Was passiert, wenn man eine Mangrove an Nord/Ostsee pflanzt?

6 Antworten

Vielleicht wächst die im Sommer ein paar Zentimeter, aber dann wird sie im Herbst eingehen. Die Kombination aus fehlendem Sonnenlicht und Kälte tötet jede tropische Pflanze.

Woher ich das weiß:Hobby – Hobbybotaniker und Naturgärtner
Avatarez2 
Fragesteller
 27.05.2022, 00:03

An der Nordsee und Ostsee in DE ist keine Polarnacht, hier scheint selbst am 21 Dezember noch 6-7 Stunden die Sonne, die Kälte ist aber tatsächlich wohl der springende Punkt, sie müsste irgendwie ihren Stoffwechsel herunterfahren, der Kirschlorbeer schafft das doch auch und ist immergrün, gut, der ist nicht tropisch, ist schon irgendwo ein Punkt.

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Rheinflip  27.05.2022, 00:05
@Avatarez2

tropische Pflanzen und können den Stoffwechsel nicht einfach irgendwie runterfahren.

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myotis  27.05.2022, 07:04
@Avatarez2

Nadelbäume sind immergrün WEIL sie an große Kälte und kurze Vegetationszeiten angepasst sind (in der die Zeit nicht reicht, jährlich neue Nadeln zu bilden) - aber auch dort gibt es Ausnahmen: kommt Trockenheit dazu, wie in den Zentralalpen, sind auch Nadelbäume (hier Lärche, anderswo Zedern) sommergrün...

= Immergrün ist nicht auf tropisch begrenzt...

Die Tageslänge ist sehr wohl wichtig: Tropenpflanzen steht übers ganze Jahr rund 12 Stunden Sonnenlicht täglich zur Verfügung = an die ungleiche Verteilung von 6 bis 18 Stunden Tageslicht bei uns sind die nicht angepasst...

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Rheinflip  27.05.2022, 07:05
@myotis

ich glaube der User hat noch niemals eine Pflanze länger als 6 Monate im Topf gehalten

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Avatarez2 
Fragesteller
 27.05.2022, 09:11
@myotis

Es gibt auch tropische Kiefern... Also kann man die Nadelbaumarten nicht verallgemeinern.

Und jetzt werde ich euch mal eine kleine eigene Erfahrung geben, die ihr auch selbst nachlesen könnt.

Ich habe schon recht erfolgreich eine Capsicum chinense, die sonst in der Karibik im Tiefland wächst, erfolgreich dadurch über den Winter gebracht, dass ich der sämtliche Blätter entfernt habe und an einen sehr dunklen Ort bei 3-8°C gestellt hatte. Im April waren die Zweige teils zur Hälfte abgestorben, der Rest trieb dann aber ordentlich durch und die Pflanze war größer denn je. Selbe Erfahrung mit dem Nachtjasmin (Cestrum noctornum) gemacht.

Jede Pflanze hat gewisse Eigenschaften und ist befähigt, ihren Stoffwechsel zu ändern, für schlechte Zeiten. Oder wie erklärt ihr das Chili Ergebnis sonst? Die Chili überlebt übrigens keine 0 Grad.

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Avatarez2 
Fragesteller
 27.05.2022, 09:18
@myotis

Zähl mal auf, wie viele heimische Bäume es in DE gibt, die immergrüne Blätter haben. Ilex aquifolium, das wars. Wie viele gibt es im Amazonas, Tja, sind mehr oder minder alle immergrün. Ich würde schon von einem Merkmal der Tropen gegenüber der gemäßigten sprechen, dass dort die Bäume immergrün sind und hier so gar nicht.

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myotis  27.05.2022, 10:41
@Avatarez2

Na woran liegt das wohl du Schlaumeier?

Bei uns gibt es Winter und die hier typischen sommergrünen Laubwälder haben eben die Methode des Laubfalls...

