Werde nach AFD Wahl als Rechter betitelt. Was kann ich tun?

17 Antworten

Wozu die Mühe machen. Es ist ne ,,Frage " rein zum aufmischen

Und du offenbarst , dass du gar keine Ahnung hast was rechts überhaupt heißt

Ich bin kein Nazi/ Rechts

Wenn du glaubst , die Begriffe wären auch nur ansatzweise das selbe - dann mein Beileid

Werde bei meinchen Freunden nun Rechtsextremist genannt

Ist halt eine in Teilen rechtsextreme Partei.

Dann Beweis ihnen das Gegenteil oder leg ihnen die dann offensichtlich nicht auf dich passende Definition von rechtsextrem vor. Nur glaube ich, dass du die genausowenig kennst wie die Definition von rechts oder Nazi

Wie kann ich meinen Freunden sinnvoll argumentieren, dass ich nicht rechts bin

Alle zusammen erst mal die Definition von rechts nachschlagen und dann schauen ob's passt oder nicht

Hannoverforever 
Fragesteller
 02.01.2022, 03:02

Nur dieser Hate von vielen ist finde ich ein bisschen frech. Danke trotzdem. Schönen Tag noch

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Rechts zu sein ist erstmal nichts schlimmes. Das ist das Erste.
"Rechts" gehört genauso wie "links" zur Demokratie. Zweitens, musst du dich nicht für deine Wahl rechtfertigen, du hast gewählt was du gewählt hast. Allerdings musst du dann auch mit den Konsequenzen leben.

Die AfD ist nunmal eine fragwürdige Partei, die zwar vielleicht auf demokratischem Bodensatz noch stehe möge, aber sehr verschwurbelte, esoterische Wählerklientels bedient. Die AfD toleriert offen rechtsextreme Tendenzen, nein wird sogar von denen dominiert. Außerdem ist deren Jugendorganisation JA lange vom Verfassungsschutz beobachtet worden und wurde als Verdachtsfall eingestuft.

Die AfD-Jugendorganisation „Junge Alternative“ (JA) ist in allen Bundesländern mit eigenen Landesverbänden vertreten. Rund 130 JA-Mitglieder sind in Baden-Württemberg aktiv. Sie vertritt vertreten Positiionen, die nicht mit den wesentlichen Verfassungsgrundsätzen vereinbar sind; hiervon zeugen etwa fremdenfeindliche Internetbeiträge. Auch bestehen bei der JA personelle Verbindungen zu rechtsextremistischen Akteuren wie der „Identitären Bewegung Deutschland e. V.“ (IBD). Grundsätzlich versucht sie, das Misstrauen gegen die parlamentarische Demokratie zu schüren.

Quelle

Aequitas49  02.01.2022, 03:13
"Rechts" gehört genauso wie "links" zur Demokratie.

Da möchte ich widersprechen. Es gibt aus gutem Grund keine rechte demokratische Tradition. Das liegt daran, dass Rechte die Demokratie schon immer im Verdacht hatten, Gleichheit zu schaffen, wo eigentlich Hierarchie hingehört.

Das ist auch der Grund, warum rechte Regierungen, ganz gleich wo, immer versuchen werden, die Demokratie zu unterminieren. Das siehst du in Österreich genauso wie in Polen, den USA, der Türkei oder Russland.

Rechte gehören nicht zur Demokratie, wollen sie bestenfalls benutzen. Sie gehören insofern zur Demokratie, wie ein Tumor zu einem Organismus gehört. Kann er sich zu sehr ausbreiten, zerstört er den Organismus. Rechte sind Feinde der offenen Gesellschaft und müssen daher mit allen verfügbaren Mitteln bekämpft werden.

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outsideyourmind  02.01.2022, 03:31
@Aequitas49
Da möchte ich widersprechen. Es gibt aus gutem Grund keine rechte demokratische Tradition. Das liegt daran, dass Rechte die Demokratie schon immer im Verdacht hatten, Gleichheit zu schaffen, wo eigentlich Hierarchie hingehört.

So ein Käse. Pauschal und reine Hetze.

Hierarchie statt sinnloser Gleichheit, wobei offen bleibt um welche es überhaupt geht, wiederspricht einer Demokratie nicht

Das ist auch der Grund, warum rechte Regierungen, ganz gleich wo, immer versuchen werden, die Demokratie zu unterminieren. Das siehst du in Österreich genauso wie in Polen, den USA, der Türkei oder Russland.

Wieder pauschaler , diffamierender Quatsch.

Russland und die Türkei sind semi Diktaturen welche als Länder teils noch nie demokratischen Konsens erlebt haben

In Österreich wurde keine Demokratie untergraben oder in den USA und zum größten Teil der Welt steht Polen auch ganz gut dar .

Aber wie gut, dass wir nur das Beste von der Gegenseite kennen :)

China , Venezuela, Kuba , Vietnam, Nordkorea, Angola , UdSSR , Rumänien unter Ceausescu , Jugoslawien , Kambodscha, DDR

Wenn die nur all den rechten Frieden, Demokratie und liebe statt Hass beigebracht hätten, was wäre die Welt doch für ein schöner Ort

Rechte gehören nicht zur Demokratie, wollen sie bestenfalls benutzen. Sie gehören insofern zur Demokratie, wie ein Tumor zu einem Organismus gehört. Kann er sich zu sehr ausbreiten, zerstört er den Organismus. Rechte sind Feinde der offenen Gesellschaft und müssen daher mit allen verfügbaren Mitteln bekämpft werden.

