Welche Kritikpunkte gibt es für den Monetarismus?

2 Antworten

Der von Milton Friedman begründete Monetarismus ist ein ökonomischer Ansatz, der die Geldpolitik in das Zentrum stellt.Dabei soll durch eine Geldmengensteuerung das Wachsttum der Geldmenge stetig stark begrenzt werden.Als Kritikpunkte an dieser wirtschaftswissenschaftlichen Theorie kenne ich: a) Die Geldsphäre wird als bloßes Anhängsel der Gütersphäre betrachtet, obwohl innerhalb der Geldwirtschaft die Menge des Geldangebots z. B. von Kreditentscheidungen abhängig sein kann. b) Monetarismus ist einseitig auf Inflationsbekämpfung ausgerichtet und vernachlässigt andere wirtschaftliche Ziele. c) Die Lehre neigt zu dogmatischen Hypothesen, die nicht durch Erfahrung bestätigt werden (übertriebener Glaube an die Selbstregulierung des privaten Sektors, staatliche Tätigkeit wird immer als schädlich betrachtet). d) Der Monetarismus vertritt die Annahme, die Arbeitslosigkeit könne langfristig aufgrund von Gleichgewichtsmechanismen durch Selbstheilungskräfte des Marktes ohne weiteres einfach verschwinden. Dabei werden sozial Schwache benachteiligt, weil in einem solchen Fall stets Anpassung durch Lohnsenkungen gefordert wird.

zu Punkt B: Ich habe nichts zu beanstanden, allerdings finde ich es sehr belustigend, das es zwar hauptsächlich zur Inflationsbekämpfung agieren soll. Wenn man sich dann allerdings die Statistiken ansieht, merkt man das, die Inflationsrate (seit Beginn des Zentralbanksystems) fast exponential in die Höhe steigt, was wiederum den Geldwertverlust erklärt und die Inflation eigentlich nicht wirklich zu bekämpfen ist. Denn die Inflation ist eine Konstante in der Ökonomie die Früher oder Später jedes System zum Einsturz geraten lässt. Also diese heuchlerische Ironie bringt mich zum schmunzeln, da ich es schlicht und einfach für zu dumm halte.

Ulf4Stro  27.03.2014, 18:04

die Inflationsrate lag seit Einführung des Euro bei durchschnittlich leicht über 2%. Da ist nichts exponentiell gewachsen. Und wenn dem so wäre, hätte die Inflationsrate bei der Gründung der Bank of England 1694 bei praktisch null liegen müssen und hätte sich absolut bis ins 21. Jahrhundert so gut wie nicht verändert. Ganz nebenbei agiert die Politik generell nach dem Fiskalismus, deswegen gibts auch keine diesbezügliche heuchlerische Ironie ;)

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