Wie erkennt man, ob man non-binary ist?

5 Antworten

Ich lauf auch nicht rum und fühle mich ständig als Frau. In erster Linie bin ich ja ein Mensch. Und wenn ich Männern begegne, denke ich auch nicht "ein Mann", sondern da ist ein Mensch. Ich denke auch, da ist ein Mensch, egal, welche Hautfarbe er hat oder wo er herkommt.

Aktiv Frau bin ich, wenn ich einen Partner habe. Aber bis es dazu kommt, muss auf der Basis "Mensch" erstmal alles stimmen.

Um es etwas (sehr) versimpelt darszustellen:

Fühlst du dich wie ein Mann? Nein, oder? Genau so fühlt man sich in beide binären Richtungen, wenn man weder Frau noch Mann ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Beschäftige mich viel mit LGBTQ, und bin selber Teil davon.
Johnny1701  23.06.2022, 07:22

Diese Fragestellung ist aber irreführend. Man kann sich nicht als ein Mann oder Frau "fühlen". Wie soll man selbst beurteilen, wie sich richtiges Mann oder Frausein anfühlt, wenn man immer nur man selbst gewesen ist

Auch gibt es nichts, was einen normalen Mann oder eine normale Frau spezifisch im Verhalten ausmacht, bis auf die Liebe zu andersgeschlechtlichen Partnern zwecks Kinderkriegen und Familiengründung.

2
marlynator  23.06.2022, 17:15
@Johnny1701

Du hast Recht, bei der Identität geht es aber nicht um äußerliches Aussehen oder Verhaltensweisen. Es gibt viele Dinge die man nicht in Worte fassen kann.

0

Nun die Tochter ist eindeutig eine Frau, mit binär sagt sie aber, dass sie mit allen vögeln will, so einfach ist das.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ein langes erfülltes Sexualleben hat mir sehr viel aufgezeig
DoctorInge 
Fragesteller
 23.06.2022, 15:06

Nein, das wäre bisexuell oder pansexuell. Das ist nicht dasselbe. Bei non-binary geht es um etwas anderes.

3

Wenn Du diverse Studien und Veröffentlichungen zu dem "Non-Binary" Kram liest, dann kommst Du irgendwann zum Schluss, dass es dafür gar keine Definition gibt.

Je nachdem welchem Forscher Du dann folgst kommst die Aussage: Es gibt die biologischen Geschlechter männlich und weiblich.

Dann kommen die kulturellen Geschlechter; die Kultur der Region gibt vor was männlich und was weiblich ist. Bist Du also biologisch weiblich, fühlst Dich aber dazu berufen als Dorfschmied zu arbeiten, dann zählt das bei einigen Forschern schon als Hinweis auf Non-Binary. Es gibt dann noch kulturelle Besonderheit, bei denen zum Beispiel Witwen als Männer angesehen werden. Je nach Forscher ist auch dass non-binary.

Die wichtigste Frage diesbezüglich bei Deiner Selbsteinschätzung ist: '"Ist es wichtig?"

Mit Non-Binary, Queer und ähnlichem ist es wie bis vor einiger Zeit bei Vegetariern und Veganer. Jeder der sich dazu berufen fühlt, verkündet es und der Rest weiß nicht, warum es überhaupt jemanden interessieren soll.

DoctorInge 
Fragesteller
 23.06.2022, 15:05

Nein, wichtig in dem Sinne ist es nicht. Ich würde ja trotzdem ich bleiben.

Aber es interessiert mich halt, ob ich unter "non-binary" eingeordnet werden könnte.

Das interessiert mich nur für mich selbst. Ich würde jetzt nicht raus gehen und das irgendwie sagen. Es ist nur Selbstinteresse.

0
Meandor  23.06.2022, 17:48
@DoctorInge

Als mein Interesse an anderen Geschlechtern erwacht ist, interessierte ich mich zuerst nur für Frauen und ignorierte das Interesse an Männern.

Dann kam der Wechsel in ein aufgeklärteres Umfeld und der erste Kontakt zu bekennenden Schwulen. Auch die Phase war interessant.

Eine Zeit lang zog ich in die "Schwulen-Bar" auch Frauenklamotten an, aber ich hätte mich nie als Trans bezeichnet. Es war mehr Gag als Überzeugung. Es gab aber auch eine Phase in der ich mir intensiv versuchte vorzustellen, wie es wohl ist als Frau zu leben, und ob das nicht eventuell besser wäre.

