Welches Material für Blauwasseryacht?

1 Antwort

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Über das " optimale " Material für ein Aussteigerschiff kann man stundenlange Diskussionen führen, ohne dabei am Ende wenigstens ein bisschen näher an der eigenen Entscheidung zu sein.

Alle Materialien haben Vorteile, alle haben aber eben auch Nachteile.

Letztendlich bestimmen aber eigentlich viele andere Eigenschaften zusammen, ob man das für sich optimale Boot gefunden hat....: das Rumpfmaterial ist dabei nur eine Eigenschaft unter mehreren wichtigen.

  • Metallschiffe haben grundsätzlich Probleme mit Korrosion...: bei Stahl ist Rost normal und eher lästig, bei Aluminium ist elektrolytische Korrosion seltener, aber tatsächlich gefährlich. Beides muß man quasi ständig im Auge behalten. Desweiteren ist die Auswahl Metallbooten natürlich deutlich kleiner als bei GFK, zusätzlich trifft man oft auf Selbstbauten, ziemlich kantige...zu schwere Einzelbauten, die Auswahl bei Alubooten ist noch mal deutlich überschaubarer und oft sieht man Metallschiffen ihr Baumaterial einfach schon vom Design her an. Desweiteren haben Metallboote häufig Probleme mit Kondenswasser und bedürfen zwangsläufig einer vernünftigen Isolierung.
  • Kunststoffboote haben oft Mängel, die man auf den ersten Blick nicht sieht. Damit ist weniger die meist problemlos beherrschbare Osmose gemeint, sondern eher strukturelle Schwächen durch Feuchtigkeit im Sandwichmaterial, durch Dauerbelastungen, durch schlecht reparierte Schäden oder durch Alterung.
  • Holz als Baumaterial trifft man bei der Suche nach einem Blauwasserboot eher selten an, dabei dann aber vorwiegend in der modernen Version in Sperrholz oder formverleimt. beides sehr gut geeignet um leichte...stabile Boote zu bauen, die manche Nachteile von Massivholz in traditioneller Bauweise nicht haben. Allerdings auch kein Material, was man quasi sich selbst überlassen kann.

Das ideale Blauwasserboot wäre für mich ein Katamaran von 12 bis 14 Metern Länge, oder ein klassischer Langkieler von 14 bis 17 Metern Länge.

Beim Kat käme dann sowieso nur GFK oder Sperrholz in Frage, weil Metall bei dieser Bootsgröße natürlich viel zu schwer wäre.

Bei einem Mono würde ich warscheinlich GFK wählen, einfach weil es relativ viele GFK-Boote gibt die von Hause aus schon dem entsprechen, was ich mir so als Blauwasserboot vorstellen würde.

Ich persönlich würde ein Blauwasserboot sowieso zuerst nach anderen Kriterien in die engere Wahl ziehen und dann überlegen, ob das jehweilige Material " passt ".

Wenn ich mir ein Blauwasserboot " backen " müßte wären Kriterien wie Lebensraum, Staumöglichkeiten, Seegängigkeit, Geschwindigkeit oder Handling im übrigen deutlich wichtiger als z.B. die verschwindend geringe Gefahr, auf ein Riff zu laufen oder einen treibenden Container zu treffen.

biggestmaxi  01.04.2020, 17:34

dann schau mal hier:https://www.youtube.com/watch?v=eC8miVXTawQ

Die erste Ausführung der VavaU ist übrigens wegen Kollision mit einem Container havariert,

soviel zu "verschwindend gering"

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semirob  01.04.2020, 19:21
@biggestmaxi
soviel zu "verschwindend gering"

Niemand hat behauptet, daß sowas nicht vorkommt.

Aber der Großteil der Blauwasserboote geht eben durch eher profane Ursachen wie kokelnde Kabel, abgerissene Kühlwasserschläuche oder slippende Anker / Moorings verloren und nicht durch Monsterwellen, Walkollisionen oder treibende Container.

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