Was tun, wenn man einen längst verstorbenen Menschen vermisst?

3 Antworten

Du vermisst weniger deinen Opa als vielmehr dessen Eigenschaften, die dir an ihm gefallen haben. Versuche, diese Eigenschaften selber anzunehmen und zu leben. Dann lebt der Opa quasi in dir weiter und du bist glücklich(er).

Ich selbst habe mich auch mein halbes Leben lang (23 Jahre!) nach einem bestimmten Menschen gesehnt, und niemand konnte das verstehen.

Heute weiß ich, dass dieser Mensch, genau so wie er war, unheimlich viel für mich repräsentiert hat, dass gerade in ihm quasi zusammengebündelt sehr viel lag, was für mein eigenes Leben sehr wichtig war, mir aber (noch) fehlte.

So musste ich auf eine große innere und äußere Reise gehen, um den Schmerz zu verarbeiten. Wahrheitssuche, Psychotherapie, christliche Seelsorge, Yoga, philosophische Bücher, berufliche Entscheidungen. - Zunächst hat mir ein Satz des Esoterikers Thorwald Dethlefsen immens geholfen, der besagte, dass man versuchen soll, all das in sich selbst aufzunehmen, was der vermisste Mensch repräsentierte, bis man ihn nicht mehr braucht. Dies habe ich dann soweit wie möglich auch gemacht. Z.B. weil dieser Mensch am Theater arbeitete, was mich sehr fasziniert hatte, bin ich auch selbst ans Theater gegangen. (Es wurde eine der besten Zeiten meines Lebens.)

Aber all dies war erst die halbe Miete zur Befreiung. Nach weiteren Jahren stieß ich auf einen Gedanken des großen christlichen Denkers C.S. Lewis, der der Überzeugung war, dass wir immer dann jemanden lieben, wenn dieser jemand eine gewisse Ähnlichkeit mit dem hat, was einst GOTT Selbst für uns, ganz individuell und speziell, sein wird. (Bin gläubig und glaube an den Himmel). Weil jeder Mensch nach dem Ebenbild GOTTES geschaffen wurde, und zwar nach einem ganz bestimmten Teilaspekt von IHM. Und jeder Mensch wiederum, ist auch für einen ganz bestimmten Teilaspekt GOTTES geschaffen, auf eine personale Liebesbeziehung hin, zwischen GOTT und Mensch, in Ewigkeit.

Ich kam also zu der Konklusion, dass ich mich eigentlich gar nicht nach dieser so sehr vermissten Person jahrzehntelang verzehrte, sondern nach einer tiefen, personalen, individuellen Beziehung zu GOTT! - Diese Erkenntnis brachte für mich dann nach und nach die endgültige Befreiung vom Schmerz.

Hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen : )

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Denke auch das du quasi das Konzept Opa vermisst. Einen Angehörigen der viel Erfahrung hatte und immer auf deiner Seite war. Hab letzts Jahr einen verbleibenden Elternteil verloren und merke auch das mir das Konzept Vater/Mutter fehlt. Natürlich auch die Person selbst aber nach 22 Jahren solltest du eigentlich drüber weg sein. Daher vermute ich auch, daß du einfach allgemein einen Großvater vermisst. Sorry falls ich mich irre.

Liebe Grüße