Nadelbäume kommen vornehmlich im Boreal und in gebirgslagen vor - Tropen sind die Ausnahme...

Übrigens immergrüne Arten gibt es sehr wohl auch bei uns. Ilex hast du genannt, dazu Liguster (teilweise), viele kleinere Straucharten wie Beersträucher aber auch krautige wir immergrün usw.

Typisch sind immergrüne aber gerade auch in den Subtropen wie im Mittelmeergebiet, wie in der maccia usw. ...

Als für sich allein kein Merkmal für die Tropen...

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Rheinflip  27.05.2022, 11:10
@Avatarez2

In den Tropen mit regelmäßiger Dürre werfen Bäume auch Laub ab

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Avatarez2 
Fragesteller
 27.05.2022, 11:21
@myotis

Meinst du mit teilweise bei dem Liguster, dass er wintergrün ist, also dass bei dem Gewöhnlichen die Blätter erst bei Neuaustrieb abfallen?

Und bezüglich Nadelbäume, schaue mal in die Gattungen Agathis, widdringtonia, araucaria, Acmopyle, Afrocarpus, Dacrycarpus, Dacrydium, Nageia, Retrophyllum usw. hinein.

Nur weil wir quasi nur Picea, Abies, Pinus, Taxus und Larix als typische Nadelbaumgattungen kennen, heißt das nicht, dass es auch in den Tropen unfassbar viele selbst im Tiefland gibt. Die Wälder Südostasien sind voll von Eiben z.B., oder Neukaledonien. Die erreichen beileibe mehr Arten, als die ganze sibirische Taiga. Also kommen die Nadelgehölze ebenso vornehmlich in den Tropen vor.

Ich sprach btw. von heimischen immergrünen Bäumen, da gibt es nur den Ilex und wenn ich gemein wäre, würde ich sogar sagen, dass der nur ein maritimes Element ist, also nur im Westen und an den Küsten vermehrt auftritt.

Und ja, die immergrünen Laubgehölze sind kein alleiniges Merkmal der Tropen, unterscheiden aber die Tropen von den Gemäßigten (zumindest den Gemäßigten in DE, denn:). Kleiner Funfact nebenbei, es gibt in China gemäßigte Wälder, welche nur von immergrünen gebildet werden, dort wächst z.B. Quercus myrsinifolia, ein immergrüner Baum, vollkommen winterhart. Der Grund, warum es bei uns quasi nur laubabwerfende Gehölze gibt, liegt nicht daran, dass es die beste Strategie ist, sondern dass alles andere während der Eiszeit ausgestorben ist und wir die traurigen Reste als Zuwanderung aus den Rückzugsgebieten abbekommen haben. Deswegen sind die Wälder DEs, im Vergleich zu den Wäldern gleichen Klimas in China, USA und Südamerika extrem artenarm, aber das nur ein kleines Expertenwissen am Rande.

Aber ich will dich nicht weiter ärgern, hat auch gerade nicht mehr viel mit dem Ausgangsthema zutun 😅.

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Avatarez2 
Fragesteller
 27.05.2022, 11:25
@Avatarez2

Der Grund, warum bei uns besonders viel ausstarb, sind übrigens die den Süden vom Norden abgrenzenden Gebirge (z.B. die Alpen), welche in Folge des Klimawandel die Flucht der Pflanzen verhinderte, so etwas gibt es in China und USA nicht, daher dort die hohe Biodiversität.

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Avatarez2 
Fragesteller
 27.05.2022, 11:28
@Rheinflip

Stimmt, und in den tropischen Wüsten sind viele Bäume das meiste Jahr über fast unbelaubt, dort ist dann nicht die Kälte der limitierende Faktor, sondern die Trockenheit, welche die Saisonalität bildet.