Jo, schwurbel du nur in deiner anti Pluralismus Blase 😅🤡

Ich hoffe doch für dich, der Unsinn ist ernst gemeint weil du nicht anders kannst und nicht weil du absichtlich suggerieren und Agitation vor hast - wieder besseren Wissens. Das wäre nämlich arm und schäbig

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Aequitas49  02.01.2022, 03:40
@outsideyourmind
Hierarchie statt sinnloser Gleichheit, wobei offen bleibt um welche es überhaupt geht, wiederspricht einer Demokratie nicht

Das gleiche Wahlrecht ist das Gegenteil von Hierarchien. Das ist auch der Grund, warum das Wahlrecht selbst gegen Rechte erkämpft werden musste.

Sowohl in Russland, als auch der Türkei gab es demokratische Strukturen bzw. sind sie heute weniger demokratisch als zuvor.

Für Österreich erinnere ich mal an die Sache mit H.C. Strache und dem versuchten Verkauf der Demokratie an russische Oligarchen, für die USA an Trump und den 6. Januar. Polen die Nummer mit den Verfassungsrichtern. Mach die Augen auf.

China , Venezuela, Kuba , Vietnam, Nordkorea, Angola , UdSSR , Rumänien unter Ceausescu , Jugoslawien , Kambodscha, DDR

Alles Länder, die den Kerngedanken jeder linken Ideologie verraten haben und sich nur noch zum Schein und Propaganda als links bezeichnet haben. Tatsächlich gab es in jedem dieser Länder sehr ausgeprägte Hierarchische Strukturen und daher auch keinen Bedarf an Demokratien mehr. Selbes Spiel.

Die Gegenseite von rechts ist auch nicht links sondern eben demokratisch.

Und ich meine das vollkommen ernst. Die AfD sollte man verbieten.

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Rakey269  02.01.2022, 03:45
@Aequitas49

Das klassische links-rechts Schema ist nicht mehr zeitgemäß bzw war es potenziell noch nie(?)

Natürlich kann man es als Maßstab verwenden und grob sagen, die Rechten wollten den Status Quo beibehlaten und die Linken die Revolution. Aber das ist eben eine sehr vereinfachte Darstellung-.

Wer definiert also "rechts"?
Ist es ab dem Moment wo der Wille des Volkes der ist, die Grenzen zu schützen? Vor falscher Einwanderung?
Wenn man innerhalb einer Gesellschaft härtere Regeln bei der Integration fordert?

Was ist, wenn das Volk gar nicht so offen sein möchte?

Ich bin da liberal und sage möge sich das beste Argument durchschlagen, da "rechts" und "links" auch sehr viele verschiedene Meinung abdeckt. Davon lebt Demokratie. Von Argumenten.

Ich erkenne da einen leicht autoritären Denkansatz bei dir, wie der bei kommunistischen Parteien vorliegt. Du musst da aufpassen. Soll auch keine Unterstellung sein oÄ.

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outsideyourmind  02.01.2022, 03:48
@Aequitas49

Blödsinn.

Es gibt zwei politische Spektren.

Rechts und links

Mit Demokratie hat das erst Mal nichts zu tun.

Sämtliche aufgezählte staaten sind links - ins dir passt oder nicht . Sie verfolgen eine strikt kollektivistische Wirtschafts und Sozialpolitik. Sprich sie sind nicht nur links, sondern Hardcore Sozialisten und allesamt keine Beispiele für Demokratie. China hat sich eben pseudo mäßig der Marktwirtschaft ein wenig geöffnet, sonst hätten sie nie die Chance Weltmacht neben den USA zu werden

Du solltest vlt erst mal lernen was rechts und links heißt . Mit Demokratie als Grundziel hat beides erst mal nichts zu tun und beides ist kein Garant darauf, dass die Demokratie bestehen bleibt

Was soll in Polen das Problem sein ?

Und die USA ? Weil Trump ein Spinner ist, der meint selbst wenn er bei der eigenen Partei verloren hat sich krampfhaft an seine Realität klammern zu müssen ?!

Und strache ist ein Proll und Korrupt wie ein Politiker nur sein kann und ?

Es geht bei Hierarchie oder nicht zwischen links und rechts nicht um das Wahlrecht.

Wo genau kommt hier plötzlich die AFD ins Spiel ?

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Aequitas49  02.01.2022, 03:56
@outsideyourmind
Es gibt zwei politische Spektren. Rechts und links

Das kommt davon, wenn man seine politische Bildung von reddit hat.

Kein Politikwissenschaftler übernimmt diese vollkommen unzureichende Dichotome Erklärung. Sie ist als Typisierung schon viel zu grob, als dass man damit etwas anfangen könnte.

Du solltest vlt erst mal lernen was rechts und links heißt .

Das gebe ich gerne zurück.

Sämtliche aufgezählte staaten sind links - ins dir passt oder nicht

Nein. Denn sie haben sich von zentralen Kriterien linker Ideologie abgewandt. Wir können meinetwegen darüber diskutieren, warum das dort jeweils passiert ist. Aber das sind keine linken Staaten. ich würde als Linker gegen soetwas sofort auf die Straße gehen. Der Philosoph Noam Chomsky weist beispielsweise zurecht darauf hin, dass der Leninismus nichts als eine "rechte Abweichung vom Sozialismus" war.

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Aequitas49  02.01.2022, 04:00
@Rakey269
Wer definiert also " rechts"?

Kann jeder machen wie er will. Ich halte mich an die Einteilung des Harvard Politologen Steven Levitsky, der das wie viele andere auch u.a. an der Tendenz zur hierarchischen Einteilung von Menschen festmacht.

Ich erkenne da einen leicht autoritären Denkansatz bei dir,

Ganz im Sinne von Karl Poppers Toleranzparadoxon. Der war übrigens auch Liberaler.

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outsideyourmind  02.01.2022, 04:01
@Aequitas49

Was Käse ist, da Sozialismus nicht rechts sein kann .

