Wie bremse ich ein Pferd mit dem Sitz?
Guten Abend!
Nachdem ich nun jahrelang auf maultoten, stumpfgerittenen, faulen Schulpferden „reiten“ gelernt habe, habe ich endlich eine Reitbeteiligung auf einem gut ausgebildeten, Pferdchen mit ordentlich Vorwärtsdrang gefunden - und die Besi bringt mir richtiges Reiten bei - yay! Nur ist das natürlich nicht ganz einfach für mich, ich muss ja vieles quasi komplett neu lernen und bin Pferde, die man eher zurückhalten muss, nicht gewöhnt. Und dementsprechend habe ich so meine Schwierigkeiten, das Stütchen zu bremsen. Die Besi hat mir das mit dem Bremsen durch den Sitz schon einmal erklärt, aber irgendwie will es mir nicht so recht gelingen, ich spanne die Bauchmuskeln an, versuche, mich so tief in den Sattel zu setzen, wie möglich, aber ich bewirke einfach nichts... Kann mir das denn irgendwer noch einmal versuchen zu erklären? Ich möchte es so gerne lernen, so zügelunabhängig wie möglich zu reiten...
Liebe Grüße,
Salusia
5 Antworten
Ich kann es dir nicht wirklich erklären. Dafür ist es bei mir auch schon zu lange her. Was ich aber mit Bestimmtheit weiß, ist dass man unbedingt Reitstunden nehmen sollte. In Eigenregie schleichen sich einfach zu schnell schlechte Angewohnheiten und Fehler ein, die man erst gar nicht bemerkt.
Reitest du englisch oder western ??
Ähm, nein. Man bremst durch ausatmen, egal welche Reitweise.
Was unterscheidet sich dabei denn aus deiner Sicht? Vielleicht kann man da ja gerade ein Missverständnis aufdecken...
Also ich kenne englisch geritten pferde bei denen man die knie schließen muss wenn man bremsen will wenn du das bei einem westernpferd machst kann es passieren das es angaloppiert ..... also ich denke schon dass es ein paar einige unterschiede gibt !!! Denk mal an die zügelhaltung beim bremsen ...!!!
Die Zügel sollten gar nicht bremsen.
Knie zu sollte niemals der Fall sein... Knie zumachen löst in aller Regel ein losrennen aus, oder was machst du, wenn etwas hinter deinen Schulterblättern rein drückt? Das hat auch nichts mit der Ausbildung zu tun, sondern mit der Reaktion auf den Sitz des Reiters.
Wer auch immer die das erzählt hat, hatte keine Ahnung vom korrekten Reiten, wie leider sehr viele Menschen. Viele denken auch immer noch, mit der Hüfte immer schön mitschieben. Und wundern sich dann über Rückenschmerzen beim Pferd, gehen aber selbst völlig gegen die Bewegung des Pferdes mit.
Ich stimme dir in allen zu: zügel sollten nicht zum Bremsen verwendet werden, mitschieben ist schlecht für den pferderücken usw. .... ich wollte eigentlich auch mit meiner frage ob sie western oder englisch reitet keinen angfriff gegen irgendwen starten.... ich reite western und habe halt verschiedenste Erfahrungen mit dem Englischreiten gemacht aus denen ich schließe dass es beim Bremsen Unterachiede gibt ....
Du parierst auf deine Hüfte, machst dich schwer und unflexibel und legt die Schenkel an.
Erstmal locker sitzen. Grob sagt man oberschenkel locker und Waden anspannen-> treiben=schneller
Oberschenkel leicht anspannen(nicht klemmen) und Waden locker = langsamer
Naja, treiben sollte nicht nur schneller heißen. Der Schenkel sollte schon eine Hilfe sein.
In der Versammlung ist das Pferd auch langsam, und trotzdem am Bein.
Ja klar das war eine grobe Erklärung habe es extra dazu gesagt hätte eben nicht so viel Zeit.
Wenn das Pferd zu flott ist, liegt es entweder daran, dass das Pferd unausbalanciert ist, und seiner Balance hinterherläuft. Oder es ist vor den Hilfen auf der Flucht. Oder es will sich vor Arbeit - dem Tragen durch die Hinterhand - drücken. (Wie mein Pferd das gerne macht). Es liegt nie an der Rasse des Pferdes. Der Araber, der englische Vollblüter kann genauso ruhig laufen wie der Kalti. Gut, sie reagieren schneller auf Reiterfehler und je mehr Blut sie haben, um so mehr wehren sie sich durch Schnelligkeit.
Zum Sitz gehört vieles, und man lernt es auch nicht von heute auf morgen.
Ich hatte mal eine Reitstunde bei meiner RL auf meiner Stute. Dazu muss man sagen, dass meine Stute flott ist - sie ist eine Vollblutaraberin - und ich für den Geschmack meiner RL zuviel ausreite.
Jedenfalls hatte ich Unterricht und trabte auf dem Zirkel, als die (leicht genervte) Korrektur meiner RL kam:. "mach sie langsamer. Du bist nicht auf dem Feldweg. Die schiebt schon wieder. "
Ich war selbst etwas schlecht gelaunt wegen der Korrektur und hatte eigentlich keine Lust, irgendwas zu tun. Ich reagierte also kaum auf ihr Gemecker, gab also keine besonderen Hilfen. Das einzige, was ich machte, war, meine Schultern zu lockern und noch etwas mehr nachzugeben. Und siehe da. Meine Stute wurde langsamer. "Jetzt geht sie schööön," rief meine RL.
Versuch es einfach mal mit Entspannung. Ich stelle mir immer vor, ich hätte einen Hintern wie eine dicke Marktfrau, der sich so richtig satt und fett im Sattel breit macht. DAs hilft meistens schon.
Du kannst auch dabei gähnen. DAs hat oft einen guten Effekt.
Das Geheimnis ist eigentlich immer die Entspannung. Wobei Entspannung nicht bedeutet, dass man schlaff wie ein Sack Muscheln auf dem Pferd hängen soll.
Schulter entspannen - die hat ja durch die Verbindung zu den Zügeln einen unmittelbaren Kontakt zum Maul - und entspannen bedeutet Nachgeben.
Versuch das mal. Und was die Gewichtshilfen angeht: Denk an die dicke Marktfrau.
Du kannst beim Leichttraben auch versuchen, etwas langsamer zu traben als das Pferd anbietet. Ich gebe aber zu, dass ich nie begriffen habe, wie das möglich sein soll.
Wunderbar erklärt!
Vor allem das schwer machen mit dem sehr plastischen Bild...
Statt gähnen atme ich tief langsam leise zischend auuuuuus.: sssssssssst beim T steht sie.
Du findest DEINEN weg mit deinem Pferd -hab Geduld
Und übe immer mal wieder.
Wenn es klappt und sie anhält; LIOOOOBEN, ABSITZEN, fertig für diesen Tag, jetzt kommt nur noch Wellness, grasen o.ä.
Oh, wie schön! Noch jemand der ssst nutzt. Ich auch, und werde dafür immer komisch angeguckt.
Hat es ja auch !!!! Man bremst die pferde verschieden !!!