Wenn angeblich die Studenten Schuld sind am Fachkräftemangel, warum gibt es dann auch erhebliche Mängel in akademischen Berufen?
Es fehlen so viele Handwerker, weil heutzutage ja jeder studieren will, heißt es hier oft.
Aber stimmt das überhaupt?
Es gibt nämlich in vielen akademischen Berufen auch einen ganz erheblichen Mangel. Theologen, Philosophen, Pädagogen, Archäologen, Physiker, usw. Auch dort beklagt man überall Personalmangel.
Wenn jetzt alle potentiellen Handwerker studieren würden, müsste es doch eine Schwämme an akademischen Berufen geben.
Ich glaube daher nicht, dass die bösen Unis am Fachkräftemangel Schuld sind, sondern dass es allgemein weniger Nachwuchs gibt. Sowohl im Handwerk als auch im akademischen Bereich.
7 Antworten
Bei akademischen Berufen gibt es vor allem einen Mangel an Ingenieuren und Medizinern, bei letzteren vor allem solchen, die bereit sind für Vollzeitarbeit inklusive Notdienst, und das abseits der Stadtzentren und großen Kliniken.
Man gibt den Abiturienten die Illusion, daß sie groß Karriere machen können, indem sie irgendwas mit Medien, Nachhaltigkeit, Interdisziplinarität und Gender studieren, und daß das die Voraussetzung für die Jobs der Zukunft ist. Und am Ende stehen sie da, zwar mit einem Abschluß, aber keinen Fähigkeiten, die irgendwo gefragt sind, und zu alt, um noch eine Lehre anzufangen.
Es gibt einen Mangel an Philosophen, Archäologen und Physikern? Das halte ich für ein Gerücht. Einen Mangel gibt es hauptsächlich in handwerklichen Berufen, weil das a) keiner macht und b) viele, die das machen, absolut unbelastbar sind - sowie im Bereich Gesundheit u. Soziales, weil Arbeitsbedingungen und Bezahlung grottig sind.
Ja, um das zu verstehen, muß man schon mal was im die Ecke denken.
Es sollte ein Beispiel dafür sein, dass es auch in Studienberufen einen Mangel gibt!
Ja, um das zu verstehen, muß man schon mal was im die Ecke denken..
😂
Was hast du eigentlich an "Gesundheit und Soziales" nicht verstanden?
Weil Ärzte wohl kaum unterbezahlt sind! Und die Frage geht nun mal darum, dass angeblich zu viele studieren..
Was ist daran so falsch zu verstehen?
Weil es Unterschieden werden muss zwischen
- echtem Fachkräftemangel (Ärzte, Pfleger ...)
- "aufgesetztem Fachkräftemangel", um möglichst billige Arbeitskraft aus dem Ausland zu bekommen.
Weitere Infos hier:
Ich habe noch nie gehört, dass die Studenten Schuld sein sollen am Fachkräftemangel.
Aber fest steht, dass die Geburtenrate ständig sinkt. Da ist es kein Wunder, wenn es irgendwann eng wird auf dem Arbeitsmarkt.
Abgesehen davon hat aber auch unsere Bildungspolitik versagt. Ich kenne Fliesenleger- und Malermeister, die keine Azubis bekommen, weil die Realschüler die Voraussetzung für eine Ausbildung nicht mitbringen und Gymnasiasten sich zu fein sind für solche Berufe. Gastronomen bilden trotz der Sprachbarrieren lieber Spanier und Italiener aus als Deutsche, weil die sich wenigstens benehmen können und die allgemeinen Umgangsformen beherrschen.
Auch unser Gesundheitswesen wäre ohne Ausländer längst kollabiert.
Weil alle BWL studieren. Mit denen kann man die Straße pflastern. Wenn die mal fertig sind, bekommen die einen Job als Vertreter, zum Klinken putzen!
Wo allerdings noch niemand drüber nachgedacht hat, ist, dass jetzt die s.g. geburtenstarken Jahrgänge der 50er Jahre in Rente gehen. Da fallen plötzlich ganz viele, erfahrene und gut ausgebildete Fachkräfte weg. Das gilt für Ausbildungsberufe, als auch für Studienberufe.
Es gibt einen Mangel an Medizinern!