Also geh dich doch erst mal bilden bevor du rumsabberst . Rechts und links sind die beiden existierenden politischen Spektren.

Sozialisten , Sozialdemokraten, Sozialliberale sind links

Liberale , libertäre, liberalkonservative und Konservative sind rechts

Dafür , dass das keiner so hält , hat sich die Realität seit der französischen Nationalversammlung aber gut gehalten 😂

Links und rechts sind seit jeher Politikwissenschaflich ein rein ökonomisches und Soziales Gebilde um Parteien einzuordnen

Während klassisch rechte an einem Wirtschaftlich überwiegend Marktorientierten verfahren interessiert sind in dem der Grundsatz von einer durch natürliche unterschiede gebildeten und damit ungleichen Gesellschaft gilt .

Rechts hält gewisse ungleichheit für gerechtfertigt und legt einen höheren Wert auf Wirtschaftliches und persönliches Privateigentum wie Erbe, erwirtschaftetes Geld, Betriebe , Immobilien und legt Wert darauf ( zumindest im großen und ganzen ) dass kein Dritter oder kein Staat Anrecht auf diese hat , solange sie klar dein Besitz sind .

Rechts geht davon aus, das basierend auf Natur, Gesellschaft, unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen - Menschen gleich zu machen oder gleicher zu machen weder für die Wirtschaft noch für die Einzelpersonen erstrebenswert ist. Eher sollte jeder nach seinen Möglichkeiten arbeiten und sich anstrengen können ohne dem utopischen Gedanken zu erliegen, am Ende stehe ich genauso dort wo Person x steht.

Klassisch links ist zb die Meinung, die Bevölkerung oder der Staat sollte mehr Einfluss auf Unternehmensführung haben, Privatwirtschaft solle begrenzt werden, da es zu wenig bedürftigeren teilen der Gesellschaft zu gute kommt oder dadurch einzelne Personen einen Vorteil haben den sie nutzen können um die politische Klasse zwischen ihnen und den Angestellten zu vergrößern.

Ein klassischer unterschied zwischen links und rechts ist zb das Prinzip des Marktes

Während linke sagen ( ich gehe jetzt vom pauschalen und klassischen Stereotypen beider Seiten aus ) , dass es der Gesellschaft nicht hilft wenn die einen ihr Vermögen verwalten anstatt davon mehr abzugeben im Sinne des kollektivs sagen klassisch rechte wie ich, dass es sein Recht ist und bleiben sollte sein Geld zu verwalten , dass reiche Menschen ein teureres Leben führen und dass diese Leute den kleinen durch ihr Investment in den Markt, das ankurbeln der Wirtschaft etc PP im Sinne eines dauerhaft funktionierenden Staates nützlicher sind, als wenn sie Almosen werfen.

Linke sind oftmals dafür, Märkte, private Möglichkeiten an Märkten etc PP zu beschneiden und zu versuchen , diese im Sinne von sozialer Gleichheit oder mehr ,, Fairness" zu regulieren oder dafür zu sorgen, dass automatisch jeder etwas vom braten hat ob nun aktiv beteiligt oder nicht . Achtung, ein Kommunist hat natürlich ein anderes Verständnis von Gleichheit oder egalitarismus wie ein Sozialliberaler oder ein Sozialdemokrat

Das Prinzip von links besagt zb dass Gelder statt sie für die. ,, Monopole " einzelner Menschen oder Firmen privat zu benutzen ein Teil davon zb den Sozialstaat finanzieren soll.

Das gewisse soziale und gesellschaftliche Punkte entweder stärker finanziert sind oder für alle möglichst gleich erreichbar sind ( zb Wohnraum) und dass das nur über Regulierung möglich ist - Liberale ( also rechts ) sagen zb, es gibt mehr Wohnraum der bezahlbar ist wenn man endlich aufhören würde die Vermieter an die Kasse zu bitten welche dann die mieten erhöhen um das Geld wieder reinzuholen

Rechts ist der Meinung, dass es Unsinnig ist anzunehmen, jeder könne zb gleichmaßen problemlos durchs Leben kommen.

Stramm Konservative sind sogar der Meinung, es gibt gewisse Hierarchien und Klassen die gar nicht aufgelöst werden sollten oder dass gewisse Änderungen gar nicht eintreten sollten , während klassisch liberale meistens davon ausgehen, dass Änderungen in Ordnung sind wenn sie Teil eines freien Prozesses der Gesellschaft und Wirtschaft sind

Vereinfacht: links sieht es als seine oberste Pflicht für mehr Gleichheit zu sorgen und geht von einer Gesellschaft aus die nur dann ungleichheit akzeptieren kann, wenn alles versucht wurde diesen Umstand oder diese ungleichheit zu ,,bessern "

Rechts ist der meinung, dass Ungleichheit der einem nicht durch Sanktionen der anderen ausgetrieben werden sollte oder kann und Teile von rechts sehen gewisse Unterschiede gar als notwendig für eine stabile Gesellschaft an.menschen sollen Anreize geboten werden um die Chance auf theoretische Gleichheit durch Arbeit oder Umstand zu erreichen

Aber wie gesagt, die Standpunkte sind unterschiedlich raidkal gesetzt , je nach dem ob du nun einen Sozialliberalen, Sozialdemokraten oder einen der verschiedenen Sozialisten Gruppen fragst oder auf der anderen Seite einen Liberalen, wirtschaftsliberalen, liberalkonservativen oder authoritär Konservativen

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Rakey269  02.01.2022, 05:19
@Aequitas49

Originalzitat Popper:

