Werden Ärzte echt von Patienten genervt?
Hallo,
Eine gute Bekannte ist schon seit längerem krank und am Anfang haben die Ärzte sich extrem viel Mühe gegeben und sich mit Leib und Seele ausführlich drum gekümmert. Aber jetzt geht ihre Erkrankung über Jahre und es macht den Anschein, dass die Ärzte von dem Fall genervt und abge sind und sich nicht mehr so die Mühe geben wie am Anfang ist das möglich?
Danke im Voraus
9 Antworten
Also aus eigener Erfahrung von meinem FSJ im Krankenhaus kann ich sagen, das Ärzte in manchen Situationen schon genervt von Patienten sind. (zb wenn einer Freitags abends in die Notaufnahme geht, weil er schon seit 2 Wochen Halsschmerzen hat)
aber wenn die Patienten wirklich was ernsthaftes hatten, waren die Ärzte eig nicht genervt von den Patienten wenn sie länger auf Station waren. Es gab natürlich auch mal Situationen in denen sie schon mal genervt waren (wenn sie zb viel zutun hatten, und ein Patient zum 100mal kam und immer dasselbe wissen wollte) aber wie ich es mitbekommen habe, war das kein dauerhafter zustand
Ich kann mir vorstellen, dass das möglich ist. Es kommt m.M.n. aber auf die konkrete Situation an.
Manchmal gibt es eine gute, wirksame Therapie für die Erkrankung eines Patienten. Der Arzt möchte dem Patienten gern damit helfen. Der Patient lehnt das ab. Begründung: die Tochter der Nachbarin seiner Cousine hatte auch mal was mit ... und bei der war das gar nicht gut.
Der Arzt ist am Ende, weil der Patient wirksame Hilfe nicht haben möchte. Der Arzt weiß genau, dass es keine Alternativen gibt, sagt das auch genau so. Aber der Patient kommt weiter alle 2 Wochen und will eine wirkungsvolle Behandlung.
Da der Arzt nicht zaubern kann, muss er immer wieder kreative Wege finden, um den Patienten zu besänftigen. Dabei weiß er ganz genau, dass das kein Stück helfen wird.
ich würde meinen, dass das eine natürliche reaktion ist.
nach jahren des untersuchens und versuchens kommt eben mal das ende der fahnenstange und ein patient, klient, kunde, was auch immer muss sich zufrieden damit geben, dass man ihm nicht helfen kann. tut er das nicht, dann nervt er.
wie sollte es auch aussehen, dass man sich nach jahren weiter mühe gibt? immer und immer wieder die gleichen dinge sinnlos wiederholen? sich die gleiche story immer und immer wieder erzählen lassen? das macht wenig sinn und wenn man das erwartet, dann erwartet man zuviel.
Manche Patienten können durchaus nervig sein. Vor allem die, die sich nicht an die Anweisungen halten und sich dann beschweren, weil es ihnen nicht besser geht.
Manchmal muß man als Patient auch einfach was akzeptieren, z.B. wenn man austherapiert ist. Ärzte können dann keinen besseren Zustand mehr herbeizaubern.
Die sind nicht genervt,die haben die Hoffnung verloren und wenn sie über Jahre alles probiert haben,bleibt ja nicht mehr viel,so das es nur so aussieht,als ob weniger getan wird.