer als ¼ der Wandbreite oder deren Gesamtfläche größer als 1/10 der Wandfläche ist , so sind die Wandteile zwischen Wandöffnungen und aussteifender Wand als dreiseitig gehalten, die Wandteile zwischen Wandöffnungen als zweiseitig gehalten anzusehen.( Abs.6)

6 Mauerwerk tragender Wände darf nur aus Vollstein nach DIN 105- Mauerziegel, DIN 106 – Kalksandstein und DIN398- Hüttensteine ausgeführt werden und muss nach Abschnitt 5.2 von DIN 1053 – Mauerwerk, Berechnung und Ausführung-, entsprechen bewehrt sein

Somit sind alle Wände die nicht aus Beton oder Mauersteinen hergestellt sind als tragende Wände nicht zulässig.

Mfg