„Damit möchte ich nicht sagen, dass wir z.B. intolerante Philosophien auf jeden Fall gewaltsam unterdrücken sollten; solange wir ihnen durch rationale Argumente bekommen können und solange wir sie durch die öffentliche Meinung in Schranken halten können, wäre ihre Unterdrückung sicher höchst unvernünftig. Aber wir sollten für uns das Recht in Anspruch nehmen, sie, wenn nötig, mit Gewalt zu unterdrücken, denn es kann sich leicht herausstellen, dass ihre Vertreter nicht bereit sind, mit uns auf der Ebene rationaler Diskussion zusammenzutreffen, und beginnen, das Argumentieren als solches zu verwerfen; sie können ihren Anhängern verbieten, auf rationale Argumente – die sie ein Täuschungsmanöver nennen – zu hören, und sie werden ihnen vielleicht den Rat geben, Argumente mit Fäusten und Pistolen zu beantworten.
Wir sollten daher im Namen der Toleranz das Recht für uns in Anspruch nehmen, die Unduldsamen nicht zu dulden. Wir sollten geltend machen, dass sich jede Bewegung, die die Intoleranz predigt, außerhalb des Gesetzes stellt, und wir sollten eine Aufforderung zur Intoleranz und Verfolgung als ebenso verbrecherisch behandeln wie eine Aufforderung zum Mord, zum Raub oder zur Wiedereinführung des Sklavenhandels“ (Popper, 1992: 333).

Intoleranz wird bei Popper eindeutig definiert als:

  • Verweigerung der rationalen Diskussion;
  • Verwerfung des Argumentieren als solchem,
  • Aufruf an die eigenen Anhänger, ideologischen Gegnern mit Gewalt zu begegnen bzw. Legitimation von Gewalt gegen ideologische Gegner.

Zwei Kriterien sind somit die einzig denkbare Rechtfertigung für Popper, die das Recht „die Unduldsamen nicht zu dulden“ und wenn nötig „mit Gewalt zu unterdrücken“ auslösen:

  • Die Verweigerung der rationalen Diskussion
  • und die Propagierung von Gewalt an ihrer Stelle.

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Das umfasst Rechtsradikale aber auch Linksradikale.

Der erste Nachkriegs-Vorsitzende der SPD sagte einst:

"Politik beginnt mit dem Betrachten der Wirklichkeit"

Heutige Linke gehen mit einem Weltbild nach dem Pipi-Langstrumpf Motto umher :
Ich mach mir die Welt, widdewidde sie mir gefällt.
Weshalb sie oft den Vorwurf aushalten müssen, ideologisch verfangen zu sein.

Die Gefahr, die Wirklichkeit nicht zur Kenntnis zu nehmen, droht dabei allerdings aus verschiedenen pol. Richtungen.

Konservative sind dadurch weniger betroffen. Sie sehen die Welt wie sie ist. (Status Quo Beibehaltung)
Progressive Kräfte neigen schneller dazu, Tatsachen nicht zur Kenntnis zu nehmen, weil sie ihre Weltvorstellung wie ein Filter darüber legen. Umgekehrt können Konservative aber auch leicht in Versuchung geraten, unangenehme Fakten auszublenden, wenn eine korrekte Betrachtung der Wirklichkeit eine Veränderung der herrschenden Verhältnisse einfordern würde.

Was heißt das? Worauf will ich hinaus?
Nehmen wir an, ein Konservativer macht eine korrekte Aussage über eine bestimmte Bevölkerungsgruppe.

Dann ist der Reflex einiger Linken sofort:
Empörung, Cancel-Culture, Ausgrenzung
Und das obwohl die Äußerung des Konservativen rational war. Vielleicht gefühlskalt. Aber, es entspricht der Faktenlage. Fakten sind nüchtern und haben wenig mit Emotionen zu tun.
Es wird wieder difammiert und dieser Konservative wird ins "Rechte Eck" gestellt, statt diskutiert.
Und somit findet man sich sehr schnell in einem autoritärem Staat wieder.

Meinungsfreiheit und somit auch Demokratie bedeutet:
Das Ausstehen und Gewähren unliebsamer, unbequemer Meinungen.

Wie einst Noam Chomsky selbst sinngemäß sagte:

Man ist erst für die Meinungsfreiheit, wenn man die von einem selbst konträre Meinung toleriert.

(Damit auch die intolerante miteingeschlossen übrigens)

Wo sich nunmal wieder die Frage stellt, was ist "rechts"? Ist es ein Sammelbegriff aller unliebsamen Meinungen? Ist es tatsächlich Meinungsfreiheit? usw

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Rakey269  02.01.2022, 05:51
@outsideyourmind
Sozialisten , Sozialdemokraten, Sozialliberale sind links
Liberale , libertäre, liberalkonservative und Konservative sind rechts

Ich stimme mit sehr vielem überein und doch muss ich erheblich wiedersprechen beim Punkt "links-recht" Spektrum,
welches natürlich ein Maßstab, eine Art Modellierung sein kann... Welche aber letzten Endes veraltet bzw wenn überhaupt, grob tauglich war.

Nehmen wir den oben genannten Noam Chomsky, der sich selbst als libertären Sozialisten sieht. Dh, wie ordnst du ihn ein? Er ist libertär, er möchte keinen Staat sondern das sich die Menschen untereinander organisieren, ähnlich wie in Vietnam das mit den Clans ablief.
Er ist also einerseits sehr liberal, libertär eingestellt und hält das Prinzip der (Eigen-)Verantwortung hoch, will aber wirtschaftlich - ganz plump gesagt - alles umstürzen und nicht den Status Quo beibehalten.

Auch gibt es viele Überschneidungen aus "beiden Lagern".
D.h ein Sozialdemokrat kann aus "linken" Gründen gegen Masseneinwanderung sein, da er beispielweise seinen Sozialstaat schützen möchte. Von Außen betrachtet, ist also inhaltlich und thematisch ein Sozialdemokrat einem autoritären Konservativen sehr ähnlich.