Dann kam ein erneuter Umzug in eine Gegend ohne "Schwulenszene" bzw. die Schwulen dort waren mir zu "schwuchtelig"; seit dem hatte ich keinen gleichgeschlechtlichen Kontakt mehr.

Danach hab ich mich ausschließlich mit Frauen beschäftigt und hab eine geheiratet und hab Kinder mit ihr.

Oh, ich hab die drei Jahre vergessen, als ich weder von Mann noch Frau noch überhaupt etwas wollte. Mir reichten Gott und ein Gaming-PC.

Nach den letzten Diskussionen mit Angehörigen der LGBTQ+ Szene bin ich nur ein weiterer CIS-Mann der sich eine Meinung zu einem Thema anmaßt, von dem er nichts versteht.

1

Meine Meinung dazu ist:

Wenn du physisch eine Frau bist(Vagina, Brüste, Eierstöcke, normaler Hormonhaushalt), dann bist du eine Frau, egal wie du dich fühlst und worauf du stehst.

verreisterNutzer  23.06.2022, 06:52

Deine Aussage bezieht sich jetzt aber nur auf ,,non-binary" oder? Trans-Menschen sind dann schon jeweils das andere Geschlecht.

0
verreisterNutzer  23.06.2022, 06:56
@marlynator

Hä nein? Mit Trans-Menschen meine ich jetzt die, die vom Mann zur Frau oder von der Frau zum Mann werden wollen. Non-binäre Menschen sind doch Leute, die sich keinem der beiden Geschlechter zugeordnet fühlen.

2
marlynator  23.06.2022, 06:58
@verreisterNutzer

Transgender = Sich nicht mit dem bei der Geburt zugeordneten Geschlecht identifizieren.

Da zählen Nichtbinäre ganz klar dazu. Es geht nicht nur um Operationen und Hormone, es geht um die Identität. Nicht alle Transmenschen wollen (vollständige) medizinische Tradition.

Das was du meinst sind die binären Transmenschen.

2
verreisterNutzer  23.06.2022, 07:03
@marlynator

Achso okay. Danke für die Erklärung. Dann meine ich in meinem Kommentar natürlich die binären Transmenschen.

1
Traconias  23.06.2022, 07:14

Wie gut, dass die Wissenschaft seit rund hundert Jahren weiter ist. Die Tatsache, dass bei den allermeisten Menschen Biologie und Selbstgefühl im Gleichklang stehen, ist längst kein Grund, die wenigen, für die dies nicht gilt, zu diskriminieren oder in eine Rolle zu zwingen, die nunmal eben nicht passt.

0
Johnny1701  23.06.2022, 07:25
@Traconias

Dann dürfen Schuhgeschäfte ihre Schuhe auch nicht mehr nur Paarweise verkaufen, weil damit einbeinige Menschen diskriminiert werden könnten.

0
Traconias  23.06.2022, 07:31
@Johnny1701

Zumindest weigert sich niemand, die Existenz von Menschen mit nur 1 Bein anzuerkennen - im Gegensatz zu deiner Haltung im Bezug auf non-binäre Personen.

0
Johnny1701  23.06.2022, 07:41
@Traconias

Es gab schon immer homosexuelle, bisexuelle oder Leute, die sich "im falschen Körper" gefühlt haben. Da hat nie jemand eine Existenz aberkannt. Was für ein Unfug.

0
Traconias  23.06.2022, 08:19
@Johnny1701

Homo- oder Bi-Sexualität beschreibt Präferenzen in der Partnerwahl. Das hat nichts mit dem eigenen Selbstgefühl zu tun.

"Im falschen Körper" wiederum betrifft primär Transgender-Personen. Non-Binäre Personen dagegen fühlen sich nicht im "falschen Körper", sondern eben einfach nicht als Mann oder Frau. Die Existenz solcher Menschen - gelegentlich als "3. Geschlecht" bezeichnet - ist bei vielen Naturvölkern anerkannt und - wie schon - gesagt, hat auch die Sexualforschung schon vor hundert Jahren beschäftigt. Und was ist so schlimm daran?

1
castoff  23.06.2022, 08:51
@Traconias

Ich glaube nicht dass daran etwas schlimm ist. Es ist wahrscheinlich einfach für viele schwer nachzuvollziehen

0
Traconias  23.06.2022, 11:43
@castoff

Gewiss, daher auch mein Bemühen um eine Erläuterung. Doch zwischen "schwer nachvollziehen" und einfach nicht akzeptieren besteht ein entscheidender Unterschied.

