Wie die Abhängigkeit der Sprungantwort vom Eingangssignal am Besten modellieren?


10.04.2020, 21:30

Normiert wurde nicht die Verstärkung sondern die Sprungspannung!

2 Antworten

Eine Mittelung dürfte reichen.

Dem Problem angemessener wäre aber, auf Sprungspannung gegen 0 zu extrapolieren - du sagst ja, dass die späteren Sprünge sehr klein sein werden.


gregg23 
Fragesteller
 11.04.2020, 13:09

Das ist aber eben ja gerade der hochgradig nichtlineare Bereich^^ aber naja ist nun mal so

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michiwien22  11.04.2020, 13:21
@gregg23

Bei nichtlinearen Strecken kannst Du die übliche Theorie der LTE Systeme sowieso vergessen.

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gregg23 
Fragesteller
 11.04.2020, 13:30
@michiwien22

Aber sollte das nicht eine gute Näherung sein? Und welche Systeme seine schon wirklich linear?
und wie sollte ich sonst vorgehen? Der bisherige Regler ist ein einfacher PID. Ich möchte seine Parameter ein wenig gezielter individuell einstellen

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Man sollte immer im Hinterkopf haben, dass reale Prozesse überwiegend alles andere als linear und zeitinvariant sind. Die Approximation des Verhaltens mittels eines LTI-Systems ist hierbei lediglich lokal um einen Arbeitspunkt gültig. Typische Formen der Nichtlinearitäten sind Sättigungs- und Hysterese-Prozesse und viele weitere. Wie geht man nun damit um? Man nimmt an, dass das System sich um einen vorgegeben Arbeitspunkt wie ein LTI-System verhält. Man ermittelt dann mithilfe der zahlreichen Identifikationsmethoden die Parameter des approximierenden LTI-Systems für einen vorgegebenen Arbeitspunkt. Eine Möglichkeit besteht wie du bereits erwähnt hattest in der Durchführung von Sprungversuchen und die anschließende Ermittelung einer Übertragungsfunktion auf Basis der durchgeführten Messungen. Aufgrund vielzähliger Gründe (Rauschen, Störgrößen, Lokalität, ... ) kann es nun dazu kommen, dass das System sich für verschiedene (oder auch gleiche) Amplituden der Sprungerregung unterschiedlich verhält. Das das System lediglich nur eine Approximation darstellt lässt sich beispielsweise mit den Methoden der Robusten Regelung berücksichtigen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Robuste_Regelung

Als Ergänzung sei noch erwähnt, dass gerade diese Ungenauigkeit in den Parametern und dieses (schwach) nichtlineare Verhalten einen der Hauptgründe (neben Stabilisierung natürlich) darstellt Regelkreise zu verwenden.

Siehe auch:

https://de.wikipedia.org/wiki/H-unendlich-Regelung

für die Beschreibung von Unsicherheiten im Frequenzbereich und wie man beispielsweise dafür eine Art von robustem Regler finden kann.

Weitere Literatur (englisch) zu dem Thema wären:

(SiSo-Fall)

https://www.control.utoronto.ca/people/profs/francis/dft.pdf

(SiSo und MiMo + Sehr lesenswertes Buch)

https://www.researchgate.net/publication/229058308_Multivariable_Feedback_Control_Analysis_and_Design

Natürlich gibt es dazu auch deutschsprachige Literatur. Zumindest leicht angeschnitten wird die zugehörige Theorie in

(SiSo)

https://www.springer.com/de/book/9783642138089

(MiMo)

https://www.springer.com/de/book/9783662526767

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium der Elektrotechnik (Energie, Automatisierung)