Welche Kamera+Objektiv würdet ihr für Astrofotografie empfehlen?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Kamera sollte eine Systemkamera sein bei der du die objektive wechseln kannst, außerdem ist wichtig dass die Kamera einen Bulb Modus hat um beliebig lang belichten zu können und du möchtest ein Intervallmeter anschließen können... Achja und ein Stativ musst du ja auch noch anschrauben.

... Das trifft auf alle Systemkameras zu, beliebt sind Spiegellose Kameras, weil die haben weniger Gewicht und keinen Klappspiegel der herum wackelt oder "ältere" Canon DSLRs weil es für diese eine Firmware Modifikation gibt (Magic Lantern) mit der das Intervallmeter überflüssig wird.

Als Objektiv kann Ich für den Einstieg das Samyang 135mm f/2 empfehlen, das ist lichtstark, das ist super korrigiert, die Brennweite gibt einen schönen Weitwinkel um größere Nebelkonstellationen wie den Cygnusbogen oder das Sternbild Orion abzulichten. Helle Objekte gegen damit sogar ohne Nachführung. Und den fehlenden Autofokus vermisst auch niemand, bei Astrofotografie fokussiert eh nichts automatisch.

Budget maximal 200€
Wenn unbedingt nötig könnte ich auch eins der beiden Teile auf dem Gebrauchtmarkt kaufen.

Autsch ... Da wirst du alles gebraucht kaufen müssen und dann wird es dennoch teurer.

Woher ich das weiß:Hobby – Hobbyfotograf, Landschaften und Deep Sky Astrofotografie.
Sternenkarotte 
Fragesteller
 24.06.2023, 11:37

Gilt bei den Objektiven: Brennweite so hoch wie es geht und die Zahl der Blende so klein wie es geht? Und dann einfach schauen was das bestmögliche im Budget ist?

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Krabat693  24.06.2023, 11:46
@Sternenkarotte

Schön wär's wenn's so einfach wäre.

Lange Brennweiten erfordern dass du eine präzise nachführung der Kamera hast, ansonsten kannst du nicht mehr lang genug belichten um irgendwas eigenen zu können.

Mehr Blendenöffnung hilft grundsätzlich immer, allerdings ist mit größerer Öffnung auch die Gefahr von chromatischen aberattionen größer. Die kommen daher das Licht in unterschiedlichen Wellenlängen sich unterschiedlich stark bricht. Das sorgt dafür dass wenn du auf einen rot blauen Nebel fokussiert, entweder rot oder blau im Fokus ist. Moderne Linsen minimieren diesen Effekt durch Beschichtungen und bestimmte Glasmischungen, aber bei Altglas kann dieser Effekt sehr extrem sein.

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GammaFoto  24.06.2023, 14:45
@Sternenkarotte
Gilt bei den Objektiven: Brennweite so hoch wie es geht und die Zahl der Blende so klein wie es geht?

im Grunde: ja...
Aber: sowohl das eine, wie auch das andere macht ein Objektiv auch teuer! In Kombination noch viel teurer und in guter Qualität: 💸

Für halbwegs vernünftige Tele-Objektive mit Brennweiten ab ca 200mm zahlst du ein vielfaches deines Budgets selbst mit großer Blendenzahl, wenn du dann noch eine kleine Blende willst und gute Qualität dann hast du da selbst auf dem Gebrauchtmarkt Preise sehr weit jenseits deiner Vorstellungen:

https://www.mpb.com/de-de/produkt/nikon-af-s-200mm-f-2g-ed-vr-ii/sku-2015174

https://www.mpb.com/de-de/produkt/canon-ef-400mm-f-2-8-l-is-usm/sku-2023950

https://www.mpb.com/de-de/produkt/nikon-af-s-600mm-f-4e-fl-ed-vr

jede drittel blende kann da ein paar hundert euro unterschied machen

Mit wenig Budget musst du dich also für eines von 3 Dingen entscheiden: Brennweite, Blende oder Qualiät,
Also musst du Blende und Qualitöt streichen um ein Objektiv zumindest mit größerer Brennweite zu finden

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Sternenkarotte 
Fragesteller
 24.06.2023, 19:55
@GammaFoto

Lohnt sich es, das Orion Skyquest XT8 Teleskop zu kaufen und dann mit dem Handy durchzufotografieren?

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Krabat693  24.06.2023, 20:10
@Sternenkarotte

Das Teleskop ist nicht für Astrofotografie gemacht ... Also klar, den Mond und die Planeten kannst du damit fotografieren und mit etwas Übung wirst du da auch gute Ergebnisse erhalten. Aber alles andere kannst du damit praktisch nicht fotografieren.

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Krabat693  24.06.2023, 22:14
@Sternenkarotte

Das Problem ist dass du bei einem Teleskop mit dieser Brennweite und ohne äquatorialer nachführung nicht lang genug belichten kannst um Deep Sky Objekte (Galaxien und Nebel) fotografieren zu können.

