Wassertransport im Tannenbaum?

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Nadelhölzer sind auch herkömmliche Bäume, nicht anders als Laubbäume (in der Evolutionsgeschichte hat sich der Nadelbaum sogar deutlich fruherentwickelt, aber das nur nebenbei).

Im Prinzip funktioniert es genauso wie bei einem Laubbaum auch. An den Nägeln verdunstet Wasser, durch die Kapillaren in Zweigen Ästen und Stamm strömt Wasser aus den Wurzeln nach und transportiert dabei Nährstoffe.

Ein wesentliches Merkmal von Nadelbäumen ist, dass sie ihr grün ganzjährig behalten. Ein Grund liegt darin, dass Bäume bei Frost kein Wasser aufnehmen können. Die Verdunstung an den Blättern geht aber dennoch weiter, der Baum würde also langsam austrocknen.

Damit da nicht passiert werfen Laubbäume ihre Blätter ab. Nadelbäume können ihre Blätter jedoch behalten, weil die Nadeln so aufgebaut sind, dass sie in der Zeit nur wenig Verdunstung zulassen.

Zu 2. Im Wohnzimmer ist es wärmer und die Luft trockener. Damit der Nadelbaum möglichst langsam austrocknet, steht der Stamm im Wasser, was zumindest ein bisschen Feuchtigkeitszufuhr ermöglicht. Ein vollständiges Absterben des ganzen Baumes lässt sich so aber nicht verhindern.

Auch ein Weihnachstbaum hat Blätter. Sie sind aber so geformt, dass sie als Nadeln ausgebildet sind. Dabei haben sie weniger Oberfläche und verlieren weniger Wassser durch Verdunstung. Sie sind auch fester und das unterstützt zusätzlich. Das Grüne kommt vom Chlorophyll, und auch das baut sich nicht in kurzer Zeit ab, aber es verliert die Frische, das Glänzende , dann verliert der Baum auch seine Nadeln.

Wie gesagt, das Wasser verdunstet. Dadurch entsteht in den Blattadern der Pflanze, die das Wasser transportieren, ein Unterdruck, der sich normalerweise dann auch in den Wurzeln bemerkbar macht. Letztendlich wird durch den entstehenden Kapillardruck das Wasser aus dem Boden über die Wurzeln bis nach oben befördert. Diese Art von Wassertransport erfolgt passiv, d.h. die Pflanze muss dafür keine Energie aufbringen.

Da der Baum aber nun keien Wurzeln mehr hat, kommt etwas Wasser durch die Rinde des Baums. Diese nimmt es auf und leitet es an den Stamm. Nein das klappt nicht gut, aber etwas. Der Baum ist aber immerhin in der Lage, noch kleine Mengen Wasser aufzunehmen und über den Stamm nach oben zu transportieren. Auf diese Art und Weise werden die Blätter und auch die Nadeln noch geringfügig mit Wasser versorgt und vertrocknen daher nicht ganz so schnell.

Wenn man den Stamm des Tannenbaumes aber anspitzen lässt, damit er in den Ständer passt, ist der Wassertransport im Stamm gestört. Er kann er nicht genug Wasser ziehen und vertrocknet noch schneller. Empfehlenswert, ist es aber, den Stamm vor dem Aufstellen mit der Säge etwas gerade zu kürzen. Die dann frische Schnittfläche kann das Wasser besser aufnehmen.