Was war das verrückteste, was Du in deinem Beruf erlebt hast?
1 Antwort
Das verrückteste war unsere ÖBB und Brenner-Prüfung. :D
Ich bin mit einem Kollegen im Rahmen einer Prüfung einen Zug von Kufstein zum Brenner und als Lokzug zurück nach Kufstein gefahren. Beim Umsetzen am Brenner ist uns die Prüfungslok abgestürzt, wir mussten mitten am Bahnsteig die Zuglok neu starten. Die Fahrgäste haben nicht schlecht geschaut. Kurz vor einem stromlosen Abschnitt in Tirol ist uns die Lok erneut abgestürzt und wir standen mitten im stromlosen Bereich. Unser Prüfer hat die letzte der 3 Loks gestartet und uns in Absprache mit dem zuständigen FDL aus dem stromlosen Bereich gezogen. Wir konnten die Fahrt nach knapp 20 Minuten Standzeit fortsetzen und haben unsere Prüfung nach der Ankunft in Kufstein bestanden.
Nach der Fahrt hatten wir uns alle unser Feierabendbier wohl verdient.
Wir haben am Bahnhof Brenner umgesetzt, von der italienischen Seite auf die österreichische Seite. Italien fährt mit 3kV Gleichstrom und Österreich mit 15kv 16,7hz Wechselstrom. Deswegen muss man auf einem kurzen Abschnitt mit gesenktem Stromabnehmer, nur auf Schwung fahren. Mitten am Bahnsteig machte es Quietsch, wir standen und plötzlich wurde es auf dem Führerstand hektisch. Das haben die Fahrgäste mitbekommen, als alle Lichter ausgegangen sind (weil wir die Batterie abschalten müssten) und es nach ein paar Minuten weiterging.
stromlosen Abschnitt
Ich nehm' an, du meinst die Fahrleitungsschutzstrecke, oder?
Genau 🙂 ich habe absichtlich nicht den Fachbegriff verwendet 😅
Dacht' ich mir :-)) Mein Papa & Onkel Franz sind nämlich quasi Kollegen von dir. Beide aber bei der ÖBB angestellt und mit beider Arten von Zügen unterwegs. Wobei er das "selbst verladende Gefahrengut" (Papa machte mal diesen Scherz) am meisten befördert, weil Perso-Verkehr :-))
Was bekommt der herumstehende Fahrgast davon mit? Ist es aufwändig eine Lok zu starten? Ich kann mir darunter nichts vorstellen und nicht nachvollziehen warum die Fahrgäste nicht schlecht geschaut haben?