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Sternenkarotte 
Fragesteller
 24.06.2023, 22:38
@Krabat693

Also doch lieber ein Teleskop mit niedriger Brennweite, um durchzufotografieren?

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GammaFoto  24.06.2023, 22:55
@Sternenkarotte

wenn du mit Mond und einem mehr oder weniger unscharfen Saturn zufrieden bist, ja

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Sternenkarotte 
Fragesteller
 25.06.2023, 08:48
@GammaFoto

GammaFoto ich hab keine Vorkenntnisse und möchte einfach ein bisschen mehr über das Thema wissen und ein paar Fotos von Planeten oder Nebeln machen, da ich jetzt schon angefangen habe mit dem Handy den Nachthimmel zu fotografieren. Ich würd eher Hilfe benötigen als jemanden der einem nur sagt, das die Idee dumm ist aber einem keine Alternative sagt..

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GammaFoto  25.06.2023, 15:10
@Sternenkarotte

schau mal, du hast dir da was raus gesucht was relativ schwierig und deshalb auch relativ teuer ist!

Einfache sachen kannst du auch ziemlich einfach und günstig umsetzen, zum Beispiel wenn du halt einfach nur ein paar weisse Sternen Punkte am schwarzen Himmel aufnehmen willst oder wenn du ein Bild vom Mond machen willst.

Wenn du aber jetzt anfängst, dass du da Planeten oder Nebel aufnehmen willst dann verlässt du den Bereich in dem es einfach und günstig ist und willst die Stufe besteigen die "komliziert und teuer" heisst! An dem Punkt steht dir aber dein Budget massiv im Weg, weil du da eben dann nicht einfach nur eine einfache 0-8-15 Kamera vom Elektro Discounter oder aus dem Amazonas in Richtung Himmel richten kannst. Da hast du nämlich einerseits das Problem dass du da eine ordentliche Vergrößerung brauchst damit du die Dinge die du da fotografieren willst auch erst mal überhaupt sehen kannst, also ein Teleskop. Dann reicht dir da aber auch kein irgendwie günstiges Teleskop das du für ein paar hundert Kröten bekommst, denn du brauchst da schon auch etwas das ordentlich verarbeitet und auch ordentlich stabil (!) ist! Denn wenn du da ein windiges Spielzeug Teleskop für 500 oder 600€ hast das wie ein Kuhschwanz wackelt wenn sich eine Mücke drauf setzt oder wenn ein laues Lüftchen weht, dann wird das nichts mit fotografieren und dann hast du als drittes Problem dass du mit steigender Vergrößerung einen immer kleinen Ausschnitt des Nachthimmels abtastest, und damit wird auch die Erddrehung ein immer größeres Problem und dazu kommt dass du mit kleineren und dunkleren Objekten zum fotografieren auch noch eine längere Belichtungszeit für die Aufnahme brauchst, die Probleme summieren sich da also! Dann hast du wenn du da einfach so eine Aufnahme mit langer Belichtungszeit machen willst nur ein unschrfes verwischtes Bild weil sich da in den 20 Sekunden die du da brauchst um ein vergleichsweise helles Objekt gerade noch so erkennbar dunkel zu belichten die Erde schon sehr weit gedreht hat für den sehr kleinen AUsschnitt. Also brauchst du zusätzlich zu deinem guten Teleskop auch noch eine Nachfrührung, die kostet auch wieder Geld! Und damit bist du sehr sehr sehr sehr wit jenseits dessen was du dir da an Budget vorgestellt hast - und hast bis hier hin noch nicht mal eine Kamera...

aber einem keine Alternative sagt..

eine Alternative kann man dir schlecht sagen weil deine Vorstellungen und dein Budget extrem weit auseinander klaffen! Nur die Möglichkeiten die du da hast:

  1. du sammels ein paar tausend euro mehr für eine vernünftige Ausrüstung mit der du Aufnahmen machen kannst so wie du sie dir vorstellst
  2. du bleibst bei einfachen Aufnahmen und kannst dann keine Planten oder Nebel oder sonst was aufnehmen
  3. du wirfst deine 200 oder 300€ oder meinetwege auch 500 oder 800 € sinnlos zum Fenster raus, kaufst irgend einen billigen Schund der für dein Vorhaben absolut nichts funktioniert und hast am Ende irgendwelche unscharfen Aufnahmen die dir keine Freude bereiten werden
  4. du investierst zumindest in eine halbwegs vernünftige Ausrüstung und kaufst ein Teleskop und eine dazu passende Kamera oder eine DSLR(DSLM mit Adapter (da solltest du aber auch mindestens 1000€ insgesamt investieren, besser 1500 oder mehr) machst dann mehrere hundert bist tausend einzel-Aufnahmen die du dann in einer Software kombinierst (ich hab da grad ein Beispiel gesehen wo dann zum Beispiel 26.500 Einzelbilder aufgenommen und 25% davon (also etwa 6600 Bilder) zu einem Gesamtbild verrechnet wurden.Auch weit über deinem Budget und du hast da auch das Problem dass du da nachführen musst, ich weiss jetzt nicht was die Software dazu sagt wenn du da nihct ordentlich nachführst sondern da z.B der Planet ständig wandert, du von Hand nach drehst und dann wieder übers bild wandern lässt, er also ständig woanders ist...

