Welchen Ratschlag würdest du dir selbst in der Vergangenheit geben?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich würde mir wahrscheinlich so was in der Art sagen, wenn ich die Gelegenheit hätte, meinem jugendlichen Ich was auf den Weg mitzugeben: "Bleib' wie du bist - du bist schon in Ordnung. Tu' nur das Rechte in deinen Sachen, der Rest wird sich von selber machen. Und versuche vielleicht dennoch, etwas selbstbewusster zu werden und trau dich zu sagen, was du denkst, die anderen meinen es zum Großteil ehrlich, die Welt ist nicht schlecht" - im Prinzip genau das, was mein Großonkel mir damals gesagt hat.

Speziell meinem zehn- bzw. elfjährigen Ich würde ich den Rat geben, nicht auf die Realschule zu gehen. Das war von Anfang an eine Notlösung bzw. ein schaler Kompromiss. Ich würde meinem damaligen Ich den Rat geben, mit aller Vehemenz dagegen anzugehen, dass die Lehrer mich der guten Noten und der im März 2001 erteilten Gymnasialempfehlung wegen unbedingt auf dem Gymnasium sehen wollten oder auf der Realschule - damit ich 2001 wie geplant mit meinen Freunden aus der vertrauten Siedlung und den Nachbarkindern die Hauptschule besuche. Klar haben sie das gut gemeint und niemand konnte wissen, wie schlimm die Realschule für mich und viele andere aus der Klasse werden würde (ich fasste sie als Gefängnis auf, obwohl ich eigentlich gern zur Schule ging und habe es irgendwann nur noch hingenommen in dem Glauben, es wird ja nicht für immer sein), aber es hätte viel Leid verhindert. Ich hätte mir sechs mehr oder weniger unschöne Jahre erspart, hätte ich die Realschule, eine schlimme Klasse mit viel Mobbing und Ärger (ich wurde nicht gemobbt, litt aber zeitweilig unter Schulangst) sowie gerade in der fünften und sechsten Klasse bis auf einen einzigen, der es gut gemeint hat und sehr streng jedoch gerecht und fair war absolut unglaublich desinteressierte, inkompetente, parteiische Lehrer inklusive eines Konrektors und Sportlehrers, der ekliges Mobbing und sogar sexuelle Übergriffe "geregelt" und gedeckt hat, weil er mit den Eltern der Drahtzieher dick befreundet war. Das war so ein richtig verlogener CDU-Fuzzi, der als Lektor, Kommunionhelfer und Pfarrgemeinderat stets in die Kirche rannte und immer so nett lächelte, aber er hat vielen Kindern viel Leid angetan.

Als Schüler habe ich mir aber oft gedacht ... warum kann ich nicht schon an die 70 sein wie Onkel Rudi - der ist Rentner, der steht um acht Uhr auf, frühstückt gemütlich, bringt den Tag rum, wird von allen in Ruhe gelassen, kann immer fernsehen und Musik hören, wenn er will und fährt einen schönen 5er BMW. Ich wollte oft nicht in die Schule und habe die mindestmögliche Verweildauer auf dem Schulgelände bis auf Sekunden und Minutenbruchteile runtergerechnet, einen Kalender geführt mit dem Abstreichen von Tagen bis zu den Ferien und zum Wochenende, ich habe sogar in der "Hörzu" nach Fernsehsendungen geschaut, die ich zeitlich theoretisch schauen könnte, egal ob sie mich interessiert haben oder nicht, ich klammerte mich an jeden Strohhalm fest, der mir sagte, mein Leben hat nichts mit der blöden Realschule und denen, die da sind, zu tun.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Christina168 
Fragesteller
 14.07.2023, 18:45

Danke für deine tolle Antwort!

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Ich würde ihm sagen:

Lebe deinen Traum und wandere aus der Schweiz aus. Lebe dein Lebe so lange du es kannst.

Niemals jemanden vertrauen.

Ziehe stets dein Ding durch und scheiß auf andere.

Habe keine Angst deine Meinung zu sagen und dich durchzusetzen.

Bleibe dir selbst immer treu und informiere dich selbst über gesprochene Themen.

Verliere deine Menschlichkeit nicht.

Nicht auf 'Experten' hoeren - vor allem nicht, wenn es um Gesundheit geht...

"Du bist nicht verliebt. Ihr seid nur sehr gute Freunde." und "Lern Cantonese", würd ich mir selbst vor ungefähr 2 Jahren sagen