0
Johnny1701  23.06.2022, 15:26
@Traconias

Wenn sich ein Mann nicht als Mann fühlt, dann ist er dennoch biologisch ein Mann. Das ist dann psychisch. Wenn ich mich nicht als Mensch, sondern als Katze fühle, dann bin ich doch auch keine "dritte Spezies" oder gar eine Katze, sondern ein Mensch.

Und das ist so schlimm daran: Dass Realitäten verdreht werden.

0
Traconias  23.06.2022, 15:36
@Johnny1701

Warum klammerst du dich so verzweifelt an diesen scheinbaren Beweis? Gewisse biologische Merkmale machen allein noch nicht die gesamte Definition des menschlichen Seins aus. In bestimmten Zeiten war man sich auch sicher, dass Rothaarige des Teufels sind und afrikanische Menschen mit dunkler Hautfarbe eine Affenart. Deine Realität ist schlicht unvollständig.

0
Johnny1701  23.06.2022, 16:10
@Traconias
Warum klammerst du dich so verzweifelt an diesen scheinbaren Beweis? Gewisse biologische Merkmale machen allein noch nicht die gesamte Definition des menschlichen Seins aus.

Was heisst das denn konkret? Die Natur hat vorgesehen, dass im Normalfall, also wenn alles nach Plan läuft, man entweder ein Mann oder eine Frau wird. Wenn ein Mann ohne Penis geboren wird oder einer Frau ein Vollbart wächst und die eine tiefe Stimme hat, dann ist das nicht normal.

Wenn ein Mensch körperlich normal entwickelt ist und sich weder als Mann noch als Frau fühlt, dann ist das nicht schlimm und es gibt keinen Grund, diesen Menschen nicht wie jeden anderen Menschen zu respektieren. Aber es ist nicht normal. Das ist nicht abwertend gemeint, sondern einfach so.

Es wird auch medial fast schon so dargestelt, als seien diese Menschen besser bzw. fast schon in der Überzahl, dabei machen sie nur einen ganz winzigen Prozentsatz aus.

In bestimmten Zeiten war man sich auch sicher, dass Rothaarige des Teufels sind und afrikanische Menschen mit dunkler Hautfarbe eine Affenart. Deine Realität ist schlicht unvollständig.

Also erstens: Der Mensch IST eine Affenart.

Zweitens: Was hat das denn mit der Hexenverbrennung zu tun? Ich leugne ja nicht die Realität, denn es ist, wie es ist.

0
Traconias  23.06.2022, 17:21
@Johnny1701

Was normal ist oder nicht, ist eine sehr relative Sache. Für mich ist es z. B. normal, dass es Menschen gibt, die nicht in herkömmliche Kategorien passen - egal auf welchem Gebiet. Das Körperliche allein ist nicht das ausschlaggebende.

Es wird auch medial fast schon so dargestelt, als seien diese Menschen besser bzw. fast schon in der Überzahl, dabei machen sie nur einen ganz winzigen Prozentsatz aus.

Das ist ein subjektiver Eindruck, den ich nicht teile. Klar - das Neue, momentan noch Ungewöhnlich bekommt in gewissen Arten von Medien einige Aufmerksamkeit. Doch dein Eindruck wird vor allem durch deine eigene Aufmerksamkeit geprägt: Ein Thema, das einem beschäftigt, nimmt man eher wahr als Sachen, die einem gleichgültig sind.

Der Mensch ist übrigens keine Affenart. Wir haben lediglich ein paar ferne, gemeinsame Vorfahren. Und ich bin mir sicher, dass du auch weißt, wie das Beispiel gemeint war. Die Biologie ist nicht das allein ausschlaggebende - sonst düftest du auch keine Brustwarzen haben. Die machen nämlich nur Sinn bei Müttern.

0
Johnny1701  23.06.2022, 19:31
@Traconias
Was normal ist oder nicht, ist eine sehr relative Sache.
Für mich ist es z. B. normal, dass es Menschen gibt, die nicht in herkömmliche Kategorien passen - egal auf welchem Gebiet. Das Körperliche allein ist nicht das ausschlaggebende.

Da widersprichst du dir im selben Satz, denn du gibst ja zu, dass das, was du normal findest "nicht in herkömmliche Kategorien" passt. Nicht herkömmlich ist praktisch das gleiche wie nicht normal.

Der Mensch und andere Säugetiere können nur durch Vermehrung fortbestehen und da ist es die Norm, dass es zwei Geschlechter gibt.

