Was sind für euch Gründe sich freiwiliig zu Kamikazeflügen zu melden?

5 Antworten

Damals war die Gesellschaft nicht nur vollkommen ideologisiert und verblendet, dazu kamen auch noch die Traditionen der japanischen Gesellschaft. Den Jungs wurde von Klein auf eingebläut, dass der Einzelne nicht zählt, sondern nur das große Ganze, die Gemeinschaft.

Es gab keine freie Presse und keine aufrührerischen Gedanken, die in der Gesellschaft kursierten. Die Leute bekam nur das zu wissen, was die Regierung sie wissen lassen wollte.

Wenn diese jungen Männer in die Armee eingezogen wurden, dann mussten sie nach nur wenigen Wochen Ausbildung auf dem Hof der Kaserne antreten und dann wurde ihnen die entscheidende Frage gestellt. "Wer will sein Leben nicht für das Reich und den Kaiser geben?"

Bei dieser Frage sind immer nur einer oder zwei von mehreren Hundert einen Schritt vorgetreten und haben vor aller Augen bekannt, dass sie sich vor dem Tod fürchteten. Damit wären sie Ausgestoßene geworden. Doch so weit ist es nie gekommen. Wer sich weigerte, sein Leben freiwillig für das Reich und den Kaiser zu opfern, der bekam eben den Befehl in ein Kamikaze Flugzeug zu steigen und sich auf den Feind zu stürzen. Einem solchen Befehl konnte sich niemand verweigern.

Alle anderen hatten sich in diesem Moment ohnehin gerade freiwillig gemeldet. Ihnen blieb gar keine andere Wahl. Sie hatten ja gerade gesehen, was mit denen passiert, die sich nicht freiwillig melden.

Aus diesem Grund hatte die japanische Armee nie Probleme, ihre Kamikaze Flugzeuge zu bemannen. Natürlich saßen da keine Top Piloten drin, sondern Frischlinge und die ließen sich ganz leicht ersetzen.

Wirklich freiwillig GEMELDET hat sich aber kaum jemand dazu. Die allermeisten wurden mit dieser Frage dazu gezwungen. Sie hatten keine andere Wahl. Es war ihnen noch nicht einmal erlaubt zurück zum Standort zu fliegen, wenn sie kein brauchbares Ziel gefunden haben.

was mich selbst anbelangt: das würde mir nicht einmal im Traum einfallen - wer solches vorschläft, soll bitte schön selbst tun - genau da hapert es aber dann immer, nicht wahr?

was die Vergangenheit anbelangt: ich glaube, man das Ehrgefühl und den Idealismus der japanischen jungen Männer schändlich missbraucht - der "Erfinder" hat übrigens weitergelebt -unter einer falschen Identität- feige versteckt - der Bevölkerung hat man vorgelogen, er habe Selbstmord verübt

genauso bzw. ähnlich ist man zu dieser Zeit in Deutschland verfahren

pfui !!

Persöhnlich gäbe es für mich keinen Grund so etwas zu tun.

Japaner, vor allem zu der Zeit und über einen sehr langen Zeitraum davor, hatten ein extrem starkes Ehr- und Loyalitätsgefühl. Dort wurde Seppuku bei allerlei Gelegenheiten begangen, die aus heutiger Sicht absurd erscheinen. Sich selbst für eine Sache zu opfern war also eine Frage der Ehre.

Es gibt vom polnischen Schriftsteller Bohdan Arct, dem das Tagebuch eines japanischen Kamikaze-Piloten in die Hände gefallen ist, einen sehr guten Roman, der auch "Kamikaze" heißt. Der sollte Deine entsprechenden Fragen beantworten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Warum sollte man das machen ? Es muß einen Sinn machen und das tut es nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung