wenn die Großstädte immer mehr wachsen, wieso macht dann Galeria pleite?

12 Antworten

Weil große Kaufhäuser heute nicht mehr zeitgemäß sind. Entweder geht man in Einkaufszentren, wo man neben den Geschäften auch gleich Restaurants und Cafes hat oder man bestellt online.

Früher, als es noch keine Einkaufszentren gab, waren Läden wie Karstadt echte Highlights. Man bekam dort eigentlich alles. Von Strickwaren über Haushaltsartikel bis hin zu Klamotten und Lebensmitteln. Aber dann haben immer mehr kleine Läden eröffnet, die bestimmte Artikel günstiger angeboten haben und dazu noch fachkundige Beratung. Einkaufsstraßen haben sich entwickelt und wurden dann nach und nach abgelöst von Einkaufszentren. Man hatte eben alles unter einem Dach und sie entwickelten sich auch mehr und mehr zu Treffpunkten. Allerdings stiegen auch die Ladenpreise und das Angebot reduzierte sich damit wieder.

Und das Verhalten der Konsumenten hat ja über die Jahre einiges dazu beigetragen, dass Warenhäuser keinen Gewinn mehr abwerfen. Ständig neue Kollektionen, wo es früher mal "Winter- und Sommermode" gab. Volle Lager mit Restbeständen die dann verramscht werden müssen.

Im Internet hingegen kannst du durch die ganze Welt stöbern, Preise bequem vom Sofa aus vergleichen und es dir nach Hause liefern lassen. Und zu Zeiten von Corona war doch eh für Wochen / Monate Sense mit dem stationären Handel.

Karstadt und Co. haben es versäumt die Zeichen der Zeit zu erkennen. Und wurden so zu ständigen Sanierungsfällen. Wirklich getan hat sich trotzdem nichts! Es würde mich sehr verwundern, wenn Baker und Beetz es nun hinkriegen, wo man doch schon mal gescheitert ist. Oder einfach nur ein Abschreibungsmodell suchte?

Wie Baker und Beetz mit dem operativen Geschäft Geld verdienen wollen, kann sich der Branchenkenner kaum vorstellen. Selbst 20 überlebensfähige Filialen würden seiner Einschätzung nach nicht mehr als eigenständiges Warenhaus funktionieren, sondern nur noch durch die Vermietung guter Flächen und Konzessionsmodelle, dass also externe Anbieter gegen Gebühr im Kaufhaus ihre Waren ausstellen. Das eigene Sortiment und der eigene Einkauf würden dann entfallen oder sich auf risikoarme Warengruppen beschränken. Zu solchen Produkten mit niedrigem Warenwert und hohem Umschlagstempo zählen beispielsweise Socken. „Alles andere halte ich für halsbrecherisch“, sagt Funder.

https://www.capital.de/wirtschaft-politik/galeria-karstadt-kaufhof--rettung-oder-hinausgezoegertes-problem---34615062.html

Weil Internet ?

Geschäfte wie Galeria Kaufhof sind Dinosaurier. Früher ging man mit der ganzen Familie zum "Erlebniseinkauf" in ein großes Warenhaus.

Dort hat man Kleidung, Spielzeug, Elektroartikel, Drogerieartikel gekauft, ist zum Essen gegangen , hat nen Kaffee getrunken usw.

Heute ist das out.

Mutter bestellt Klamotten bei Zalando, Papi den neuen TV auf Amazon, die Tochter ihren Schmuck auf Wish und der Sohn das neue Smartphone bei Alibaba.

Wilkommen im Digitalen Zeitalter, der Einzelhandel hat fertig, es werden Unternehmen bleiben welche Nischen besetzen welche das Internet nicht ausfüllen kann und ein paar große Krakenkonzerne werden bleiben, das wars.

Es sind viele Gründe. Durch Corona sind viele noch bequemer geworden und kaufen die Sachen lieber Online anstatt vor Ort, da sie das dann nicht mehr tragen müssen und angenehmer ist sollte man was zurückschicken.

Manche Händler haben ihr Sortiment vor Ort verkleinert sodass man da Online kaufen muss und macht es dann mit dem Rest genauso zb. C&A haben ab einer bestimmten Größe nichts mehr vor Ort und weisen einen dann auf den eigenen Onlineshop wo man diese dann bestellen kann wozu dann noch vor Ort was kaufen wenn man es auch bequem Online kaufen kann. Und da ist dann noch das dumme das man sich manchmal mehrere Größen bestellen muss, weil man die Kleidung anprobieren muss und da wird dann ein großteil wieder zurückgeschickt.

Und dadurch das die Städte die Stadt Autofrei haben wollen gibt es kaum Parkplätze und, wenn die Planer mal selber mit den Öffis fahren würden, würden sie wissen das es zum Teil der Horror ist, weil sie öfters ausfallen/verspäten und dann auch überfüllt sind. Und nicht überall kann man mit dem Bus/Bahn hin, weil sie keine Anbindungen haben und dann entscheidet man sich auch dagegen.

Menschen, die sich über die Verödung der Innenstädte beschweren, sind oft die gleichen, die dann doch lieber bei Amazon oder Temu bestellen. Jeden Tag werden in Deutschland über 400.000 Pakete mit chinesischem Billigschrott verschickt.

Man schafft es mehr und mehr den Individualverkehr aus den Städten zu verbannen und den Rest besorgen Zalando, Amazon & Co!