Wenn wir Menschen aus Sternenstaub sind, wieso leben wir dann nicht länger?

11 Antworten

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"Wir bestehen aus Sternenstaub" verkürzt zu sehr, was gemeint ist. Unser Körper besteht aus Atomen, die sich in Kreis- bzw. Abläufen befinden, bei denen sich Atome immer wieder neu anordnen. Diese Atome haben sich vor millionenen oder milliardenen Jahren an einer anderen Stelle im Universum befunden, manche davon als Atome in anderen Sonnensystemen und Galaxien. Es gibt auch z.B. Asteroiden, auf denen sich Wasser in Form von Eis befindet. Wenn diese Asteroiden dann als Kometen in die Erdatmosphäre gelangen und verglühen oder auf der Erde einschlagen, gelangen diese Wasserstoff- und Sauerstoffatome in die Erdatmosphäre. Sie sind dann Teil des Wasserkreislaufs auf der Erde und wenn du dann genau dieses Wasser zu dir nimmst, werden diese Atome über deinen Kreislauf aufgenommen und werden Teil deiner Zellen (der Mensch besteht zu 70% aus Wasser). Wenn du es so siehst, bestehen Zellen in deinem Körper zu einem Teil aus Atomen, die sich zuvor in vielen Lichtjahren entfernten Sonnensystemen und Galaxien befunden haben.

Allerdings ist die Vorstellung, dass die menschliche Sterblichkeit in der Lebensdauer der Atome begründet ist, falsch. Es gehen permanent Atome aus unserem Körper heraus und neue Atome kommen in unseren Körper hinein. Die Zellen in unserem Körper erneuern sich ständig. Man sagt, dass man alle sieben Jahre "ein neuer Mensch" ist. Das geht bei den verschiedenen unterschiedlichen Arten von Gewebe die Regeneration unterschiedlich schnell, z.B. bei Gehirn-, Herzmuskel- und Nervenzellen geht es sehr langsam oder sogar gar nicht.

Alles ist sozusagen Sternenstaub, weil alles, was existiert aus Atomen besteht und weil alle Atome mit Ausnahme von Wasserstoff in Sternen entstehen.

Die Atome gehen ja auch nicht kaputt, aber die Dinge, die aus diesen Atomen bestehen schon, ebenso wie ein Lego-Haus kaputt gehen kann, ohne, dass die Legosteine kaputt gehen.

Menschen und überhaupt alles Leben sind sehr sehr komplexe biochemische Maschinen und die Aufrechterhaltung ihrer Funktionen ist biologisch sehr aufwändig. Die Evolution hat daher Lebewesen geschaffen, die immer wieder vergehen, aber dafür Nachkommen erzeugen können. Auf diese Werde umgeht die Natur genetische Schäden, die mit der Zeit entstehen würden, und ermöglicht es den Lebewesen, sich über Generationen hinweg zu verändern und ihren Bauplan an neue Bedingungen anzupassen.

Naja was heisst Sternstaub... Das sind am ende auch einfach Atome

thisgirl0 
Fragesteller
 19.11.2016, 19:48

Ja aber im Gegensatz zu uns "leben" Sterne Millionen/Milliarden Jahre. Und wir nicht einmal hundert und wenn doch kommt dies sehr selten vor....

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Nun, "wir" existieren ja auch nach dem Tod weiter.
Unsere Bestandteile werden umstrukturiert, weitergegeben, sie verschwinden ja nicht. Irgendwann, in knapp acht Milliarden Jahren, wenn die Sonne dann explodiert, werden unsere Bestandteile erneut ins All abgegeben um dann womöglich anderswo auf anderen Planeten Teil dessen zu werden, was dort existiert.

Die Atome, aus denen dein Körper besteht, "leben" doch auch weiter.

Nur die spezielle Anordnung, die sich unter dem Namen "thisgirl0" auf GF angemeldet hat, die löst sich halt in spätestens 100 Jahre auf. Ist nun mal so.

thisgirl0 
Fragesteller
 19.11.2016, 19:54

trotzdem sind wir dann alle im Endeffekt unsterblich oder nicht? Egal ob wir dann nun mit dieser Hülle(Körper) existieren oder nicht, wir werden, wenn man das mal so betrachtet, immer wieder neugeboren. Sei es eine Pflanze, Tier oder Mensch ...

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SergeantPinpack  19.11.2016, 20:04
@thisgirl0
  • Ob die Seele unsterblich ist oder nicht, ist nicht von Bedeutung, da das "Ich" beim Übergang in den Tod verschwindet.
  • Auf atomarer Ebene existiere "ich" auch gar nicht, insofern kann man die Frage nach der Unsterblichkeit in diesem Sinne getrost mit "nein" beantworten.
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