Was sagt ihr zum Barefoot Kappzaum?

Caveson von Barefoot - (Pferd, Reiten, longieren)

3 Antworten

Ein größeres Bild wäre wesentlich besser zum beurteilen. Allerdings stoßen mir zwei Dinge auf: Zum einen klappern Rundringe gerne herum, besser sind D-Ringe. Zum anderen: Warum ein Cavecon? Du weißt hoffentlich, dass diese recht scharf sind und auch weich gepolsteter Draht immer noch große Schmerzen verursachen kann wenn der Zug zu stark wird. Ich benutze einen Wiener Kappzaum mit breitem Naseneisen und 3 Gelenken. Wenn ich an der Longe eine Parade gebe (die Hand schließe und wieder öffne) dann merkt mein Pferd das und reagiert darauf. Ein Cavecon ist die Kandare unter den Kappzäumen, sie gehört nur in sehr erfahrene Hände. Wobei ich immer noch der Meinung bin, dass ein schlecht ausgebildetes Pferd mit weichen Mitteln rangeführt werden muss und ein gut ausgebildetes Pferd keine scharfen Mittel braucht. Insofern sind Cavecons recht unnütz. 

Das Naseneisen von mir ist gut 4cm breit. Ich halte meine Longe wie Zügel, also so, dass sie zwischen kleinem Finger und Ringfinger reingeht und über den Zeigegfinger rausgeht und runterhängt. Der Daumen liegt locker auf. Die Parade, die ich an der Longe gebe, ist fast so fein wie die Parade beim Reiten, und mein Pferd reagiert sofort darauf. Ein Cavecon ist wesentlich schärfer, und ich bin mir nicht sicher ob es so viele Menschen gibt, die es dermaßen fein führen können, dass es keine unnötigen Schmerzen verursacht. 

Ich kann dir einen Wiener Kappzaum ans Herz legen. Mit breitem Naseneisen, D-Ringen und 3 Gelenken. Die sind zwar schwer im Gewicht, aber immer noch leicht zu führen. Das breite Eisen verzeiht einen Ruck noch eher als ein schmales Cavecon. Zumal du dir vorstellen kannst wie dünn der draht dort drinnen ist. Als kette werden gerne Fahrradketten verwendet, die sind auch schon dünn. Aber Draht? Da kann man viel polstern, das ist und bleibt scharf, denn bei starker Einwirkung zieht sich der mm-dünne Draht durch das ganze Polster durch. Das tut wesentlich mehr weh als mit einem breiten Naseneisen. 

Ich habe mit diesem Cavecon keine Erfahrungen, finde die Schärfe aber immer noch bedenkenswert. Wie gesagt, ungelernte Pferde werden weich rangeführt und angelernt, gelernte Pferde können mit einem Wiener Kappzaum genauso gut wie mit einem Cavecon. Aber wenn mal einer auf die Longe steigt richtet der Wiener weniger Schaden an. Und es passiert immer mal, dass das Pferd durchgeht, jemand drauftritt oder man hängen bleibt. Wozu unnötige Schärfe? 

PS: Ich habe meinen Kappi gebraucht für 20€ bekommen. Er ist super und tut seine Sache sehr gut. Vllt guckst du mal bei ebay oder Quoka, da gibts immer recht gute Sachen für wenig Geld.

sehr hilfreich rechts auf der seite: welcher kappzaum für welchen verwendungszweck?

http://www.barocko.de/shop/reiterpferd/cavecons-kappzaeume-und-semikappzaeume/index.php

der in deiner frage abgebildete kappzaum ist im grunde gar keiner, sondern ein semi-kappzaum. ich schliesse mich übrigens hier der meinund von missdeathmetal an - mit dem draht ist er viel zu scharf - zumal er im nasenteil halt eben statisch ist, sich also der form des pferdekopfes nicht anpasst. damit wirkt er extrem stark aufs nasenbein.

wie ein optimaler kappzaum meiner meinung nach aussehen sollte, habe ich letztens schon mal in einer ähnlichen frage beantwortet. klar, ich kann verstehen, dass nicht jeder für nen kappzaum 400 euro ausgeben kann oder will.

bei dem von dir gefragten hab ich keine ahnung, wie gut das leder ist, was für leder es ist, wie es aus der tierhaut geschnitten wurde und ob es nicht in die falsche richtung elastisch ist. wenn das der fall ist, wirst du an dem zaum nicht viel freude haben.

bei "nicht allzu teuer" sollte man immer mal einen preis "bis" hinschreiben. sonst ist das empfehlen anderer ware ein bisschen schwierig. was für den einen "nicht allzu teuer ist", ist für den nächsten billig und für den dritten bereits unerschwinglich.

bei allen lederwaren steht der preis in direktem zusammenhang mit der verarbeitung und der qualität.

ich gebe da ganz gern mal wieder das beispiel meines sattels: ich hab ihn damals gebraucht gekauft, das neue war schon ab - und hab dafür genauso viel bezahlt, wie ein neuer markensattel gekostet hätte. der sattel wurde nicht geschont (aber gepflegt), ist heute mindestens 45 jahre alt - und du könntest ihn so wie er ist, direkt auf einem pony wieder benutzen. da hat sich nix verzogen, nix gelöst, kein polster verschoben... qualität eben.

der einzige kappzaum auf der verlinkten seite, den ich überhaupt für brauchbar halte, ist der "vienna" (also der dritte).

die überlegung, wenn man nicht so viel geld ausgeben möchte oder kann, auf ein anderes material auszuweichen. biothane halte ich für brauchbar.

hab da nochmal einen link rausgesucht. leider schliessen sich scheinbar wirklich gut und günstig aus. 

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Hallo,

zum Longieren würde ich den nicht nehmen. Zum einen ist für einen Kappzaum ein Ganaschenriemen empfehelenswert ud viele Cavesons verrutschen recht schnell wenn der Druck auf den Ring in der Mitte kommt - es sei denn sie werden richtig "angeknallt". Dann bin ich auch nicht der Megafan von diesen sehr beweglichen Ringen, das klimpert und Klappert in allen Lebenslagen. Für die Handarbeit oder das Reiten, finde ich Cav. gar nicht so schlecht, da stören die wuchtigen Kappzäume doch sehr. Zum einen finde ic einen dünnen Draht schwieriger zu polstern als eine Kette, wie "scharf" der ist lässt sic ganz gut mit dem eigenen Schienbein austesten. Drum legen und ruckeln, bzw. Druck ausüben, dann sieht man /merkt man auch, wie gut die Polsterung ist