Was sind die Unterschiede der Februarrevolution und der Oktoberrevolution?

So ziemlich alles ist ein einziger Unterschied.

Die Februarrevolution war eine politische Krise, die zu einer Art Halbrevolution wurde. Der Zar wurde gedrängt(aber eigtl. garnicht so massiv) und hat abgedankt. Es fand lediglich ein relativ sanfter Übergang statt von einem Monarchen mit mit einem weitgehend machtlosen Parlament zu einer Übergangsregierung einer parlmentraischen Republik. Ja, es gab grossen Tumult politisch, vor allem weil das Land noch im Krieg war und vor allem die verbündeten die Sicherheit brauchten, dass Russland weitermacht. Aber der sanfte Übergang war genau das Problem. Faktisch sind die gleichen Eliten an der Macht geblieben mit Ausnahme der Zarenfamilie und eines  kleinen Kreises vom Hochadel. Und sie haben logischerweis die gleiche Politik weiter betrieben, auch noch gebremst durch die Umstrukturierungen im Machtapparat. Während die provisorische Regierung herumverhandelte hat sich im Land nichts verändert, zumindest zum guten.

Die provisorische Regierung hatte kaum Zuspruch und vor allem keine wirkliche Kontrolle über das Land. Deren Legitimation war nicht klar. Jeder, der ihre Befehle nicht ausführen wollte konnte sich kurzerhand zum Royalisten oder eben Bolschewik erklären und auf die Zentralmacht pfeiffen. Hebel um ihren Willen durchzussetzen hatte diese Regierung nicht. Faktisch haben sie mit ihren Aktionen vielmehr immer mehr Anhänger verloren. Ihre Unfähigkeit zu handeln hat auch dazu geführt, dass Menschen überall im Lande die Dinge selbst in die Hand nahmen. So haben sich zum Beipiel vielerorts Bauernkomitees gebidet, die auf eigene Faust mit der Umverteilung der Landflächen anfingen. Im Juli kam es zu grossen Demos und Protestaktionen in Petrograd, die von der Regierung den Bolschewiki angehängt wurden worauf hin viele verhaftet wurden. Das war ein Pulverfass, bereit zu explodieren.

Stattdessen haben die Linken erfolgreich ein Rätesystem etabliert das parallel zur provisorischen Regierung existierte und  die letztere war auch machtlos es zu verhindern.

Deswegen fand im Oktober ein Umsturz statt, der viel eher einer Revolution gleichkommt. Angeführt von den Bolschewiki haben die Räte die Macht übernommen und dabei nun gründlich alte Eliten von der Macht entfernt. Der springende Punkt ist genau das fand Zuspruch in der Bevölkerung. Das Auswechseln des Zaren durch ein Paar fettbäuchige Bankiers hat man im Volk nicht als den Wechsel gesehen, den man unterstützen würde.

Egal wie man es dreht nur in 15 von 84 Grosstädten Russlands gab es bewaffneten Widerstand gegen die Machtübernahme der Linken im Oktober. Das zeigt deutlich, dass sie eben die Unterstützung von unten hatten, die der provisorischen Regierung fehlte. Das war eine Revolution, die sich auf eine breite Basis stützen konnte.

Die Februarrevolution fand im Februar statt, die Oktoberrevolution im Oktober. d:

Durch die Februarrevolution wurde die Zarrenherrschaft beendet, das alte Regime also gestürtzt. Dann herrschte eine Zeit lang eine Doppelherrschaft (zwischen dem Duma ->Parlament und den Sowjets->Arbeiter- & Soldatenräte).
Es gab auch wie zwei Gruppen, die beide andere Ansichten hatten: die Menschewiki (strebten grob gesagt eine "Verwestlichung" an, wollten also eine Industralisierung, die bis dahin in Russland nie richtig stattgefunden hat) und die Bolschewiki (wollten sofort einen Sozialismus).
Durch die Oktoberrevolution kamen dann die Bolschewiki an die Macht.

Die Februarrevolution war eine bürgeliche, die Oktoberrevolution hingegen eine proletarische Revolution.