Ein weiteres Beispiel war damals die inhaltliche Nähe der Lucke-AfD und der Die Linke 2013. Hielt man beide Parteiprogramme nebeneinander, hatten sie erstaunlich viele Überschneidungen, obwohl sie Parteipolitisch konträrer nicht hätten sein können.
Ein liberal-konservativer kann genauso wie ein Sozialist gegen Parteispenden bzw. Nähe von Wirtschaft und Staat sein usw.

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ralf170123  02.01.2022, 06:09
@Aequitas49

Ich find es schön, dass (obwohl ich mich selbst als Rechts einordne) dieses Links und Rechts arbeiten zusammen vorbei ist:) Aber sind nicht Linke die die Freiheit bekämpfen wollen? Besonders die ökonomische Freiheit.

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ralf170123  02.01.2022, 06:14
@Aequitas49

Natürlich gibt es eine Linke und eine Rechte Ideologie und selbstverständlich sehen das Politikwissenschaftler nicht anders, es gibt aber mehrere Untergruppen

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Aequitas49  02.01.2022, 13:14
@Rakey269

Das was du hier als konservative Rationalität bezeichnest ist in vielen Fällen eine Vereinfachung unter Ausblendung wichtiger Aspekte. Ein gutes Beispiel ist "Ausländer sind kriminell". Sie zitieren die PKS und klopfen sich dann selbstgefällig auf die Schulter für ihre angebliche Rationalität, die keine normativen Elemente enthalte. Methodische Überlegungen werden genauso ausgeblendet wie juristische und soziologische. Sie geben sich mit der Korrelation zufrieden und ordnen jetzt Deutschen und Ausländern eine Qualität zu, bei der sie nicht der Lage sind, zu hinterfragen.

Konservative gehen auch davon aus, nicht ideologisch zu sein. Ich möchte da jetzt nicht näher darauf eingehen, aber wenigstens geben Linke ihre Ideologie zu. Konservative begehen einen naturalistischen Fehlschluss weil sie davon ausgehen, dass die bestehenden Umstände den natürlichen Umständen entsprächen, weswegen sie nicht ideologisch sein können. Alleine das ist höchst ideologisch. Genauso ideologisch ist die Annahme, auf Basis von Fakten zu argumentieren, während Linke das auf Basis von Emotionen tun. Du konkretisierst das zwar nicht, aber eine treibende Kraft von Konservativen ist die Angst vor Veränderung und ein größeres Kontrollbedürfnis. Ein gutes Beispiel dafür ergibt sich, wenn man die Opfer durch Autounfälle und durch Terroranschläge gegenüberstellt. Oder Geld das durch Steuerhinterziehung nicht gezahlt wird gegenüber Kosten die durch Flüchtlinge entstehen.

Ein Problem in einer sich schnell verändernden Welt. Ich denke, das ist auch der Grund, warum die CDU jetzt einen Merz gewählt hat. Ein wandelnder Anachronismus aus einer Zeit, als die Welt noch ein bisschen einfacher und kontrollierbarer war.

Ich möchte an der Stelle aber ausdrücklich betonen, dass Konservative für mich zum demokratischen Spektrum gehören. Was ein Konservativer, zumindest diejenigen die ich kenne, zum Beispiel nicht tun würde ist, Ausländer als weniger wert zu betrachten. Konservative sind außerdem grundsätzlich zumindest offen für Argumente und auch Anpassung, wie man bei Merkel gesehen hat. Man sieht es auch in der Klimapolitik der CDU (Wenngleich aus meiner Sicht erhebliches Verbesserungspotential besteht). Und wie man ebenfalls gerade sieht, versperren sich die deutschen Konservativen rechten Verführungen. Übrigens anders als zur selben Zeit vor hundert Jahren. Da bin ich wirklich sehr froh darüber.

Bei der CDU sehe ich außerdem das ernsthafte Bemühen, dass es diesem Land besser geht - ich widerspreche zwar in vielen Punkten, aber es ist etwas grundsätzlich anderes als die AfD deren Mitglieder solche Dinge sagen wie "Solange die AfD noch ein bisschen instabil ist müssen wir dafür sorgen, dass es Deutschland schlecht geht".

Ich stimme mit sehr vielem überein und doch muss ich erheblich wiedersprechen beim Punkt "links-recht" Spektrum,

Dennoch bestätigst du direkt im nächsten Absatz die absolute Untauglichkeit des dichotomen Ansatzes. Darum wird sie auch in der Politikwissenschaft nicht verwendet.

Er ist zum Beispiel auch untauglich, die Unterschiede zwischen Liberalen und Rechten herauszuarbeiten, die zweifellos bestehen. Anererseits wird er natürlich genau deshalb von Rechten verwendet, die sich gerne einreden wollen, AfD zu wählen wäre im Prinzip das selbe wie der FDP seine Stimme zu geben. Es ist nicht das selbe.

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Aequitas49  02.01.2022, 13:18
@ralf170123

Linke die mit Rechten zusammenarbeiten nennt man Querfront und

Natürlich gibt es eine Linke und eine Rechte Ideologie und selbstverständlich sehen das Politikwissenschaftler nicht anders

Stimmt. Aber daneben gibt es in Deutschland zum Beispiel noch Konservative und Liberale als große Gruppen, die sich von Rechten jeweils unterschiedlich deutlich unterscheiden. Dem unbenommen sind Schnittmengen, was natürlich damit zusammenhängt, dass eine Einteilung immer über Idealtypen erfolgen muss. Mein Punkt ist, dass eine Einteilung nach Links Rechts ala politischer Kompass unzureichend ist und in der Wissenschaft kraft der Unzulänglichkeiten in der Regel nicht verwendet wird.