Es ist für mich auch normal, Parmesankäse pur zu essen. Trotzdem weiss ich, dass das nur die allerwenigsten so mögen und es dementsprechend nicht normal ist.

Der Mensch ist übrigens keine Affenart. Wir haben lediglich ein paar ferne, gemeinsame Vorfahren.

Kein Bio gehabt?

Gattung: Homo. Familie: Menschenaffen. Überfamilie: Menschenartige

Und ich bin mir sicher, dass du auch weißt, wie das Beispiel gemeint war. Die Biologie ist nicht das allein ausschlaggebende - sonst düftest du auch keine Brustwarzen haben. Die machen nämlich nur Sinn bei Müttern.

Die Brustwarzen entstehen in einem Stadium, wo noch nicht feststeht, ob sich das Baby zum Mädchen oder zum Jungen entwickelt. Das ist normal und das ist bei jedem normalen Mann so.

0
Traconias  23.06.2022, 19:58
@Johnny1701

Der Unterschied besteht darin, dass du darauf beharrst, dass Häufigkeit eine Normalität festlegt, die allein gültig ist und jede andere Möglichkeit ausschließt - oder etwas fachlicher ausgedrückt, dass die statistische Norm mit der idealen Norm identisch sein muss.

Aber ich muss dich nicht überzeugen.

Halte weiter für wahr, was dir richtig erscheint, und frage dich nur gelegentlich mal, weshalb du so viel Angst davor hast, dass die menschliche Art - meinetwegen als Affenverwandte - mehr Möglichkeiten kennt als zwei.

0
Johnny1701  23.06.2022, 20:06
@Traconias

Was legt denn sonst Normalität fest? Die Frage muss lauten: Warum gibt es Geschlechter? Warum hat die Natur das gemacht? Antwort: Vermehrung. Dazu hat die Natur eben die zwei Geschlechter erschaffen und nicht drei oder vier. Das hat ganz praktische Gründe und keine ideellen oder moralischen.

Das ist genauso wie Tag und Nacht. Ich kann auch fühlen oder glauben oder wollen, dass es neben Tag und Nach noch was anderes gibt oder dass es beides gemischt gibt(z.B. am Übernang von Tag/Nacht oder wenn es im Winter Mittags schon dunkel wird).

Ich kann auch sagen, dass ich mich nicht als Mensch fühle sondern als Maus und den Nachrichtensprecher wegen Diskriminierung verklagen, weil er nicht "Liebe Damen, Herren, Trans´-und nichtbinäre und liebe Mäuse" gesagt hat.

Mal angenommen, ich würde mich nicht mehr als Mann fühlen: Dann würde ich eben für mich kein Mann mehr sein, aber ich würde mich nicht diskriminiert fühlen, wenn die Welt so bliebe wie sie ist.

0
Traconias  23.06.2022, 20:20
@Johnny1701

Die Natur hat nichts "gemacht". In der Natur entstehen Dinge einfach - und zwar in verschwenderischer Fülle.

Aber wie gesagt - ich muss dich nicht überzeugen.

0
DoctorInge 
Fragesteller
 23.06.2022, 07:45

Deshalb steht ja in der Fragebeschreibung, "ja, ich bin physisch sicher eine Frau", damit solche Antworten nicht kommen.

Es geht mir in der Frage darum, wie man erkennt, ob man non-binary eingestellt ist, psychisch. Die Identität betreffend. Das muss einem ja nicht immer so bewusst gewesen sein.

Da geht es jetzt nicht darum, was man ist, im Sinne von biologisch sein.

1
Johnny1701  23.06.2022, 07:57
@DoctorInge

Man erkennt es daran, dass man unter dem leidet, was man biologisch ist. Dass man anders beschaffen sein möchte.

0
Johnny1701  23.06.2022, 15:30
@DoctorInge

Laut Definition ist Transexualität, wenn man ein anderes Geschlecht sein will. Biologisch bleibt so jemand aber das, als was er geboren wurde, solange bis es operativ entfernt wird und die Hormone medikamentös umgestelt werden.

Wer sich aber einfach nicht als Mann oder Frau fühlt, fühlt sich halt nicht so, bleibt aber, genau wie eine nicht operierte Transe, Mann oder Frau.

0
DoctorInge 
Fragesteller
 23.06.2022, 16:24
@Johnny1701

Aber bei non-binary will man ja nicht das andere Geschlecht sein.

0