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myotis  27.05.2022, 11:36
@Rheinflip

Sind das dann per Definition noch Tropen? Oder eben die subtropischen Trockenwälder? ;o)

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myotis  27.05.2022, 11:56
@Avatarez2

Schon im...

https://de.wikipedia.org/wiki/Sommergrüner_Laubwald ist allerdings nicht auf Europa (und eiszeitbedingt) beschränkt sondern kommt in allen nemotaldn Zonen mit Sommer UND Winter UND mind. 500mm Niederschlag vor, auch in Asien, Amerika usw. ... Es IST also die optimale Anpassung, das aber nur am Rande...

Erfahrung aus letzter Zeit: in den letzten Trockenjahren sind zwar auch alte Buchen ausgefallen - vor allem traf es bei uns aber Kiefern, und dort vor allem die in Mischung mit Buchen, Eichen etc. = die Laubhölzer haben im Trockenjahr den Herbst vorgezogen ... die Kiefern mussten die ganze Zeit mit dem Mangel klarkommen, weil die Nadeln ja weiter verdunsten... Im Frühjahr haben die Laubbäume neu ausgetrieben und den geschwächten Kiefern den Saft abgedreht... = Kiefern tot, Laubholz grün...

Bei anderer Kombi (trockener im kontinentalen Klima, milde Winter im ozeanischen, kälter im Gebirge) haben immergrüne wieder Vorteile, seien es Hartlaubarten oder Nadelbäume...

Zu deinem funfact: DIESE hartlaubige Eiche kommt vom Südostchina über Korea, Indochina bis Japan vor = das ist eher ein Klima ähnlich dem wo "unsere" mediterranen Hartlaubeichen vorkommen: vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Klima_in_China

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myotis  27.05.2022, 11:59
@Avatarez2

Du das ist mir auch klar - deshalb haben wir 2 Eichen, die USA eben ein Dutzend oder so... Trotzdem ist der sinnbildliche Indian Summer nur in sommergrünen Laubwäldern möglich - das sind keine immergrünen Arten! Die gibt's aber eben südlicher und östlicher - ein Großteil der USA ist klimatisch deutlich südlicher und wärmer als Mitteleuropa...

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Im Münchner Tierpark Hellabrunn erwartet dich im Urwaldhaus ein echter Ausschnitt aus dem Lebensraum Mangrove mit Schlammspringern, Schützenfischen und vielen weiteren Mangroven-Bewohnern zum Entdecken und Beobachten. 

Eigentlich kommen Mangrovenwälder nur entlang der warmen tropischen und subtropischen Meeresküsten in Gebieten mit Ebbe und Flut vor. Sie werden bei Hochwasser (Flut) überflutet, so dass nur die Kronen der Bäume aus dem Meerwasser herausragen, während bei Niedrigwasser (Ebbe) der Boden im Bereich der Mangroven frei von Wasser ist. Dieser einzigartige Wechsel vollzieht sich zweimal am Tag.

An den Küsten sind sie ein natürlicher Schutzgürtel gegen Stürme, Flutwellen, Überschwemmung und Erosion, indem sie die Wucht der Wellen abfangen.

An Nord- und Ostsee können sie nicht gedeihen. Vielleicht in 100 Jahren (Klimaerwärmung)

Woher ich das weiß:Recherche
Avatarez2 
Fragesteller
 26.05.2022, 13:15

Was lässt sie konkret eingehen? Angenommen, die Temperatur im Sommer ist ausreichend, könnten die dann nicht von November bis Februar von den Reserven leben? Immerhin wird es küstennah quasi nie unter 4°C kalt und das Wasser gefriert auch nicht mehr. Was also bringt die Mangroven um?

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Dann geht sie ein.

frieren wird sie, hat hier kaum überlebenchanse auser im haus da hatten wir gut 20 jahre eine im Haus immer beschnitten in der höhe gings.

Wahrscheinlich wird sie wieder entfernt, damit sie sich nicht ausbreitet und die einheimische Pflanzenwelt gefährdet.