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Aequitas49  02.01.2022, 14:05
@outsideyourmind

Beruhige dich Junge.

Also geh dich doch erst mal bilden bevor du rumsabberst . Rechts und links sind die beiden existierenden politischen Spektren.

Du kannst nicht einfach behaupten, etwas sei so einfach nur, indem du es behauptest.

Man kann eine dichtotome Typisierung vornehmen. Aber das tut heute keiner mehr, außerhalb der Internetepistemiologie. Es wäre genauso verfehlt zu behaupten, Krokodile und Hamster wären das selbe, weil beides Wirbeltiere sind. Es gibt zwischen beiden doch erhebliche Unterschiede die man nicht wegdiskutieren sollte.

Wie widersprüchlich das alles ist, kann man an einem einfachen Beispiel festmachen: Wenn man den Markt als oberstes Prinzip nimmt, wie du es tust, gibt es überhaupt keinen Grund etwas gegen (unbegrenzte) Einwanderung zu haben. Im Gegenteil. Der Markt profitiert erheblich von Zuwanderung. Und zwar ganz gleich welcher Art. Rechte sind auch zum Beispiel gegen Globalisierung, Liberale sind dafür. Für Rechte ist der Kapitalismus zwar grundsätzlich kompatibler als der Sozialismus, aber in Wirklichkeit wird ein anderes Ziel als bei den Liberalen verfolgt: Hierarchie.

Liberale wollen andere Dinge als Rechte. Insb. Beispiel (negative) Freiheit. Die Hierarchien sind dabei nur ein Nebenprodukt. Bei den Rechten ist es Prinzip. Freiheit ist Rechten nicht so wichtig. Diese wollen die Freiheit bestenfalls für sich selbst. Nicht für andere, denn: Hierarchie. Manche sollten freier sein dürfen als andere. Zum Beispiel als Ausländer. Darum haben Liberale im Gegensatz zu Rechten auch kein Problem mit Homo-, Bi- oder Transsexualität, Gendern oder heterogenen Gesellschaften. Auch das ist ein großer Unterschied.

Natürlich gibt es Schnittmengen. Die gibt es aber immer, was eben der Typisierung geschuldet ist.

Wenn du dich außerdem mal mit liberaler Philosophie beschäftigen würdest, wüsstest du, dass es einen erheblichen Unterschied in der Bewertung von Ungleichheit zwischen Liberalen und Rechten gibt. Rechte machen die Ungleichheit zum Beispiel vor allem an der Biologie oder der Herkunft fest. Ein liberaler Vordenker wie John Rawls hält Ungleichheit grundsätzlich für unmoralisch und nur in dem Maße gerechtfertigt, in dem es "den am wenigsten Begünstigten den größtmöglichen Vorteil" bringt. Eine rechte Einstellung, die auf biologische Unterschiede abstellt, die es zu festigen gilt, ist damit nicht mehr vereinbar.

Ich möchte auch gar nicht in die Diskussion einsteigen, wie absurd ich deine Einstellung zu Ungleichheit in jeder Dimension finde. Was ich dir unterstelle ist, dass du diese Dichotomie rechsts/links deshalb propagierst, weil du es dir innerlich erleichtern möchtest, die AfD zu wählen. Denn dann wäre AfD zu wählen ja im Prinzip das selbe wie FDP zu wählen. Ist es aber nicht.

Wenn du ein sozialdarwinistisches Menschenbild hast, musst du das Original nehmen.

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outsideyourmind  02.01.2022, 14:38
@Aequitas49

Lustig, dich über pauschalisierung aufregen und dann genau das selbe in der immer gleichen Hetze absondern

🥱

Wer glaubt denn bitte kein ideologe zu sein ? Die CDU etwa ? Die CDU und CSU vertreten auch faktisch nichts und glauben ohne Inhalt und Überzeugung wären sie Konservativ

Die Union und Merz sind nicht Konservativ. Die paar konservativen in der Union die es gut werden bald feststellen, dass Merz nicht vor hat etwas an der Richtung und der Art der Union in Richtung Konservativ zu verändern

Es gibt keine unterschiede zwischen Liberalen und rechten, da Liberal rechts ist. Die Unterschiede bestehen innerhalb der Strömungen von rechts zwischen libertären , Liberalen , Konservativen usw

Du wiedersprichst dir selbst. Behauptest erst rechte haben keinen Platz in der Demokratie und plötzlich gehören Konservative doch zum demokratischen Spektrum?

Wenn du glaubst, es geht bei rechts darum Ausländer oder Menschen als weniger wert zu sehen, dann mein Beileid für diese dumme Unterstellung

Konservative und Liberale als große Gruppen, die sich von Rechten jeweils unterschiedlich deutlich unterscheiden

Gibt es nicht. Das wäre in etwa so als würde man behaupten ein Nationalist wolle , dass sein Staat in seiner Souveränität aufgelöst und verscherbelt wird.

