Welche Kaninchenrasse ist am besten geeignet?

8 Antworten

Kaninchen sind immer anfällig für Krankheiten. Krankheiten sind bei der Vermehrungsrate von Karnickeln einer der Hauptregulationsmechanismen, infolgedessen werden sie auch nicht rassebedingt alt, es Tiere zur Nahrungsgewinnung, die müssen nicht alt werden.

Die scheußlichen Schlappohren sind bei manchen Rassen angezüchtet, das siehst du bei den Eltern, ob es Widder sind.

Hi,

Also ich schaffe mir demnächst zwei Kaninchen (oder sind 3 besser, falls eins irgendwann stirbt?) an

Kaninchen sind Rudeltiere, daher gilt: je mehr desto besser ;)
Bedenke, am ende bleibt immer nur eines übrig, man muss also das letzte immer entweder abgeben oder die Tiere immer weiter halten. Einzelhaltung ist Tierquälerei, auch bei einem alten Kaninchen, und daher niemals eine Option.

Aber es gibt so viele verschiedenen Rassen, dass man leicht den Überblick verliert. Also ich hätte gerne eine Rasse, die
- nicht so anfällig für Krankheiten ist

Das liegt weniger an der Rasse sondern viel mehr an der Herkunft:

  • Tiere aus dem Zoohandel kommen in der Regel von "Vermehreren"; da wurde nicht nur wenig Wert auf Genetik und Absatmmung gelegt (=anfällig für Krankheiten), sondern die Tiere auch zu früh der Mutter entrissen (= Schlecht für die Gesundheit wegen schwachem Immunsystem)
  • Bei Kaninchen von Hobbyzüchtern liegt meist das gleiche Problem vor
  • Bei Kaninchen von Privat sowieso; die haben von Genetik/Abstammung garkeine Ahnung und fast ebensowenig von artgerechter Haltung
  • Kaninchen von echten Züchtern kann man holen, aber echte (=gute) Züchter gibt es ungeheuer selten und selbst da gibt es 2 verschiedene: welche die einfach nur gute gesunde Kaninchen in die Welt setzen möchten (=gut) und welche die Zusätzlich ständig zum Leidwesen der Tiere zu Preisverleihungen/ Ausstellung fahren (=schlecht, da Tierquälerei)
  • Im Endeffekt kann man nur eines tun: im Tierheim/ Tierschutz kaufen. Die Tiere von dort kommen zwar idR. auch aus besagten Quellen, aber nur hier gibt man den richtigen Leuten Geld für ihre "Ware", und, die süßen Racker von dort haben auch ein Zuhause verdient.
sehr alt wird

Das obliegt hauptsächlich dem Halter. Wenn er seine Kaninchen vernünftig hält und ernährt können die 10-12 Jahre, manchmal sogar noch älter werden. Macht er enorme Fehler, dann leben sie oft nur wenige jahre
Man muss allerdings dazu sagen, dass auch Kaninchen in Tierquälerischer Haltung (Einzelhaltung, Käfighaltung) leider alt werden können.
Falls die Gesundheit nicht mitspielt, das Tier aus schlechter Quelle kommt oder der Halter nicht zum Tierarzt geht, können auch sehr gut gehaltene Kaninchen früh sterben.
Aber in der Regel hat der Halter dies mit seiner Art der Haltung/ Ernährung in der Hand.

die Ohren oben hat (und nicht unten, wie bei manchen Arten)

Das sind Schlappohrkaninchen und das sind welche von denen man eh die Finger lassen soll. Die werden gerne geholt weil sie verträglicher erscheinen, tatsächlich sind sie aber behindert: können nicht richtig hören und nicht mit ihren Ohren kommunizieren. Oft werden die Ohren auch durch kämpfe und wenn sie darauf herumlaufen weil sie zu lang sind, verletzt.
Das nennt man eine Qualzucht, denn dem Tier wird ein normales Kaninchenleben durch die zu langen Ohren verwehrt und hat stattdessen nur Nachteile. Sollte man nicht holen. Genau wie "Langhaar"Kaninchen (die langen Haare sind Qual für Tiere)

Ansonsten hat man bei Innenhaltung kaum Einschränkungen was die Rasse anbelangt (inAußenhaltung darf/sollte man nicht alle Rassen halten wegen dem Fell).

Hier kannst Du Dich über Kaninchen (auch die Rassen) informieren:

Gruß

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ... durch jahrelange Haltung und Beratung

Informier dich erstmal richtig über die Tiere dann weißt du auch ob 3 besser sind als 2 oder nicht (allgemein sollten es mind. 2 Tiere sein, je größer die Gruppe desso schöner aber meist für die Tiere, aber da muss dann auch der Platz und das Geld stimmen weil Kaninchen auch was Futter usw angeht eben nicht günstig sind).

Was krankheiten angeht kann man das nicht perse auf eine Rasse beschränken. Es gibt Kaninchen die sind anfälliger und welche die sehen den Tierarzt nur zum impfen alle halbe jahr. Aber das ist von Tier zu Tier unterschiedlich und nicht von Rasse zu Rasse.

Mein Opa hat Havana gezüchtet

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Am besten kein hochgezüchtetes Rassekaninchen, die haben oft rassebedingte Gesundheitsprobleme.
- Farbenzwerge haben wegen der kleinen runden Kopfform oft Zahnfehlstellungen
- Widderkaninchen (hast du ja schon ausgeschlossen, gut) kriegen schnell Ohrenentzündungen, Schwerhörigkeit
- reinerbige Schecken haben das Megacolon-Syndrom
- Angorafell verfilzt und verklebt schnell, stellt hohe Anforderungen an den Halter
- ...

Faustregel: Je ähnlicher ein Kaninchen einem Wildkaninchen sieht, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit von Erbkrankheiten.

Hier kannst du dich informieren: https://www.kaninchenwiese.de/nachwuchs/kaninchengenetik/erbkrankheiten/
bzw. generell auf https://www.kaninchenwiese.de/

Krankheitsanfällig sind leider alle Kaninchen, das sind empfindliche Tiere, besonders in bezug auf Ernährung und Verdauung. Kaninchen werden bei Haltungsfehlern schnell krank, deshalb solltest du dich unbedingt vor der Anschaffung über die richtige Haltung, Ernährung, Impfungen etc. informieren.

Wenn du genug Platz hast (24 Stunden täglich mindestens 2m² Grundfläche pro Tier zur Verfügung bei zusätzlichem täglichem Auslauf, sonst 24 Stunden täglich mindestens 3m² pro Tier zur Verfügung) kannst du 2 oder 3 Kaninchen nehmen, davon nur ein Weibchen und dazu 1 oder 2 Kastraten. Entweder Frühkastration oder nach der Kastration noch 6 Wochen Trennung, damit es keinen Nachwuchs gibt.

Für Anfänger ist es am einfachsten, aus zweiter Hand ein Pärchen aus Weibchen und Kastrat zu nehmen, das schon länger aneinander gewöhnt ist. Wenn du mit dem Suchbegriff "Kaninchen Vergesellschaftung" recherchierst, weißt du, warum.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung