Wie entfernt man Wasserpest aus einem Fischweiher?

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Verkrautung flacher Gewässer

Ein häufiges Problem und dessen Lösungsmöglichkeiten Vor allem flache Seen leiden oft unter dem Problem der starken Verkrautung. Das Wachstum und die Verbreitung der krautigen Unterwasserpflanzen ist manchmal so stark, dass die Ausübung der Angelfischerei nicht mehr möglich ist.

Ursache für die starke Entwicklung der Wasserpflanzen ist ein günstiges Zusammenwirken von Wassertiefe, Lichtverhältnissen, Nährstoffangebot, Wassertemperatur und Fischbestand.

Aufgrund der geringen Wassertiefe kann das Sonnenlicht bis auf den Gewässergrund eindringen. Licht ist eine der Grundlagen für das Wachstum von Pflanzen. An vielen Gewässern fehlt ein naturnaher Gehölzbewuchs am Ufer, so dass die Sonne ungehindert in das Wasser strahlen kann. Vor allem aus der Landwirtschaft besteht eine dauernde Zufuhr von Nährstoffen, die das Pflanzenwachstum fördert. Durch die oft zu geringe Wassertiefe kann die Sonne das Wasser besonders stark erwärmen, was wiederum das Wachstum allgemein fördert. Ein Fischbestand, der aus zu vielen großen (fangreifen) Fischen besteht und womöglich noch viele besonders große (überständige) Karpfen aufweist, ist durch eine massive Ausscheidung und nur geringe Fixierung von Pflanzennährstoffen für ein starkes Pflanzenwachstum verantwortlich. Wenn dann auch noch Enten und Fische aus falsch verstandener Tierliebe gefüttert werden, kommen noch mehr Nährstoffe in das Wasser.

Die direkten Ursachen (hohe Nährstoffzufuhr und Lichteinstrahlung) können nur in geringem Rahmen bekämpft werden.

Fischereiliche Bewirtschaftung Das Einsetzen nicht einheimischer Fische wie Gras-, Silber- und Marmorkarpfen ist gesetzlich verboten und bedarf einer Sondergenehmigung. Außerdem fressen diese Fische nicht jedes Kraut und sie verdauen das Pflanzenmaterial sehr schlecht. Sie tragen durch ihre Ausscheidungen erheblich zur Düngung bei. Dies gilt auch für besonders große Schuppen- oder Wildkarpfen, die deshalb unbedingt entnommen werden sollten. Eine Nahrungsaufnahme erfolgt bei den Gras- und Silberkarpfen außerdem nur bei Temperaturen über 15°C, also im Sommer, wenn die Wasserpflanzen bereits gewuchert sind.

Viel besser ist der Besatz mit jungen einheimischen Rotfeder(n), die als einzige Fischart fast ausschließlich Algen und Wasserpflanzen frißt. Rotfeder(n) fressen und verdauen auch bei niedrigen Wassertemperaturen, also auch bereits im Frühjahr, wenn die Pflanzen zu Keimen beginnen.

Ein Überbesatz mit großen Karpfen führt zwar zu einer starken Trübung des Wassers, weil die Fische den Boden aufwühlen. Das Licht kann nicht mehr so tief in das Wasser eindringen und das Wachstum der Pflanzen wird gehemmt. Dafür aber gelangen große Mengen an Nährstoffen aus dem Boden in das freie Wasser, die den Trübungseffekt wieder relativieren. Außerdem muss ein hoher Karpfenbestand meist gefüttert werden, was zusätzlich Nährstoffe in das Gewässer bringt.

Mechanische Entkrautung Um den Krautmassen Herr zu werden bedarf es mechanischer Methoden. Gut funktioniert eine Egge aus der Landwirtschaft, die von zwei Traktoren mit je einer Seilwinde durch das Gewässer gezogen wird. Dabei werden die Wasserpflanzen ausgerissen und können mit der Egge aus dem Wasser gezogen werden. Dabei sind der Fantasie und den technischen Möglichkeiten keine Grenzen gesetzt. Es werden bereits Ketten, Seile, Messer, Rechen und andere Geräte erfolgreich eingesetzt. Wichtig ist, dass möglichst viel Kraut vor der Blüte bzw. vor dem Beginn des Absterbens aus dem Gewässer entfernt wird. Ausreißen allein genügt nicht, nur die vollständige Entfernung (auch nicht am Gewässerrand liegen lassen!) vom Gewässer dient der Reduzierung der Nährstoffe. Für größere Wasserflächen gibt es die Möglichkeit, ein Mähboot einzusetzen. Dessen Reichweite liegt bei einer Wassertiefe von höchstens 2 Metern.

„Winterung“ verkrauteter Gewässer Bei Teichen, die abzulassen sind, kann die „Winterung“ ein gutes Mittel gegen das übermäßige Kraut sein. Bei der „Winterung“ wird das Wasser im Herbst vollständig abgelassen. Im Winter sollte dann der Gewässergrund möglichst tief gefrieren, damit die Dauerwurzeln und Rhizome der Pflanzen absterben. Das derartige Trockenlegen reduziert außerdem die Schlammdicke und die Nährstoffe darin ganz erheblich.

Abdeckung des Gewässerbodens Nur bei kleineren Gewässern ist es möglich, einen Teil des Gewässergrunds mit Folie abzudecken. Das verhindert erfolgreich das Wachstum von Wasserpflanzen. Schwarze Folie, mit Baudrahtgittern beschwert, kann somit helfen, die Wasserfläche von Pflanzen frei zu halten.

Kalkung Die Kalkung mit gelöschtem Kalk oder - bei trockengelegten Teichen - mit Branntkalk tötet alles ab, was damit in Berührung kommt. Es wirkt auch gegen Pflanzen. Allerdings ist diese Methode nicht erlaubt und bedarf einer besonderen Genehmigung. Nachteil ist, dass der Kalk nach vollendeter Maßnahme wieder dem Pflanzenwachstum förderlich ist. Von einer Kalkung ist also dringend abzuraten.

TIP eine Krautharke: http://krautharke.de/