Welche Konservativen soll es eigentlich in DE geben ? Die einzigen Konservativen Parteien in DE haben nicht mal 1 Prozent zusammen genommen . LKR , Blaue Partei usw . Wo die große Konservative Front in DE ist weiß ich nicht. Im Ungarn , Schweiz, Flandern , Dänemark, Finnland usw ja aber in DE ?

die sich gerne einreden wollen, AfD zu wählen wäre im Prinzip das selbe wie der FDP seine Stimme zu geben. Es ist nicht das selbe

Warum sollte sich das jemand einreden ? Bis auf , dass beide rechts sind und sich während Corona in liberalen Populismus üben haben die Parteien nichts gemeinsam

Die FDP besteht aus libertären , Liberalen rechten und Sozialliberalen , ist Recht du freundlich und kein Gegner von Multi Kulti oder fremdkultureller Migration

Die AFD bestand seit ihrer Gründung aus einem Konservativen/ nationalkonservativen Lager von Petry / meuthen / Wundrak und co welches wirtschaftlich dirigistische und je nach Person Wirtschaftaliberale Züge hat

Und einem völkisch Sozialistischen und kollektivistischen Flügel der vor allem im Osten bei ex SPD und SED lern punktet , die rechtsextreme Szene anzieht und zu großen Teilen rechtsextreme bis neo Nazis als Spitzenfiguren hat

Wer glaubt er wählt das selbe weiß ohnehin nicht was genau er tut

Der politische Kompass stellt auch nicht das politische Spektrum dar sondern eine weitere Einteilung innerhalb des links rechts s Gefüges

Rechte welchen auch keinen Hang zum Nationalstaat oder ihrer kulturellen Identität haben oder welche die Probleme an Migration übersehen oder aus verschiedenen Gründen ignorieren als machbar bezeichnen dürften ja auch kaum was gegen unkontrollierte Massenmigration haben

Nur funktioniert der Staat , die Gesellschaft und auch die Wirtschaft nicht mehr ganz so dolle wenn das Land sich mit kulturellen Problemen , Zerwürfnissen und der Einwanderung gering qualifizierter Niedriglohn-Kräfte herumschlagen darf. Oder damit, dass man im EU wahnsinn immer mehr zu lasten leistungsstarker Ländern reguliert , vergemeinschaftet etc PP

Es ist kein Wiederspruch. Auch wer Wirtschaftaliberal ist, muss kein Freund von Massenmigration sein. Das haben Lucke , meuthen , Henkel und einst Thatcher gezeugt.

Das Ziel ist nicht Hierarchie, zumindest nicht grundsätzlich. Das Ergebnis ist Hierarchie und Unterschied in der Gesellschaft weil einfach der Mensch unterschiedlich ist. Wenn jeder ohne Probleme das selbe haben kann oder gar, wofür lohnt es sich dann sich zu steigern ?

Welchen Sinn hatte es, wenn Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleiche oder Recht ähnliche Befugnisse im Unternehmen haben ?

Welchen Sinn hat es Leuten für ungleichen Arbeit oder Position den selben Ertrag zu geben ?

Welchen Sinn macht es, Güter gleichermaßen für bestenfalls alle künstlich zugänglich zu machen ?

Nein, rechte unterscheiden nicht anhand von Ethnie und Biologie ( egal auf welcher Ebene und in welcher Form ) Die die das machen gibt es unter rechten liberalen , Konservativen etc logischerweise auch. Und je nach Thema macht es auch Sinn.

Gibt es links allerdings genauso

Nein, Liberale wollen innerhalb des rechten Spektrums eine andere Art von gesellschaftlicher Ungleichheit als zb Konservative. Konservative erachten manche Ungleichheit als essentiell für das Bestehen des Staates so zb die unhinterfragte authorität gewisser Traditionen oder Institutionen.

Konservative unterscheiden bei Ungleichheit statt reinem wirtschaftlichem Wettbewerb auch bei Dingen wie Traditionen, Nation , Erbfolge etc

Wobei es natürlich auch nationalerer und ,,Konservativere" Liberale gibt .

Liberale sind bereit unter Umständen ganz allgemeine Änderungen der Gesellschaft wenn sie frei entstehen zu akzeptieren, Konservative eher weniger. Die Grundphilosophie bleibt aber gleich

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Rakey269  02.01.2022, 17:16
@Aequitas49

"Ausländer raus" ist genauso populistisch wie "Kein Mensch ist illegal". Das sind Slogans, die in den jew. extremistischen Gruppierungen wiederfindest, nicht aber bei einem Konservativen o. einem Sozialisten.

Der Konservative - wie gesagt - betrachtet die Dinge wie sie sind. Das sagst du auch ua. mit deinem

Methodische Überlegungen werden genauso ausgeblendet wie juristische und soziologische.

Das trifft von allen deinen polemischen Zuschreibungen am ehesten zu.
Kein wirklich Konservativer hat etwas gegen Ausländer. Oder zitiert die PKS falsch.

Ihm sind die soziologischen Hintergründe erstmal egal. Es ist einfach so. Und mit dem Produkt was sich eben an der Oberfläche befindet arbeiten sie.
Natürlich haben sie den Hang, Umstände zu ignorieren, sofern eine korrekte Betrachtung der Wirklichkeit eine Veränderung der herrschenden Verhältnisse einfordern würde. Wie gesagt.

Viele Linke hingegen schauen über bestimmte Sachverhalte hinweg und wollen aus vermeintlicher Toleranz einzelne Gruppen nicht verletzen. Sie verlagern das individuelle Problem auf ein kollektives. Es fallen Sprüche wie: "Wir sind Schuld", "Das ist der Kapitalismus", "Aber Deutsch das auch".
Schön, das mag sein, dass das ein systematischer Fehler zugrunde liegt.
Das sollte aber in keinster Weise irgendetwas relativieren.

Sie könnten nie nüchtern etwas sagen, sobald sie damit jemanden potenziell beleidigen würden. Zumindest ist die heutige Linke so. Und daran ist nichts ideologisches. Natürlich ist eine gewisse Pauschalität immer vorhanden, aber es entspricht der Tatsachen. Ich bin hier so sehr objektiv, wie es dem Menschen möglich ist.

Ein gutes Beispiel dafür ergibt sich, wenn man die Opfer durch Autounfälle und durch Terroranschläge gegenüberstellt. Oder Geld das durch Steuerhinterziehung nicht gezahlt wird gegenüber Kosten die durch Flüchtlinge entstehen.

