Weshalb stößt emotionale Bedürftigkeit eines anderen so ab?

1 Antwort

Naja abhängig zu sein von der Zuwendung oder UNterstützung eines anderen über einen längeren Zeitraum ist ja auch weder gesund noch erstrebenswert. 

Freunden helfen bei einem konkreten Problem, sei es nun emotional oder finanziell oder wie auch immer geartet ist normal und gehört dazu. Aber wenn du quasi ein emotionales Buffet für jemanden bist, der immer wieder zu dir kommt, keine Ambition zeigt tatsächlich an sich zu arbeiten, nur jammert, ist es völlig verständlich das einen das nervt.

Du bist nicht verpflichtet dir quasi ein "Kind" anzuhängen, weil jemand mit seinem Leben nicht klar kommt. Das ist weder sinnvoll für dich, noch gesund für den anderen. 

Unterstützen und den Guten Willen eines anderen Ausnutzen sind ja auch zwei verschiedene Dinge. 

Wenn es sich um jemand handelt, der dir nach wie vor wichtig ist, würde ich das in einem sehr ernsten Gespräch zur Sprache bringen so a la "Ich mag dich und ich will dich gerne unterstützen ABER ich kann nicht Therapeut, Elternteil, Sozialarbeiter und Emotionaler Abfalleimer sein." 

Eventuell dafür sorgen, das die Person sich anderweitig Hilfe sucht, bei einem richtigen Therapeuten oder ähnlichem. Ein "normaler Mensch" kann ja auch keine psychischen Probleme bekämpfen, dazu hat man ja nicht die AUsbildung. 


Pucca76 
Fragesteller
 11.05.2017, 23:33

Vielen Dank, die Antwort hat mir sehr gefallen. Ich hätte eine weitere Frage:

ich tendiere etwas dazu zu denken, dass meine Hilfe die Abhängigkeit nur noch verstärkt bzw. vergrößert und insofern keine Hilfe ist, würdest du dem zustimmen bzw. was wäre deine Meinung hierzu?

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frissdichselbst  11.05.2017, 23:42
@Pucca76

Ich denke, wenn diese Person schon in dem Modus ist, das sie jemand anderen "emotional ausnutzt" ja. In dem Fall erlaubt man ihr quasi mit diesem Verhalten fortzufahren was beiden schadet.

Aber es ist nun gar nicht so leicht zu erkennen um jemand im normalem Maß Hilfe oder UNterstützung braucht oder sozusagen "abstürzt". Das ist natürlich dann von der Person abhängig, wäre wohl bei mir so, das ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen würde. 

Als vergleich, wenn auch etwas drastisch: Wenn du einem Drogensüchtigen seinen Stoff besorgst, fütterst du ja quasi seine Sucht. Du machst das gegen besseres Wissen und triffst die entscheidung eigenständig, es wäre also moralisch verwerflich.

(Dieses Beispiel ist jetzt etwas vereinfacht, aber ich wollte es nur verdeutlichen.)

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