Was sind die Vorteile der Waldorfschule?

6 Antworten

Waldorfschulen nehmen das Kind als Person in den Mittelpunkt. Nicht das Kind als zukünftigen steuerzahlenden Bürger.

Kinder sollen die Möglichkeit bekommen, sich individuell und in verschiedenen Bereichen zu probieren und zu entfalten, anstatt diesem festgefahrenen Muster zu genügen, das versucht, alle in eine Schublade zu stecken.

In Waldorfschulen gibt es bspw. keine Noten. Stattdessen eine ausführliche Beschreibung über das Verhalten und den Fortschritt des Kindes. Und sind wir mal ehrlich: Was sagt mehr über ein Kind aus? Drei Seiten Text oder eine Zahl? Es geht weniger darum, die Kinder in einen Konkurrenzkampf unter Leistungsdruck zu schicken, als vielmehr darum, gemeinsam zu lernen und sich zu entwickeln.

Da gibt es sehr viel zu erzählen, aber das Internet ist voll von Informationen.

Der einzig mir bekannte Vorteil ist, dass der (sanfte) "Leistungsdruck" erst in einem Alter einsetzt, in dem man von den Schülern eine gewisse Einsicht erwarten kann.

Waldorfschulen sind freie Schulen. Das hat den Vorteil, dass dort nur Eltern sind, denen das Thema Bildung für ihre Kinder wichtig ist (an eine freie Schule kommt man nicht von allein, dazu muss man sich rechtzeitig kümmern).

Sie sind verhältnismäßig eigenständig - jede Schule kann eigene Wege finden, mit den vorhandenen Ressourcen die angestrebten Ziele zu erreichen. So gibt es z.B. die Interkulturelle Waldorfschule Mannheim mit ihren "Begegnungssprachen" oder die Waldorfschule Kassel, wo man auf Wunsch das Abitur in 14 Jahren machen kann und dann gleichzeitig noch einen Gesellen- oder Facharbeiterbrief hat.

Waldorfschulen sind Gesamtschulen: Die Schüler werden nicht wie an staatlichen Schulen nach der 4. oder 6. Klasse "Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen" auseinandersortiert, sondern bleiben als Klassengemeinschaft zusammen.

Da man Sprachen um so besser lernt, je jünger man ist, beginnt man in der 1. Klasse mit zwei Fremdsprachen.

Die Schüler werden auf das Leben vorbereitet: Landwirtschaftspraktikum, Industriepraktikum, Sozialpraktikum.

Es gibt jede Menge Veranstaltungen: Kein normaler Waldorfschüler hat später Probleme damit, sich vor ein paar hundert fremden Leuten auf eine Bühne zu stellen und denen was zu erzählen.

Es gibt kein Sitzenbleiben: Wer langsamer lernt, wird nicht nicht abgesondert, sondern mitgenommen.

Solidarität wurde zumindest an unserer Schule groß geschrieben. Z.B. gab es den Wunsch nach einer Klassenfahrt, die für einige Elternhäuser zu teuer war. Wir haben zwei Flohmärkte organisiert, bei Schulveranstaltungen Kuchen verkauft und die anderen Eltern haben 10Euro mehr bezahlt als sie müssten und so konnten alle Schüler diese tolle Klassenfahrt machen.

Als Eltern hat man viel Kontakt zur Schule seines Kindes, kann sie mitgestalten.

Natürlich hat die Waldorfschule auch Nachteile. Aber nach denen hattest Du nicht gefragt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es gibt keine wirklichen Vorteile, die haben zwar ein paar ganz gute pädagogische Ansätze, alles in allem wirkt das für mich aber wie eine Art Sekte.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Weniger Druck (hauptsächlich für Kinder, die nicht mit Stress umgehen können)