Was passiert, wenn Faust höchste Erfüllung erhält?
Hallo, ich lerne gerade fürs Abi und bis vor einer Stunde hat das bei Faust alles noch Sinn gemacht, aber jetzt bin ich komplett raus.
Wenn Faust den Sinn des höheren Daseins erkennt und höchste Erfüllung bekommt, verliert er sein Streben da er sich damit zufrieden gibt. Dann steht im Lektürenschlüssel, dass Gott in diesem Falle seine Wette mit Mephisto gewonnen hat, da die Gutheit seiner Schöpfung belegt ist und der Mensch für etwas höheres bestimmt sei. Jedoch versucht doch Mephisto, Faust dazu zu bringen, mit dem Beschränkungen seiner materiellen Existenz zu leben und sein Streben nach Höherem zu verlieren. Wenn Faust jedoch etwas Höheres gefunden hat, verliert er doch sein Streben und Mephisto hat sein Ziel erreicht, oder nicht? 🤔 oder möchte Mephisto generell verhindern, dass Faust etwas höheres erreicht? Und die letzte Frage: Wenn Faust die höchste Erfüllung gefunden hat, möchte er gerne zugrunde gehen und schließt mit seiner Existenz ab. Muss er dann immer noch Mephisto im Jenseits dienen oder nicht? Warum möchte Faust dann mit seiner Existenz abschließen, er kann doch die höchste Erfüllung noch weiter genießen?
vielen Danke für jede Antwort
1 Antwort
Dein Lektürschlüssel ist unter jedem Niveau: Es gibt keine Wette zwischen Gott und Mephisto. M. bietet sie zwar an, doch ist es überklar, dass Gott nicht darauf eingeht. Aus ziemlich einleuchtenden Gründen.
Die Antwort auf deine Frage ist auch klar: wenn Faust die höchste Erfüllung findet, dann ist die Bedingung erfüllt, die Faust selbst gestellt hat: "Wenn ich zum Augenblick sage, verweile doch, du bist so schön, dann magst du mich in Fesseln....".
Hierbei geht es um eine Wette zwischen Faust und Mephisto. Mephisto hat einen Pakt angeboten, wie er in der Tradition steht (Mephisto kann nicht kreativ sein und die Tradition umbilden). Die Initiative zur Wette kommt von Faust. Die Pointe ist, dass er die Wette verlieren will und doch gewinnen muss (was er aber nicht weiss).