Naja, das eine kannst du kontrollieren, das andere nicht.
Eine Steuerhinterziehung ist außerhalb der Kontrolle. Der Mensch sucht sich immer Lücken im System. Diese kannst du allerhöchstens schließen.

So etwas betrifft Rechte, sowie Linke aber gleichermaßen (siehe kommunistische Ausartungen in der Vergangenheit, Korruption in kommunistischen Staaten).

Flüchtlinge und die eigene Politik darüber ist aber sehr wohl im Spielraum des Machbaren. Beispielsweise kannst es bis zu dem Punkt bringen, dass man als Gesellschaft soviel tut, damit diese auf ein bestmöglichen Minimum reduziert wird (Forderung von Assimilation/Integration, bessere berufliche Aussichten usw).
Das ein Migrant eben keine Last in den Sozialsystem darstellt. Dagegen kannst du noch vieles tun, da da beispielsweise wenig Gesetze herrschen.

Fakt ist doch, beides ist ein Problem. Du spielst hier beide Probleme gegeneinander auf und unterstellst pauschal, dass "der Rechte" nichts gegen Steuerhinterziehung hat.

Ich möchte an der Stelle aber ausdrücklich betonen, dass Konservative für mich zum demokratischen Spektrum gehören. Was ein Konservativer, zumindest diejenigen die ich kenne, zum Beispiel nicht tun würde ist, Ausländer als weniger wert zu betrachten. Konservative sind außerdem grundsätzlich zumindest offen für Argumente und auch Anpassung, wie man bei Merkel gesehen hat.

Jetzt sind wir beim wieder beim Definitionsproblem angekommen.
Was heißt "Ausländer weniger Wert" ... Das ist so pauschal und ist ein dummer Rundumschlag. Konservative sind meist bürgerlich. D.h sie fordern bestimmte Rechte für Staatsbürger. Aus dieser Tatsache heraus, hat "der Ausländer" allein schonmal weniger Rechte. Der Konservative hält die Heimat, die Familie, die Gesellschaft als wichtiger als fremde Menschen. Das ist der Grundsatz.

So, haben wir da mal ein wenig Sachlichkeit eingebracht...
Jetzt kommen wir zum 2ten Punkt:
Woher nimmst du dir das Recht zu sagen, wer zur Demokratie gehört und wer nicht? Da steckt schon wieder etwas autoritäres drin. Eine gewisse Deutungshoheit. Warum sollte die Demokratie überhaupt von IRGENDJEMANDEM oder IRGENDEINER Gruppierung eingeschränkt werden. Wer definiert, was/wer dazu gehört, was/wer nicht? Sehr gefählich.

Du sagst, man sollte die AfD verbieten. Achso und alle, die berechtige Kritik damals an der "Alternativlosigkeit" Merkels hatten?
"Achso sind alles Idioten, deren Meinung ich mir nicht anhören muss, weil rechts?"... damit macht es sich relativ einfach. Zu einfach.

Das sind alles Menschen mit berechtigen Sorgen und Gedanken gewesen. Und du willst quasi von oben den Deckel drauflegen?

Gehen wir doch lieber an die Wurzel der Probleme ran, und greifen diese Themen sachlich auf, statt da gewisse Meinungen zu verbieten.

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ralf170123  03.01.2022, 02:24
@Aequitas49

Das ist durchaus korrekt, aber der politische Kompass ist ja auch nicht dafür da die genaue ideologische Einstufung festzulegen. Das wäre ja viel zu aufwendig

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Du musst nicht zwingend ein Nazi sein um die AfD zu wählen. Aber da du eine verfassungsfeindliche menschenverachtende Partei unterstützt die enge Kontakte zu Rechtsextremen, Neo-Nazis, rechten Verschwörern, Populisten und Reichsbürger pflegt, ist die Annahme deiner Mitmenschen schon begründet.

Diese Partei zu unterstützen kann nur heißen, entweder sehr dumm oder sehr rechts zu sein. Wahrscheinlich aber beides.

Mein Tipp: Befasse dich mit den Parteiprogrammen, hör auf diese Schundpartei zu wählen und benutze zukünftig das Ding in deinem Kopf.

Warum wählst du auch ne Partei, die genau die Positionen vertritt, mit denen du dich nicht identifizieren kannst?😂Warum wählst du ne Partei, die gegen Ausländer is, wenn du NICHT gegen Ausländischer bist? Warum wählst du ne Partei, die Rechtsextreme und Nazis in ihren eigenen Reihen toleriert, wenn du kein Rechtsextremer bist? Und warum wählst du als junger Mensch eine Partei, die dir angeblich als einzige Partei eine Perspektive bietet, wenn diese Partei den ganz eindeutig und offensichtlich Menschengemachten Klimawandel leugnet oder ihn darauf schiebt, das die Sonne heißer wird, was VÖLLIGER BLÖDSINN is und was somit gegen die Ergebnisse aus JAHRZEHNTE langen, wissenschaftlichen Studien spricht? Vielleicht befasst du dich bei der nächsten Bundestagswahl einfach mal 10min mit dem Wahlprogramm der Partei, mit der du dich auf den ersten Blick am besten identifizieren kannst, damit du dann auch eine Partei wählst, welche deine Positionen vertritt, also genau das, was du offensichtlich bei der letzten Bundestagswahl nicht getan hast.

Wenn du einerseits nicht rechts bist und andererseits eine rechte Partei wählst, dann sehe ich da ein Problem. Du bist noch jung und unerfahren, dich kann man noch täuschen. Wenn du wirklich ein Demokrat bist, dann such dir eine andere Partei. Wenn du nicht rechts bist, dann steht diese Partei mindestens zu 60-70% gegen deine Überzeugung. Und darum kann dir die AfD nicht die Perspektive bieten, die du dir von ihr erhoffst.

Woher ich das weiß:Recherche