wenn du mal z.B. das Video hier anschaust merkst du vielleicht was du dir da einbildest machen zu wollen und was du dazu eigenlich brauchst und machen müsstest:

https://www.youtube.com/watch?v=ZaJPgomVPZc

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Sternenkarotte 
Fragesteller
 25.06.2023, 20:23
@GammaFoto

Vielen Dank dir! Jetzt hast du es ausführlich erklärt, was das Problem ist. Ich kann als Anfänger mit ein paar Fachwörtern und so wenig anfangen, deshalb hilft mir das sehr wenn es mal jemand vernünftig erklärt was überhaupt das Problem ist.. diesmal wirklich großes Dankeschön für deine Erklärung

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Bei deinem Budget gibt es nur eine ehrliche Antwort: funktioniert nicht (auch nicht mit Gebrauchtkomponenten, die schon mehrere Jahre alt sind).

wenn du dazu 25 € übrig hast, empfehle ich dir diesen ratgeber:

"atrofotografie für einsteiger" - alexander kerste - dpunkt verlag

ISBN print 978-3-86490-630-5

großfeldfotos von milchstraße (im sommer/spätsommer am eindruckvollsten) sind am besten mit max. 35 mm und hoher lichtstärke. AF und blendensteuerung sind nicht unbedingt nötig; hier ein empfehlenswertes:

https://www.mpb.com/de-de/produkt/samyang-af-35mm-f18-sony-fe-fit/sku-1951930?utm_source=google&utm_medium=cpc&utm_campaign=DE%7CSmart+Shopping%7CAll%7CBuy&gclid=Cj0KCQjwqNqkBhDlARIsAFaxvwz8vofY09aQMdQzLtxCl_x7BqkfI1eImM9wb3sknTud-0XtCzJqmTkaAn3wEALw_wcB&gclsrc=aw.ds

gibt es auch mit anderen objektiv-adaptern für canon oder nikon.

alternativ suche nach einer nicht zu alten canon dslr und das EF 75-300 mm canon zoom. damit bleibst du im budget und es reicht für gute anfänger-bilder.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Sternenkarotte 
Fragesteller
 24.06.2023, 11:34

Kann ich damit auch Fotos von einzelnen Objekten machen?

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fanclub75  24.06.2023, 11:36
@Sternenkarotte
  • nein, dafür braucht man sehr lange brennweiten. der mond und andromeda-galaxie (nur mit nachführung) geht schon ab 200 mm, formatfüllend ab 500.
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Sternenkarotte 
Fragesteller
 24.06.2023, 11:39
@fanclub75

Ok danke, ist bei der Kamera außer DSLR irgendwas wichtig oder reicht es einfach die günstigste DSLR zu nehmen die man findet?

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was willst du dann da "Astrofotografieren"??
mt einer Kamera bekommst du bestenfalls "Sternenhimmel" also ein mehr oder weniger schwarzes Bild mit vielen weissen Punkten hin,

sowas hier:

https://www.pinterest.de/pin/sternenhimmel-foto-bild--1122311169614556022/

wenn du mal irgendwo hin fährst wo es kaum künstliche Lichtquellen gibt bekommst du vielleicht sogar die Michstraße gut abgebildet und du kannst natürlich auch Bilder machen auf denen der Mond etwa 10-50% der Bildfläche einnimmt, je nach Objektiv

Das war's!

Vor allem mit einem Budget von 200€ kommst du da nicht weit. Selbst gebraucht nicht. Und dann bekommst du für dein Geld auch nur eine einfache 0-8-15 Standard Ausrüstung, also billige EInsteiger Kamera mit Kit-Objektiv. Mehr als "Sternenhimmel" geht da nicht. Wenn du glaubst, dass du da Aufnahmen machen kannst die vergleichbar sind mit denen die du mit einem guten Teleskop machen kannst liegst du da leider weit daneben. Selbst mit einem billigen Teleskop wirst du da vermutlich nicht sonderlich glücklich sein und dich am Ende fragen ob du das Geld nicht unnütz zum Fenster raus geworfen hast, weil allein schon durch die Erdrotation die Bilder unscharf werden, also auch wenn du da mal einen Planeten oder Sternenhaufen oder sonst was im Bild haben solltest wird das mit den 5 oder 10 Sekunden Belichtungszeit die du brauchst um das aufzunehmen schon verwischen..

Schau mal auf Willhaben oder eBay aber unter 200€ ist es nicht so leicht was zu finden

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich fotografiere selber leidenschaftlich!