Was sagt die Karikatur aus?
Hi wir müssen in Geschichte eine Karikatur interpretieren und ich verstehe sie nicht ganz. Hättet ihr eine Idee?
Ich weiß, dass das in der Wolke Adenauer sein soll, aber der Zusammenhang fehlt mir.
4 Antworten
Dass eventuell Adenauer der übertriebenen Ansicht sein könnte, dass es der "Untergang des Abendlandes" wäre, wenn ein "Sozi" Kanzler wird.
In der Zeit wurde Willy Brandt doch immer noch als "Verräter" bezeichnet und ihm sogar noch vorgeworfen, dass er unehelich geboren wurde.
Die Aufarbeitung der NS-Zeit startete erst so recht mit den 68ern. Bis dahin konnten einige Täter der NS-Zeit noch einige Zeit Karriere in der BRD machen. (Zum Beispiel Mitarbeiter der Buna-Werke, die verantwortlich für die unmenschliche Behandlung der Häftlinge waren: Dr. Otto Ambros, Dr. Walter Dürrfeld und Heinrich Bütefisch: https://de.wikipedia.org/wiki/I.G.-Farben-Prozess )
In dem Zusammenhang ist das Buch "Mein Leben nach dem Überleben" von Inge Deutschkron sehr aufschlussreich.
Ich vermute, dass die Karikatur auf den Wechsel von einer CDU/SPD-Regierung zu einer SPD/FDP-Regierung anspielt. Kiesinger, bis dahin Bundeskanzler und wie Adenauer CDU Mitglied, übergibt - symbolisiert durch die Papierrolle - die Amtsgeschäfte an den neuen Bundeskanzler Willi Brandt (SPD)
Heinemann war ursprünglich auch CDU-Mitglied, trat aber als Bundespräsident zurück, als Adenauer sich ohne Not den Alliierten andiente und für die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik war. Heinemann wurde später SPD-Mitglied. Scheel vertritt in der Karikatur die FDP, die in der neuen Koalition mit der SPD den Juniorpartner stellte.
Adenauer sieht hier den “Untergang des Abendlandes“. Seine CDU bestimmt nicht mehr die Politik in der Bundesrepublik und sitzt in der Opposition.
Gruß Matti
Adenauer CDU) war erster Bundeskanzler, Brandt der erste Kanzler der SPD. Kiesinger (CDU) übergibt seine Kanzlerurkunde an seinen Nachfolger. Schnell (FDP) und Heinemann (SPD) beobachten die Situation. Die CDU tritt alle wichtigen politischen Ämter an andere Parteien ab.
Adenauer rauft sich im Himmel die Haare, nachdem die CDU keine Regierungspartei mehr war.
Rückblickend, das dieser Wechsel von Vorteil für das Land, welches noch ziemlich knorrig, altbacken, obrigkeitshörig usw. war.
Mit seinen über 90 Jahren sollte es nicht wundern, Neuem argwöhnisch gegenüber zu stehen ... wenn auch nur als Betrachter ohne Einfluss. 😉